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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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Alter nicht überschreiten, da sowohl die Reflexe als auch die Konzentrationsfähigkeit mit den Jahren nachließen. Brian hatte noch mindestens drei Jahre vor sich und musste sich noch keine Gedanken um seinen erzwungenen Ruhestand machen.
    Im Moment machte er sich mehr Sorgen darüber, dass seine bestehenden Abschussrekorde womöglich durch die jüngeren Rekruten gebrochen werden könnten. Doch auch dieses eingebildete Problem sollte er vollständig ausblenden. Für seinen Einsatz musste er sich voll und ganz auf seine Aufgabe konzentrieren. Jede Art von Ablenkung käme einer Katastrophe gleich.
    Zuversichtlich und bereit für das Kommende, verließ Brian seine Unterkunft. Er würde sie für die nächsten zwanzig Stunden nicht wiedersehen.
    Der Gang zu seinem Arbeitsplatz war jedes Mal aufs Neue eine nervöse Angelegenheit. Erst, wenn er in die SFM stieg und allein auf sich gestellt war, fühlte er sich wohl und glücklich. Doch bis dahin war es noch ein langer Weg.
    Die Flure der unterirdischen Einrichtung waren endlos lang. Nichts an ihnen ließ darauf hindeuten, dass man sich in einer fortschrittlichen Militärbasis befand. Der Putz blätterte von den Wänden ab, antike Lampen flackerten an den Decken oder hatten bereits ihren Geist aufgegeben.
    Für Brian gehörte das zu seinem Alltag. Er wusste, dass seine Vorgesetzten keine Möglichkeiten hatten diesen Stützpunkt zu verschönern oder auszuschmücken. Sie hatten Besseres und Wichtigeres zu tun. Brian verstand das natürlich und die meisten Soldaten auf diesem Stützpunkt taten das auch. Sie hatten Vertrauen in ihre Vorgesetzten und glaubten an den finalen Sieg.
    Ein paar schwarze Schafe gab es dennoch unter ihnen. Sie tuschelten gerne über ihre Befehlshaber, verbreiteten üble Gerüchte über den Sinn des Krieges und versuchten mit ihren Lügengeschichten immer mehr die tapferen Männer und Frauen auf ihre Seite zu ziehen. Brian kannte sogar drei von diesen Schwätzern. Doch würde er niemals, und unter keinen Umständen, einen anderen Soldaten aus seiner Einheit verraten. Denn das wäre das schlimmste Verbrechen von allen gewesen. Er versuchte diese Schwätzer einfach zu ignorieren. Was bei ihren abstrusen Ansichten und Aussagen nicht besonders schwer fiel.

    Brian passierte den ersten von vielen Aufenthaltsräumen in der Basis. Dort saßen seine Kameraden an ihren freien Tagen, aßen ihre Mahlzeiten, unterhielten sich über die außergewöhnlichsten Abschüsse des vergangenen Einsatzes oder verbrachten ihre Zeit mit den neuesten Videospielen. Ein Freizeit- und Unterhaltungsraum, wenn man es so nennen wollte. Es war wichtig, dass sich die Piloten erholen konnten. Ein angespannter Soldat in einer SFM war nicht zu gebrauchen.  
    »Viel Spaß Brian!«, rief einer der Soldaten in den Flur hinaus. Es war einer von Brian´s Kameraden. Ein ausgezeichneter Pilot aus Deutschland namens Thomas. Er war wirklich gut. Gehörte zu den Besten. Genau wie Brian.
    »Werde ich haben«, antwortete Brian knapp und nickte seinem Kameraden dankend zu. Er spürte wie die Blicke auf ihn gerichtet waren, als er den Flur weiter entlang schritt. Jeder im Stützpunkt wusste, dass er die meisten Abschüsse während eines Einsatzes vorzuweisen hatte. Nur brachte ihm diese Art von Erfolg nicht nur Freundschaften ein. Neider gab es wie Sand am Meer. Ausnahmslos jeder versuchte ihn zu übertreffen und ausnahmslos jeder versagte darin. Seine Vorgesetzten liebten ihn für sein Talent. Gäbe es nicht diese lästigen Vorschriften, würde Brian wohl viel mehr Zeit in der SFM verbringen dürfen.

    Die Frühstückshalle war wie jeden Morgen vollgestopft mit jungen Soldaten, die sich auf ihren nächsten Einsatz vorbereiten mussten. Qualitativ gute Nahrung und ein gesättigter Körper waren von entscheidender Wichtigkeit im Einsatz. Eine weitere Vorschrift, die sehr streng durchgesetzt wurde: Wenn ein Soldat nicht genügend Nahrung zu sich genommen hatte, wurde er zu einer Zwangspause verdonnert. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Die endlose Liste der Vorschriften war Beweis genug für diese beinahe übertriebene Vorsicht der Führungsetage. Doch wer wollte es den Männern und Frauen an der Spitze verübeln? Es herrschte immerhin Krieg.
    Das Frühstück musste dementsprechend großzügig ausfallen. Zu viel, gab es nicht. Man genoss das Frühstück unter dem Motto: Je mehr, desto besser.
    Brian hatte für einen Einsatztag wie diesen sein ganz eigenes Ritual entwickelt. Es wurde von vielen kopiert,

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