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Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Tod, die dann zu ei­nem (mei­ner­seits) un­er­war­te­ten Er­geb­nis in der letz­ten Ge­schich­te führt.
    Der Reiz die­ses Bu­ches liegt ei­ner­seits dar­in, daß ein DDR-Schrift­stel­ler sei­ne Ge­schich­ten in den USA an­sie­delt und die dor­ti­gen Zu­stän­de so schil­dert, wie es ein ame­ri­ka­ni­scher Au­tor ver­mut­lich nicht könn­te, und zwei­tens dar­in, daß man beim Le­sen nicht nur an Lem, Ball­ard, Dick er­in­nert wird, son­dern auch sieht, wie ei­ne De­tek­tiv­ge­schich­te, die in der Zu­kunft an­ge­sie­delt ist, auch aus­se­hen kann. Ver­glei­che zu Asi­movs Der Mann von drü­ben, Har­ri­sons New York 1999, Da­vid Be­ars Wer hat mei­ne Zeit ge­stoh­len? drän­gen sich auf. Zieht man dann auch noch Gün­ter Ku­nerts Rei­se­be­rich­te aus den USA, Der an­de­re Pla­net (dies sind tat­säch­lich Rei­se­be­rich­te und nicht, wie der Ti­tel ver­mu­ten läßt, SF-Sto­ries), wird die Lek­tü­re von Pro­kops Ge­schich­ten noch in­ter­essan­ter. Sie sei­en auch je­nem Le­ser ans Herz ge­legt, der an­sons­ten ge­neigt ist, DDR-SF eher lie­gen­zu­las­sen, weil sie eben so an­ders – um nicht zu sa­gen: schlech­ter – ist als die an­glo­ame­ri­ka­ni­sche. Der Tod der Un­s­terb­li­chen wird ihn ei­nes Bes­se­ren be­leh­ren.
    Tho­mas M. Loock

 
    Ro­bert Sheck­ley
    1. Preis: All­mäch­tig­keit
    (DI­MEN­SI­ON OF MI­RACLES, 1968)
    BERG. GLAD­BACH 1981, BAS­TEI-LÜB­BE 22040
    ÜBER­SET­ZUNG: MI­CHA­EL GÖR­DEN
     
    Ro­bert Sheck­ley ge­hört zu je­nen Au­to­ren, die sich mit län­ge­ren Tex­ten schwer­tun. Or­son Scott Card und Ray Brad­bu­ry geht es eben­so. Ob­wohl Sheck­ley all­ge­mein – und das heißt nicht nur auf den Klap­pen­tex­ten sei­ner deut­schen Aus­ga­ben – als wah­rer Meis­ter der Kurz­ge­schich­te ein­ge­stuft wird, hat er bei den meis­ten bis­her ver­öf­fent­lich­ten Ro­ma­nen deut­li­che Schwä­chen be­wie­sen. Selbst so­ge­nann­te Klas­si­ker wie Das 10. Op­fer sind längst nicht so kom­pakt und auf den Punkt ge­schrie­ben wie die Kurz­ge­schich­ten, in die­sem Fall Das 7. Op­fer, auf de­nen sie ba­sie­ren. Er weiß je­doch, wie er die­se Schwä­che über­win­den kann, und be­weist es an­hand die­ses Ro­ma­nes. Wie auch schon in Die al­chi­mis­ti­sche Ehe baut er den Ro­man epi­so­den­haft auf und ver­bin­det dann die ein­zel­nen Ele­men­te, sprich Kurz­ge­schich­ten, mit Zwi­schen­tex­ten. In dem vor­lie­gen­den Ro­man ge­lingt es voll und ganz.
    Tho­mas Car­mo­dy ge­winnt in der „In­ter­ga­lak­ti­schen Klas sen­lot­te­rie“, ge­nau­er ge­sagt, in der „Ne­ben­zie­hung für Grup­pe IV, Klas­se 32, Le­bens­for­men 18. Ord­nung“, einen Preis. Der Über­brin­ger der glück­li­chen Nach­richt führt ihn so­dann durch den Gar­de­ro­ben­schrank im Flur und durch einen Riß im Raum-Zeit-Kon­ti­nu­um ins Ga­lac­tic Cen­ter. Dort hän­digt man ihm sei­nen Preis aus. Der Preis ist – nun, eben der Preis. Manch­mal hat der Preis die Ge­stalt ei­nes klei­nen Kup­fer­kes­sels, dann wie­der die Ge­stalt ei­ner im Win­ter­schlaf be­find­li­chen grü­nen Schlan­ge oder die ei­ner Dick-Tra­cy-Uhr mit We­cker und Ste­reo­laut­spre­cher. Der Preis, ver­nunft­be­gabt und rhe­to­risch äu­ßerst ge­wandt, um einen in­ter­essan­ten Ge­sprächs- und Dis­kus­si­ons­part­ner für Car­mo­dy ab­zu­ge­ben, kann sich sei­ner Um­ge­bung an­pas­sen. Und das ist auch nö­tig, denn Sheck­ley hetzt das un­glei­che Paar von ei­ner Welt zur an­de­ren. Nicht grund­los, wohl­be­merkt, denn Car­mo­dy steht vor ei­nem grö­ße­ren Pro­blem: Er weiß we­der, wo die Er­de ist, noch wann sie ist. Im Ga­lac­tic Cen­ter fühlt man sich für das Pro­blem nicht zu­stän­dig, und so ist Car­mo­dy dar­auf an­ge­wie­sen, al­lein wie­der nach Hau­se zu fin­den.
    Hier nun bie­tet sich die Ge­le­gen­heit für Sheck­ley, al­le Re­gis­ter sei­nes Kön­nens zu zie­hen, in­dem er Car­mo­dy mit den un­ter­schied­lichs­ten Wel­ten kon­fron­tiert. Die­se Wel­ten im ein­zel­nen zu be­gut­ach­ten, soll­te dem Le­ser ver­gönnt blei­ben. Nur ei­ne Sze­ne, cha­rak­te­ris­tisch für Sheck­leys Hu­mor, soll hier nicht un­ter­schla­gen wer­den;

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