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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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Pharmalien gegeben hatte. Aus ihnen war abzulesen, dass der Planet der Erde ziemlich ähnlich gewesen war. Atmosphäre, Größe und Dichte waren nahezu identisch. Zahlen um Zahlen, Symbole um Symbole durchforstete William die gesammelten Daten. Immer wieder ließ er sich die Ursprünge des Planeten anzeigen, um sie mit den aktuellen Ergebnissen zu vergleichen. Und jedes Mal aufs Neue kam ihm etwas merkwürdig vor. Er konnte nur noch nicht genau bestimmen was es war. Zu Beginn der Analysen existierte Leben auf dem Planeten, das war der Feind, dann kam das Pharmalien und der Feind wurde ausgelöscht. Das Leben verschwand restlos vom Planeten. Genau wie es sein sollte. Die vielen Tabellen auf dem Pult spiegelten auch genau dieses Ergebnis wieder. Nur wo steckte dann der Fehler? Immer und immer wieder kämpfte William sich durch den dichten Wald aus Zahlen und Symbolen, bis….
    »Das kann doch nicht wahr sein«, flüsterte William schockiert vor sich her. Seine Vermutungen waren richtig gewesen. Irgendetwas stimmte hier nicht und jetzt konnte er es sogar beweisen. Immer wieder überprüfte William seine beängstigende Entdeckung, um ganz sicher zu sein, dass sich kein Fehler seinerseits eingeschlichen hatte. Doch dem war nicht so. Selbst nach der fünften Überprüfung kam William auf dasselbe schockierende Ergebnis. Jetzt stellte sich nur die Frage: Was sollte er mit seinen neu gewonnenen Erkenntnissen anstellen? Das Nächstliegende wäre gewesen zu Captain Hax zu gehen, um ihm Bericht zu erstatten. Doch William schob diesen Gedanken schnell wieder beiseite. Captain Hax war so sehr auf sein Geld fixiert, dass er William und seine Entdeckung mit Sicherheit ignorieren würde. Er würde alles leugnen und William nie wieder an das Analysepult lassen. Das Geld war ihm heilig, und alles was sich zwischen ihm und dem Profit stellte, musste vernichtet werden. Natürlich konnte sich William mit seiner Einschätzung des Captain nicht vollkommen sicher sein, doch das Risiko erschien ihm einfach zu groß.
    Auch Flint und Lee kamen für ihn nicht in Frage. Beide waren sie zu stark an ihren Captain gebunden. Es blieb also nur Jakob. Viel könnte auch er nicht ausrichten, das wusste William, doch irgendjemandem musste er einfach von seiner Entdeckung erzählen und wenn es nur der Koch war.
     
    »Da bist du ja endlich!«, schimpfte Jakob, als William die Küche betrat. »Ich warte seit einer halben Stunde auf dich!«
    »Es tut mir leid, aber ich war noch beschäftigt mit…«
    »Das ist mir egal Frischling!«, brüllte Jakob. »Deine Aufgabe an Bord ist es mir zu helfen. Verstanden?«
    »Ja«, antwortete William kleinlaut.
    »Das will ich dir auch raten. Also los, fang mit dem Gemüse an.«
    William gehorchte. Schweigend wusch er sich die Hände und begann mit einem scharfen Messer das synthetische Gemüse in kleine Stücke zu schneiden und in einen großen Topf zu werfen. Stupide und langweilige Arbeit, die gerade so viel Aufmerksamkeit schluckte, dass ihm noch genug für seine ausufernden Gedanken blieb. Er befürchtete bereits, dass seine Entscheidung, zuerst mit Jakob zu sprechen ein Fehler gewesen war. Nur konnte William keine Alternative auf diesem Schiff finden. Ihm blieb also nichts weiter übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und seinen ganzen Mut zusammenzunehmen.
    »Kann ich dir etwas erzählen Jakob?«, fragte William vorsichtig. Er legte weder das Messer noch das Gemüse aus den Händen. Jakob sollte sehen, dass er durchaus am Arbeiten war.
    »Ich weiß nicht, ob du das kannst«, antwortete Jakob. »Aber kannst es ja mal versuchen.« Es war keine besonders einladende Antwort gewesen, doch zumindest war keine Spur des Zorns in ihr enthalten. Was für William ein deutliches Zeichen dafür war, dass er gefahrlos weitersprechen konnte.
    »Ich habe bei den Analysedaten etwas entdeckt, was für mich keinen Sinn ergibt«, begann William zu erzählen. »Etwas sehr Merkwürdiges.«
    »Wovon sprichst du?«, fragte Jakob und schien mit einem Mal sehr interessiert zu sein. Er legte sogar seine Kochutensilien beiseite und schaute über den Herd hinweg auf seinen Helfer.
    »Mir ist aufgefallen, dass das Pharmalien nicht nur Feinde umbringt«, begann William mit seiner Erklärung. »Falls auf dem Planeten je Feinde existiert haben. Es hat alles vernichtet. Jedes Leben, ob Pflanze oder Tier. Alles ist laut der Analyse verschwunden. Es ist nicht mehr da. Vor dem Beschuss blühte und gedieh das Leben auf diesem Planeten. Und jetzt

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