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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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Elizabeth.
    »Ich bin mir sicher, dass euch bereits aufgefallen ist, dass das stärkerer werdende Licht in direktem Zusammenhang mit der Strahlung steht.«
    »Ja, das ist uns aufgefallen. Wir gehen davon aus, dass das Objekt eine Art von Messgerät ist.«
    »Genau das war auch meine Vermutung. Aber was misst es?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Und genau dafür brauche ich deine Hilfe«, erklärte Dr. Meyer und in seiner Stimme lag etwas flehentliches, was für seine Verhältnisse vollkommen unnatürlich klang.
    »Aber wie? Ich meine, wir haben keine Anhaltspunkte, kein Vergleichswert. Wir arbeiten bereits seit Stunden an diesem Problem und kommen auf keine erklärbaren und logischen Lösungen.«
    »Genau so ergeht es mir auch. Aber wenn wir uns zusammentun, werden wir es schaffen. Da bin ich mir sicher.«
    »Wie in alten Zeiten«, sagte Elizabeth nachdenklich und schien gefallen an der Idee zu finden.
    »Genau«, stimmte ihr Dr. Meyer zu. »Das Problem muss erst noch gefunden werden, das wir als Team nicht lösen könnten.«
    »Ich werde das mit meinen Vorgesetzten besprechen müssen«, sagte Elizabeth lächelnd.
    »Diese Option habe ich leider nicht. General Foster würde mir die Zusammenarbeit strickt untersagen.«
    »Ich verstehe.«
    »Aber diese Unannehmlichkeit kann ich leicht umgehen«, versicherte ihr Dr. Meyer.
    »Wie lange meinst du haben wir noch Zeit?«, fragte sie nachdenklich.
    »Ich würde sagen ein paar Tage. General Foster hörte sich an, als wären wir in einem Krieg. Dieser Mann würde keine Sekunde zögern und bei einer Bedrohung, und sei sie noch so unwahrscheinlich, sofort das Objekt zerstören.«
    »Das ist verrückt.«
    »Genau aus diesem Grund müssen wir uns beeilen. Wir können es schaffen!«
    »Haben wir denn eine Wahl?«
    »Nein«, antwortet Dr. Meyer.
    »Gut«, sage Elizabeth, die unter dieser Anspannung besonders aufblühte. »Dann werde ich sofort meinen Vorgesetzten Bescheid geben. Und wir treffen uns morgen früh wieder an Ort und Stelle.«
    »Einverstanden.«
    »Und Philip.«
    »Ja?«
    Mit einem Mal machte Elizabeth einen Schritt auf ihn zu und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. »Es ist schön wieder mit dir zu arbeiten«, sagte sie und verschwand.
    Dr. Meyer stand starr auf der Stelle und sah Elizabeth nach, wie sie im Schatten der Bäume verschwand und außer Sicht geriet.
    Es dauerte ein paar Sekunden (Oder waren es Stunden?) bis er sich wieder gefangen hatte. Er sah auf seine Armbanduhr hinab. Beinahe zwanzig Minuten hatte er außerhalb des Lagers verbracht. Eine Zeit in der sein Verschwinden hoffentlich nicht aufgefallen war. Wenn doch, war das womöglich seine letzte Nacht an diesem Ort gewesen. Mit einem letzten, verabschiedenden Blick in Richtung des Objekts machte sich Dr. Meyer wieder auf den Weg zurück.
    Der Flur war noch immer menschenleer. Eine beinahe bedrückende Stille lag über dem Gebäude und ließ das leise Gleiten der Schiebetür lauter ertönen, als es Dr. Meyer je für möglich gehalten hätte. Zaghaft schlich er auf seine Zimmertür zu. Mehr denn je kam er sich wie ein Teenager vor, der sich heimlich aus dem Haus geschlichen hatte, um ein Mädchen zu treffen. Unter diesen Umständen ein für ihn sehr seltsames und ungewöhnliches Verhalten.
    Im Zimmer angekommen verriegelte er augenblicklich die Tür und legte sich erleichtert auf das schmale Bett. Er konnte es kaum glauben wie gut es in diesen zwanzig Minuten gelaufen war. Niemand hatte ihn entdeckt und was noch viel wichtiger war, Elizabeth stimmte einer Zusammenarbeit zu. Wenn das Glück ihm weiter so holt war, dann konnte ihn nichts mehr aufhalten.
    Am frühen Morgen des nächsten Tages wurde Dr. Meyer durch ein lautes Klopfen an seiner Tür geweckt. Übermüdet und mit verschlafenen Augen richtete er sich auf. Es war gerade einmal fünf Uhr in der früh. Welcher Idiot ohne Verstand weckte ihn zu dieser Zeit? Fragte sich Dr. Meyer und erhob sich genervt und wütend zugleich aus seinem Bett. Auf wackligen Beinen schlich er zu der Tür und öffnete sie. Doch niemand war zu sehen. Der Flur war zu beiden Seiten leer. Nur die morgendlichen Sonnenstrahlen schienen vorbeizuschauen.
    »Was sollte das denn?«, murmelte Dr. Meyer verärgert vor sich her, als ihm ein Stapel Papier auf dem Boden auffiel. Jemand hatte eine beträchtliche Anzahl von Akten vor sein Zimmer gelegt. Bei genauerer Betrachtung entdecke er, dass es sich bei den unzähligen Papieren um die Messergebnisse der letzten Stunden hielt.

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