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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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das noch immer leuchtende Pult erreicht und betrachtete staunend die vielen Zeichen, die ihm entgegenkamen. Sie schwebten in der Luft, bildeten ein deutliches Muster und ergaben auf die eine oder andere Weise sogar einen Sinn. Manche gehörten farblich zusammen, andere bildeten einen zusammengehörenden Kreis und eine dritte Gruppe bestand aus herab fallenden Linien, die endlos zu sein schienen. William verlor sich im Anblick der Symbole und Farben. Es war wie das Eintauchen in eine fremde Welt.
    »Was machst du da!?«, rief Lee lautstark und zog William grob von dem Pult weg. »Du hast da nichts zu suchen!«
    »Ich wollte nur…«
    »Verschwinde!«
    »Komm schon Lee«, mischte sich Captain Hax auf einmal ein. »Lass den Frischling doch, der versteht doch sowieso nichts davon.«
    »Das sind aber meine Geräte und da haben seine schmierigen Finger nichts verloren!«
    »Selbst heute nicht? An so einem wundervollen Tag?«
    William traute seinen Ohren nicht. Setzte sich der Captain tatsächlich für ihn ein? Kaum vorstellbar, nach dem, was er bisher erlebt hatte. Doch immerhin schien es zu funktionieren. Lee zögerte noch. Starrte zornig in die Augen von William und dachte angestrengt nach.
    »Na gut Frischling. Ich erlaube es dir. Aber…«, er kam mit seinem Gesicht bedrohlich nah, »wenn du irgendetwas kaputt machst, dann befördere ich dich persönlich auf den nächsten Planeten und lasse dich dort verrotten. Verstanden?«
    »Ja«, sagte William leicht eingeschüchtert. »Verstanden.«
    »Dann wäre das geklärt«, sagte Captain Hax und zog Lee ein paar Schritte von William weg. »Na los Männer, gehen wir Feiern. So weit es uns auf diesem Drecksschiff möglich ist!«
    »Dem Captain muss man gehorchen!«, rief Flint freudig und verließ mit Lee und dem Captain die Kommandobrücke.
    Gerade als sich William wieder dem Pult widmen wollte, erschien Captain Hax noch ein letztes Mal im Durchgang.
    »Du schuldest mir was Frischling«, flüsterte er und verschwand endgültig.
    »Na toll«, murmelte William. Das fehlte ihm noch zu seinem Glück: Captain Hax etwas schuldig zu sein. Könnte es noch schlimmer werden? Wohl kaum. Nach kurzen Momenten des Ärgerns widmete sich William schließlich wieder dem Pult und den immer neu auftauchenden Analysedaten. Ein wenig kannte er sich bereits mit der Steuerung dieser in die Jahre gekommenen Technik aus. Das gesamte Schiff befand sich in einem Zustand, der vor zehn Jahren sicher modern und aktuell war. Doch heutzutage war es gerade gut genug für ein einfaches Raumschiff, das eine noch einfachere Aufgabe verrichte sollte. Mit Sicherheit hatte der Konzern das Schiff irgendwo aus einem alten Hangar günstig erstanden, wo es allmählich vor sich hin verrottete, dann kurzerhand auf Vordermann gebracht und in seine Flotte integriert. Den Konzernen ging es dabei nicht um den Zustand des Raumschiffes. Entscheidend war nur die eigene Flotte zu erweitern, um der Konkurrenz ein bis zwei Schritte voraus zu sein. Die Methoden, um dieses Ziel zu erreichen, spielten dabei nur eine Nebenrolle. Was war schon die Sicherheit von ein paar unbedeutenden Besatzungsmitgliedern, im Gegensatz zu dem äußerst werbeträchtigen Titel, der größten Flotte der Menschheit? Ein ewiges Streitthema, das seit Beginn des galaktischen Rohstoffabbaus andauerte. William war, dank des Berufes seines Vaters, immer wieder mit diversen Meinungen und Ansichten von den unterschiedlichsten Männern und Frauen in Berührung gekommen. Er hatte dabei vieles gelernt. Genug sogar, um bei Gesprächen mitdiskutieren zu können. Doch zu wenig, um selbst angehört zu werden.
    »Schluss jetzt«, schimpfte William auf einmal mit sich selbst. Er hatte genug Gedanken an ein Thema verschwendet, das in seinen Augen nicht den Wert besaß, um darüber nachzudenken. Nicht auf dieser Reise und nicht in diesem Augenblick. Es gab Wichtigeres und das direkt vor seinem Gesicht. Immer neuere Analysedaten schwebten vor dem Pult umher und wurden kurz darauf durch wieder neue Daten ersetzt. Atmosphäre, Mineralgehalt, Zustand des Pharmalien und vieles mehr. Die verschiedenen Farben der Symbole spiegelten sich in Williams weit aufgerissenen Augen wieder. Er legte seine Hand auf eine angeordnete Gruppe von Symbolen im oberen rechten Eck. Sofort verwandelte sich die überwiegend rote Farbe des Pults in ein grelles grün. Sämtliche Daten über den Planeten hatten wieder ihren ursprünglichen Zustand angenommen, bevor Captain Hax den Befehl zum Einsatz des

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