Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
Bevor er eine Dummheit begeht, die uns alle vernichten könnte. Befolgen Sie also keinen falschen Befehl, sondern tun Sie das Richtige Soldat.«
Wieder ein Zögern. Dann: »Er ist draußen am See.«
»Am See?«
»Ja, er will…«
Doch Dr. Meyer rannte bereits davon. Hinter ihm konnte er nur noch ein schwaches »…nicht von mir…« hören, während er durch das Gebäude rannte. Er konnte nur hoffen, dass es nicht bereits zu spät war.
Als Dr. Meyer das Gebäude verließ und auf den See hinausblickte wusste er, warum die Räume zuvor nur sporadisch besetzt waren. Beinahe alle Einheiten des Stützpunktes hatten sich auf und um den See herum positioniert. Sie zielten mit ihren Gewehren und Raketen, die auf stark gepanzerten Fahrzeugen befestigte waren, auf das Objekt. Nicht weit von all dem entfernt stand General Foster und diskutierte hitzig mit einem Vertreter der englischen Fraktion. Einem älteren Mann, um die siebzig, mit grauen Haaren und freundlichem Gesicht. Genau diese Situation hatte sich Dr. Meyer ersehnt. Eine direkte Konfrontation mit dem General und das vor den Befehlshabern der englischen Armee, besser konnte es nicht laufen.
»General Foster!«, rief Dr. Meyer über das Gelände hinweg und lief auf die beiden Streitenden zu. Schon von weitem konnte er den genervten Ausdruck auf dem Gesicht des Generals erkennen.
»Dr. Meyer, ich bin gerade sehr beschäftigt«, sagte General Foster, kaum das Dr. Meyer ihn erreicht hatte.
»Sie sind also Doktor Meyer?«, fragte auf einmal der englische General.
»Ja, das bin ich.«
»Ich habe bereits viel von Ihnen gehört.«
»Ich hoffe nur Gutes.
»Was wollen Sie?«, fragte General Foster verwundert über die freundliche Begrüßung seines englischen Kollegen und unterbrach das freundliche Gerede.
»Ich habe die Lösung gefunden!«, sagte Dr. Meyer. Doch anstatt der erwarteten Reaktion erntete er nur einen unbeeindruckten Blick des Generals.
»Eine Lösung? Für was?«
»Das Objekt. Ich weiß was das Objekt tut. Was es misst.«
»Sie haben es herausgefunden?«, fragte der englische General überrascht.
»Ja.«
»Das interessiert aber nicht Doktor Meyer«, erwiderte General Foster. »Wir haben beschlossen das Objekt zu zerstören. Es ist eine deutliche Gefahr für…«
»Das dürfen Sie nicht!«, widersprach Dr. Meyer aufgebracht. »Wenn Sie das Objekt angreifen, werden sie eine Reaktion hervorrufen, die niemand von uns vorausahnen kann.«
»Das sieht Ihr Kollege Doktor Rich aber anders.«
»Natürlich tut er das.«
»Ich würde gerne hören was Doktor Meyer zu sagen hat«, meldete sich der englische General zu Wort. »Und ich bin mir sicher, dass es den anderen Fraktionen ähnlich ergeht.«
Darauf wusste General Foster nichts mehr zu erwidern. Sein Blick verriet aber eindeutig was er von all dem hielt. Am liebsten hätte er sofort den Angriff befohlen und wenn es nötig war, sogar einen Krieg mit den anderen Parteien dafür in Kauf genommen. Hauptsache er wäre im Recht geblieben.
»Ich gebe Ihnen zwei Stunden«, sagte General Foster. »Danach garantiere ich für nichts.«
»Vergessen Sie bloß nicht mit wem Sie hier sprechen«, sagte der englische General. »Ich nehme keine Befehle von Ihnen entgegen und wenn Sie weiterhin dieses feindliche Gemüt an den Tag legen, sehe ich mich dazu gezwungen Ihre Regierung zu benachrichtigen.«
Wenn Blicke töten könnten, dachte Dr. Meyer, dann würden beide Männer wohl auf der Stelle tot umfallen. Ihm sollte es Recht sein, er hatte genau das bekommen, was er haben wollte.
Eine Stunde später saß Dr. Meyer an einem langen Konferenztisch und betrachtete aufgeregt die hohen Militärs der verschiedenen Fraktionen und ihre glitzernden Orden und Auszeichnungen. Manche von Ihnen unterhielten sich angeregt über die momentane Situation und andere saßen nur stumm da, und warteten auf das Bevorstehende. Zur Freude von Dr. Meyer war auch Elizabeth unter den Anwesenden. Sie war gerade in ein Gespräch mit ihrem Vorgesetzten vertieft. Dr. Meyer versuchte zu hören worüber die beiden sich unterhielten, doch war das Gerede der anderen Anwesenden zu laut, um auch nur ein Wort verstehen zu können. Er konnte nur erkennen wie Elizabeth dem General nickend zustimmte und dann direkt auf ihn zukam.
»Ich wusste, dass du es schaffen kannst«, sagte sie flüsternd und mit einem bewundernden Funkeln in ihren Augen.
»Ich hätte es nie ohne dich geschafft.«
»Doch das hättest du«, erwiderte sie grinsend.
»Nein, das
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