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Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Mi­li­tärs dies je mer­ken kön­nen, da für sie im­mer al­les völ­lig nor­mal bleibt). Und so muß der „Held“ die­ser Sto­ry sehr bald er­fah­ren, was die Ame­ri­ka­ner der Er­de ein­ge­brockt ha­ben: Es hat in­des­sen schon zig ver­schie­de­ne Zu­künf­te ge­ge­ben, nichts nahm sei­nen al­ten, uns be­kann­ten Lauf. Jesch­ke geht nicht von der Par­al­lel­welt­theo­rie aus; es gibt nur ei­ne Er­de, die sich durch die Ak­ti­vi­tä­ten in der Ver­gan­gen­heit im­mer an­ders ent­wi­ckelt hat. Zu al­lem Übel wa­ren die Scheichs nicht ta­ten­los; auch sie schick­ten ih­re Söld­ner­trupps in die Ver­gan­gen­heit, da­mit sie die Ame­ri­ka­ner an ih­rem Pro­jekt hin­dern. Aber bei­de Sei­ten wer­den mit der Tat­sa­che kon­fron­tiert: Es gibt kei­ne Rück­kehr in die Jetzt­zeit! So stellt sich auch die Si­tua­ti­on dar: Die einen le­ben un­be­tei­ligt in der Hoff­nung auf bal­di­ge Rück­kehr, die an­de­ren ver­su­chen sich im Auf­bau des le­gen­dären At­lan­tis, wie­der an­de­re ver­su­chen die Neu­an­kömm­lin­ge vor dem Zu­griff der Söld­ner zu schüt­zen, und ein paar ganz stram­me Mi­li­tärs wer­keln am Bau der sinn­lo­sen Pi­pe­li­ne her­um, was an­ge­sichts des Cha­os völ­lig oh­ne Sinn ist. Ne­ben­bei ar­ran­gie­ren sich die Sol­da­ten mit den Ein­ge­bo­re­nen (und müs­sen fest­stel­len, daß die­se Af­fen­menschen bei­lei­be nicht so dumm sind, wie sie aus­se­hen) oder durch­strei­fen auf der Jagd das jung­fräu­li­che Land. Spä­tes­tens hier weiß der Le­ser, was er in den Hän­den hält, einen wasch­ech­ten Aben­teu­er­ro­man al­ler­bes­ter Art, be­hend ge­schrie­ben, mit Lust am De­tail, Iro­nie. Da­durch de­ge­ne­riert der Ro­man trotz der Aus­weg­losig­keit der Cha­rak­tere nicht zum pes­si­mis­ti­schen Rund­um­schlag, er bleibt in je­der Zei­le sich treu in Zu­ver­sicht, im Auf­bäu­men ge­gen das Schick­sal, in sei­ner war­men, mensch­li­chen Art und spricht dem Le­ser Mut zu, das Le­ben zu meis­tern, mag da kom­men, was da will.
    Sti­lis­tisch darf man Jesch­kes Ro­man­werk har­mo­nisch und wohl­ge­ord­net nen­nen, das Le­sen ent­wi­ckelt sich im­mer mehr zur Freu­de. Zwar eckt hier und da ei­ne Sze­ne an (so z.B. das Auf­tau­chen ei­nes „Su­per­man­nes“ aus der Zu­kunft, der im Na­men Got­tes den Weg des Er­lö­sers be­rei­ten soll), was die sonst sau­ber und rea­lis­tisch ge­schil­der­te Hand­lung et­was ins Schwan­ken bringt, der Qua­li­tät des Tex­tes tut das je­doch kei­nen Ab­bruch! Zu­mal das Le­sen im­mer wie­der ver­deut­licht, daß der Au­tor et­was Bo­den­stän­di­ges er­dacht hat, was in die­ser Form nie­mals von ei­nem an­gel­säch­si­schen Schrift­stel­ler hät­te ge­schrie­ben wer­den kön­nen! Man braucht nicht den Kaf­fee­satz zu Ra­te zu zie­hen, um sa­gen zu kön­nen, wer den Kurd-Laß­witz-Preis 1981 in der Ka­te­go­rie „Ro­man“ er­hal­ten wird …
    Heinz J. Bal­dowé

 
    Mi­chel Jeu­ry
    Ro­bert Holzachs chro­no­ly­ti­sche Rei­sen
    (LE TEMPS IN­CER­TAIN) BER­GISCH GLAD­BACH 1982
    BAS­TEI NR. 24027, ÜBER­SET­ZUNG: SYL­VIA PU­KAL­LUS
     
    Die Zeit­rei­sen Jeu­rys sind Dro­ge­ner­leb­nis­se, in de­nen sich die Zeit auf­löst und um­fas­sen­der Zeit­ver­wir­rung Platz macht, ei­ne Ori­en­tie­rungs­ver­än­de­rung, die nur im Be­wußt­sein des ein­zel­nen statt­fin­det. Der Ort, der bei zu­neh­men­der Sin­nes­ver­wir­rung er­reicht wird, ist das im Un­be­kann­ten lie­gen­de „chro­no­ly­ti­sche Uni­ver­sum“, in dem al­les mög­lich er­scheint.
    Un­ter die­sen Vor­aus­set­zun­gen ist es nur fol­ge­rich­tig, daß der Gang der Er­zäh­lung lau­fend durch Sprün­ge im chro­no­lo­gi­schen Ver­lauf un­ter­bro­chen wird, daß Per­spek­ti­ven­wech­sel statt­fin­den und dem sub­jek­ti­ven Emp­fin­den des Prot­ago­nis­ten brei­ter Raum ein­ge­räumt wird. Läßt dies die Er­zäh­lung auch an­fäng­lich reich­lich kon­fus er­schei­nen, stellt man bald fest, daß kein Hand­lungs­split­ter um sei­ner selbst wil­len ein­ge­führt wird. Al­les steht im funk­tio­nel­len Zu­sam­men­hang.
    Der Ro­man be­ginnt re­la­tiv harm­los mit dem Auf­bruch des

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