Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
Schlaf an ih­rer Sei­te zu sin­ken. Jetzt sah es so aus, als kön­ne sie die Ver­zö­ge­rung nicht er­tra­gen. Sie sag­te, wo­bei sie zu sei­nem ge­röte­ten Ge­sicht auf­blick­te und ih­re Lip­pen zwang, sich in ei­ner scheuß­li­chen Par­odie ei­nes Lä­chelns zu­rück­zu­zie­hen: „Bleib nicht zu lan­ge, mein Ge­lieb­ter.“
    Sein Ge­sicht rö­te­te sich vor Zu­frie­den­heit, und Mha­ri zuck­te vor dem zu­rück, was er jetzt, wie sie wuß­te, dach­te, aber ih­re Hand lag fest auf dem Schwert­griff, und sie fühl­te, wie sie flüs­ter­te: „Bald, bald.“ Sei­ne rau­he Hand be­weg­te sich in gro­ber Zärt­lich­keit über ihr Ge­sicht und ih­re Brüs­te. „Oh, ich wer­de nicht lan­ge blei­ben“, ver­sprach er, die Au­gen schwer vor Glut, und ge­ra­de, als sie zu­rück­zuck­te, fühl­te Mha­ri ei­ne hei­ße Wol­lust der Freu­de, weil sie dar­an dach­te, wie sie zu­schla­gen und sein Blut über sich, über das Schwert, hin­aus­sprit­zen se­hen wür­de. Nar­then brüll­te: „Be­ria! La­nil­la! Küm­mert euch um die La­dy Mha­ri!“ Und die Frau­en ka­men krie­che­risch und drän­gel­ten sich um sie, bis sie ihr Zim­mer er­reicht hat­ten.
    Seit vier­zig Ta­gen hat­te sie Nar­thens Bett im großen Schlaf­ge­mach ge­teilt, wo ihr Va­ter mit Stel­li ge­schla­fen hat­te, seit ih­re Mut­ter dem To­de na­he ge­we­sen war – vor acht Jah­ren, als ihr letz­tes Kind tot ge­bo­ren wur­de. Stel­li hat­te kein Kind ge­bo­ren, und ob­gleich es Mha­ri leid ge­tan hat­te – sie hat­te die jähr­li­chen Ba­bys ge­liebt, die im Haus­halt ge­bo­ren wur­den, und hät­te ger­ne ei­ne klei­ne Halb­schwes­ter oder einen klei­nen Halb­bru­der ge­habt –, war sie jetzt froh, daß es kei­ne Klei­nen ge­ge­ben hat­te, die Nar­then tö­ten oder sei­nen Män­nern über­ge­ben oder, durch sei­ne Herr­schaft hier ver­dor­ben, auf­zie­hen konn­te.
    Mha­ri schaff­te es, das Schwert auf dem Bett nie­der­zu­le­gen. Sie war si­cher: Kei­ne der Frau­en konn­te es se­hen, doch es fühl­te sich so hart und fest in ih­rer Hand an, und sie konn­te nicht glau­ben, daß es, so­lan­ge es um ih­re Hüf­te ge­gür­tet war, kei­ne von ih­nen füh­len konn­te, als sie sie aus­klei­de­ten. Sie wu­schen sie und steck­ten sie in ein sei­de­nes Nacht­ge­wand, das der Ge­lieb­ten ei­nes der Frie­dens­män­ner ih­res Va­ters ge­hört hat­te. Nar­then, dach­te sie ge­quält, hät­te nie ge­glaubt, daß die Töch­ter ei­nes Lords in ein­fa­chen Lei­nen­hem­den und wol­le­nen Bett­so­cken schlie­fen, mit hei­ßen Zie­geln zu ih­ren Fü­ßen. Sie haß­te das sei­de­ne Nacht­ge­wand, das ih­re Brüs­te für sei­nen lüs­ter­nen Blick ent­blö­ßt ließ, haß­te des­sen Käl­te. Aber als sie sie ins Bett ge­bracht hat­ten, streck­te sie die Hand aus, um den un­sicht­ba­ren Griff des Schwer­tes zu um­fas­sen und sich mit sei­ner Fes­tig­keit un­ter ih­rer Hand zu be­ru­hi­gen, und wie­der setz­te das ho­he Sum­men ein, be­gann in ih­rem Ver­stand zu pul­sie­ren: Blut, Blut, ich will Blut, zieh mich, da­mit ich trin­ken kann …
    Als end­lich Nar­thens ge­röte­tes Ge­sicht um die Tür her­um er­schi­en, konn­te sie einen klei­nen Schrei nicht zu­rück­hal­ten, die­ses Mal nicht aus Furcht, son­dern aus pu­rer Freu­de. Er ver­stand sie falsch und sag­te in sei­ner be­trun­ke­nen, dün­nen Stim­me: „Ah, du kannst es jetzt nicht mehr er­war­ten, nicht wahr, mei­ne Klei­ne? Ich ha­be dir ge­sagt, daß du mich mit der Zeit ge­nug mö­gen wür­dest – ich kom­me zu dir.“ Sei­ne trun­ke­nen Fin­ger han­tier­ten an den Ver­schlüs­sen sei­ner Klei­der. Er tapp­te auf sie zu, nackt, auf trun­ke­nen Fü­ßen, sein Glied pul­sier­te be­reits auf­recht, er lehn­te sich über sie …
    Blut! Zieh mich, da­mit ich trin­ken kann!
    Das ho­he Schril­len ras­te durch den gan­zen Raum, und durch den Ne­bel vor ih­ren Au­gen konn­te sie die fros­ti­gen Au­gen des Geis­tes des Schwer­tes se­hen, das hel­le, durch­sich­ti­ge Rot sei­nes Haars, wie ein Laran­zu, und es schi­en, daß es eher sei­ne Hand war als ih­re ei­ge­ne, die das Schwert her­aus­riß. Nar­then mur­mel­te: „Ah, mei­ne klei­ne Mha­ri …“
    Das Schwert pfiff,

Weitere Kostenlose Bücher