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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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übertreten, kam auch schon sein Chef Bill hektisch auf ihn zugeeilt. Wie immer betrunken.
    »Frank!«, schrie er laut durch den großen Raum. »Frank, da bist du ja. Ich brauch dich!«
    »Ich komme sofort«, antwortete Frank genervt. Ein bisschen konnte er Bill ja verstehen. Wenn es auch nur ein einziges alkoholisches Getränk geben würde, das ihm schmecken würde, ganz abgesehen von dem Kater am Morgen, hätte er schon längst angefangen zu trinken.
    Der erste Weg führte Frank also in das Büro seines direkten Vorgesetzten. Vorbei an einer Insel aus Kopierern, Kaffeemaschinen und tratschenden Mitarbeitern, die sich in der Mitte des Raumes befand. In diesem Stockwerk gab es, bis auf diese Brutstädte neuer Gerüchte, nur vier mittelgroße Büros, die hinter schlichten Holztüren vorzufinden waren. In einem davon arbeitete Bill.
    Frank öffnete die Tür, zu eben diesem Raum, und trat ein. Ein durchdringender Gestank von Alkohol schoss ihm entgegen. Auf dem unordentlichen Schreibtisch standen zig leere Flaschen Whisky, Bier und billiger Wein. Die Quelle des Geruchs. Der Teppich war übersät mit Flecken, dessen Ursprung Frank unter keinen Umständen herausfinden wollte. An den Wänden hingen zwei schiefe Bilder, die einzige Pflanze im Büro war schon vertrocknet und das Fach mit der Aufschrift 'Eingang' auf seinem Schreibtisch war so voll, dass sämtliche Akten und Papiere auf den Boden fielen. Jeder normale Mensch hätte geglaubt, dass hier ein Verbrechen stattgefunden hatte, doch Frank wusste es besser. Dieser Zustand war trauriger Alltag in diesem Büro.
    »Was gibt es Bill?«, fragte Frank direkt.
    »Gut, dass du hier bist. Sei doch so gut und hilf mir mit diesem Papierkram«, lallte Bill und deutete auf die am Boden liegenden Akten.
    Auch wenn Frank nicht die geringste Lust hatte Bill die Arbeit abzunehmen, nur damit dieser dann die ganzen Lorbeeren einheimsen würde, wusste er genau, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    »Na klar Bill«, schnaubte Frank und hob lustlos die über den Boden verteilten Akten auf.
    »Das ist mein Franki-Boy«, rief Bill und lehnte sich genüsslich in seinem Chefsessel zurück. Es verging keine Minute und er war eingeschlafen.
    Da Frank keinesfalls die Akten in diesem Durcheinander und dem beißenden Alkoholgeruch bearbeiten wollte, nahm er so viel er konnte in die rechte Hand, in der linken hielt er noch immer seinen Kaffee, und ging in sein eigenes Büro.
    Auf dem Weg dorthin begegnete er noch seiner Arbeitskollegin Tina, eine hochnäsige unfreundliche Person, die ihn nur flüchtig grüßte und unbeeindruckt von den vielen Akten in seiner Hand, weiterging. Niemand in dieser Firma war mit seinen Arbeitskollegen befreundet, und wenn man sich doch einmal außerhalb dieses Gebäudes begegnen sollte, gab es ein ungeschriebenes Gesetz: Einfach ignorieren.
    Das Büro von Frank war das genaue Gegenteil von Bills Schlachtfeld. Alles hatte seinen Platz und war ordentlich sortiert. Es roch angenehm nach Putzmittel und eine einzige Topfpalme blühte in einem grellen Grün. Das Einzige was er aus seiner alten Heimat mitgebracht hatte und ihn immer wieder an das sonnige Zuhause erinnerte. Natürlich hatte Frank nicht so einen protzigen Sessel wie Bill, doch genügte er vollkommen, um darauf ab und zu ein Schläfchen zu halten. An der sonst kahlen Wand hing das Abschlusszertifikat einer angesehenen Hochschule. Frank war stolz auf sein Wissen und Können, auch wenn er es nur selten zeigen konnte. Das Einzige, was jemand in seinem Büro nicht vorfinden konnte, waren Fotos von Familie oder Freunden und eklige Flecke auf dem Fußboden. Ordentlich gestapelt legte Frank die Akten auf seinen Schreibtisch, stellte seinen Kaffee beiseite und machte es sich bequem. Für die nächsten acht bis neun Stunden würde er in diesem Büro sitzen und eine Akte nach der anderen durchgehen, um Bills Fehler zu korrigieren. Das dachte er zumindest.
    Wie immer war es eine stupide Arbeit die Frank verrichtete. Bill hatte es geschafft die Akten sämtlicher Kunden durcheinander zu bringen und sie falsch abzuheften. Stück für Stück brachte er wieder Ordnung in das Chaos von Papier und Notizen.
    Es waren bereits vier Stunden vergangen und ein Ende war noch immer nicht in Sicht. Der Stapel auf seinem Schreibtisch wollte einfach nicht kleiner werden. Langsam wurde es auch Zeit für eine Mittagspause und einem leckeren Essen, dass er sich, wie jeden Mittag, unten im Café besorgen wollte. Gerade als Frank eine Akte

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