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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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etwas Majestätisches zu errichten. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem Licht. Es schien keinen Ursprung zu haben. Keine Lampe, kein Feuer. Es war einfach dort, schwebte unter der Decke wie ein Nebel und erleuchtete den Raum. Ein beinahe hypnotischer Anblick, an den man sich gewöhnen konnte.
    Die Ratsmitglieder befanden sich am Ende der Halle. Sie thronten auf ihren aus Stein gemeißelten Sitzen und blickten auf den Neuankömmling hinab. Es waren genau fünf. Zwei Frauen drei Männer. Professor Baltor kannte einen von ihnen sogar persönlich. Ratsmitglied Tessa Maldara hatte vor vielen Jahren mit ihm zusammen die Universität besucht. Doch während er eine wissenschaftliche Karriere verfolgte, hatte sie sich für eine politische Laufbahn entschieden und Erfolg gehabt. Neben ihr saß ein fremder Mann, den Professor Baltor nicht kannte. Goldene Lettern über seinem Thron verrieten ihm jedoch, dass es sich bei diesem Mann um Ratsmitglied R. Verndor hielt. Der mittlere Thron war dem Ratsherrn vorbehalten. Einem älteren und im Volk sehr beliebten Mann namens Norum. Da der Ratsherr grundsätzlich vom Volk gewählt wurde, war eine gewisse Sympathie selbstverständlich vorhanden. Natürlich konnte es auch Ratsherr Norum nicht allen Recht machen. Doch bereits seit drei Wahlperioden hatte er einen guten Mittelweg gefunden, der alle zufriedenstellte.
    Neben dem Thron des Ratsherrn saß der Direktor der Sicherheit. Er gehörte zwar zum Rat des Planeten, doch den Titel eines Ratsmitgliedes durfte er nicht tragen. Sein Thron lag auch wenige Zentimeter unter den anderen, was seinen Einfluss und seine Position im Rat noch einmal verdeutlichen sollte. Und doch, in dieser Amtszeit hatte der Direktor der Sicherheit an Einfluss und Macht stark zugenommen. Die Menschen und vor allem der Rat selbst hörten auf ihn. Professor Baltor selbst hielt nur wenig von diesem Mann. Direktor A. Sikka war jemand, der Probleme mit den Fäusten löste, nicht mit dem Verstand. Wenn man es genau nahm, war er das genaue Gegenteil vom Professor.
    Der letzte Thron war wieder von einer Frau besetzt. Sie war bildschön und eine wahre Augenweide. Wenn sie nur halb so klug wie schön war, hatte der Professor von ihr nichts zu befürchten.
    »Würden sie uns bitte ihren Namen nennen?«, ertönte die ruhige Stimme des Ratsherrn Norum und hallte durch die Weiten des Raums.
    »Natürlich…«, stammelte Professor Baltor nervös vor sich her. Die wunderschöne Frau hatte ihm für einen kurzen Augenblick den Atem geraubt. »Mein Name ist Professor Caaron Baltor.«
    »Ein Professor?«
    »Ja. Professor der Astronomie«, antwortete Professor Baltor und bemerkte wie Tessa ihn anlächelte. Sie hatte ihn also wiedererkannt. Am liebsten hätte er sie sofort begrüßt, oder zumindest angedeutet, dass die beiden sich kennen, doch es war ein eisernes Gesetz, dass man den Rat niemals direkt ansprechen durfte. Der Rat fragte und man hatte zu antworten. Nicht andersherum.
    »Was ist ihr Anliegen, Professor?«, fragte Ratsherr Norum freundlich und scheinbar interessiert.
    »Mein Anliegen. Natürlich.« Der Professor kramte aus seiner Tasche ein Datenglas heraus und tippte vorsichtig darauf. Sofort begann es zu leuchten. »Sehr geehrte Ratsmitglieder, ich stehe hier vor ihnen, weil ich auf etwas aufmerksam geworden bin, was ein sofortiges Handeln nötig macht. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, doch meine Berechnungen und Experimente haben alle ein deutliches Ergebnis hervorgebracht. Ein Ergebnis, das mir Sorge bereitet hat und mich zum Handeln trieb.«
    Die Ratsmitglieder beäugten ihn misstrauisch. Noch glaubten sie ihm wohl nicht. Doch das würde sich schnell ändern.
    »Was waren das für Experimente?«, fragte Ratsherr Norum.
    »Mathematische und chemische«, antwortete Professor Baltor.
    »Und worum ging es?«
    »Um unser aller Zukunft.« Dieser Satz hatte die Ratsmitglieder endgültig wachgerüttelt. Besonders Direktor Sikka schien ein reges Interesse an diesem Thema zu haben.
    »Können sie das näher erläutern?«
    »Selbstverständlich«, bestätigte Professor Baltor und fuhr mit seiner Erklärung fort. »Wie Ihnen allen bekannt ist, leidet unser Planet und unser Volk an Wassermangel. Die Quellen sind erschöpft, die Meeresspiegel sinken immer drastischer, Flüsse trocknen aus und…«
    »Wir alle sind mit diesen Tatsachen vertraut Professor. Es ist überflüssig, uns diese Probleme aufzuzählen«, unterbrach ihn der Ratsherr.
    »Natürlich. Entschuldigen

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