Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

doch hatte es bei anderen nie die erhoffte Wirkung erreicht. Brian war eine Besonderheit, und so fühlte er sich auch.
    Mit voll beladenem Frühstückstablett setzte er sich auf seinen Stammplatz und begann sein Essen herunterzuschlingen. Er machte nur eine kurze Pause, um die tägliche Dosis der Vitamintabletten und ein paar andere Medikamente zu schlucken. Sie unterstützten die Fähigkeit sich zu konzentrieren und halfen immens beim Einsatz.
    Nach weniger als zwanzig Minuten war sein Fressgelage bereits beendet. Gesättigt und mit frischer Energie ausgestattet, machte Brian sich nun auf den Weg zur SFM. Endlich ging es los.

    Wie ein prachtvoll in Szene gesetzter, glänzender Schatz, wartete die SFM auf ihren nächsten Piloten. Dieses Wunderwerk der Technik hatte etwas von einem silbernen Sarg, aus dem unzählige Kabel und Rohre führten. Techniker wuselten um sie herum und stellten noch die letzten Feineinstellungen an der Maschine ein. Der gläserne Deckel stand weit und einladend offen. Brian konnte den Blick kaum von dieser Schönheit abwenden. In seinen Gedanken erwartete diese Maschine ihn bereits sehnsüchtig. Sie bildeten eine harmonische Symbiose. Ein unbesiegbares Paar.
    »Sind sie so weit?«, fragte einer der Techniker und riss Brian aus seinen Gedanken.
    »Immer!«, antwortete Brian energisch und mit einem freudigen Grinsen im Gesicht.
    »Dann folgen sie mir«, befahl der Techniker. Brian gehorchte. Er wusste genau was jetzt auf ihn zukam. Es war jedes Mal das gleiche. Dieselben Vorschriften, die gleichen Vorgehensweise.

    In einem kleinen Nebenraum, indem nichts weiter stand als ein schmaler Kleiderschrank, ein Stuhl und ein Bildschirm, musste sich Brian für seinen Einsatz umziehen und ein Standart-Einführungsvideo über sich ergehen lassen.
    Der dunkelgrau schimmernde Komm-Anzug wartete bereites im Kleiderschrank auf ihn. Er war von entscheidender Wichtigkeit für die Dreifaltigkeit des modernen Krieges. Mensch, Anzug, Maschine. Die ultimative Kombination. Wie eine zweite Haut schmiegte sich dieses moderne Wunder an Brians Körper und über seinen Kopf. Durch ihn war es möglich sämtliche Gehirnströmungen und Spannungen in der Muskulatur zu messen und als Befehl, via der SFM, an die Drohnen weiterzuleiten. Es sah zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, doch während eines Einsatzes spielte das optische Aussehen eines Soldaten die geringste Rolle.
    Als nächster Schritt der Einsatzvorbereitung folgte der Einführungsfilm. Auch wenn Brian ihn bereits unzählige Male gesehen hatte und den Text mitsprechen konnte, gehörte das erneute Ansehen des Filmes zu der Liste an Vorschriften, die jeder auf diesem Stützpunkt einzuhalten hatte.
    Vor jedem Einsatz musste ein Soldat diese Einführung über sich ergehen lassen. Es war seine Pflicht.
    Wie jeden zweiten Tag setzte sich Brian also auf den unbequemen Stuhl im Raum und starrte aufmerksam auf den Bildschirm vor sich. Ein kurzes Rauschen ertönte und der Film begann.
    »Dies ist ein Einführungsfilm für den Gebrauch einer Stationären Flugmaschine«, ertönte eine liebliche Frauenstimme, während ein digital erstelltes Bild einer SFM über den Bildschirm schwebte.
    »Die Stationäre Flugmaschine hat die moderne Kriegsführung revolutioniert und einen sichereren und weniger tödlichen Krieg möglich gemacht. Die Verlustrate des Militärs sank seit der Einführung der Stationären Flugmaschine auf unter nullkommaeins Prozent. Eine noch nie dagewesene Effektivität unserer tapferen Soldaten wurde somit erreicht.«
    Egal wie oft Brian diesen Film schon gesehen hatte, an dieser Stelle spürte er immer dieses erhabene Gefühl, den Stolz, einer dieser Soldaten zu sein.
    »Neben der Stationären Flugmaschine sind auch ihre Schwestern zu erwähnen. Die Stationäre Fahrzeugmaschine und die Stationäre Wasserfahrzeugmaschine, auf die das Militär ebenso stolz sein kann. Dieses Trio ermöglicht das Unvorstellbare: Krieg ohne nennenswerte Verluste! Doch es gibt noch mehr, was diese drei Maschinen miteinander teilen als nur ihren außergewöhnlichen Zweck. Sie alle basieren auf denselben technischen Spezifikationen und funktionieren nach denselben Prinzipien. Der Kommunikationsanzug, oder auch Komm-Anzug genannt, den Sie lieber Zuschauer bereits tragen, überträgt alle relevanten Daten des Körpers an die Stationäre Flugmaschine. Diese wertet sie dann aus und übermittelt sie an die dazugehörige Drohne.«
    Während die Frauenstimme ihren Text herunterspulte,