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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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fünfhundert Jahre am Meeresgrund verbracht, bis dann irgendwann Haie den Sarg demoliert und mich rausgezogen haben, um mich zu verspeisen …«
    Rhesus grinste, während Cleos Mutter mit ihrem Bericht fortfuhr, wie sie in die Scream Street gelangt war. »Ich glaube, ich weiß jetzt, von wem Cleo immer so viel Glück hat«, sagte er.

    »Entschuldigen Sie, Mrs Farr …«, setzte Luke an.
    »Ach bitte, nenn mich doch Alexandria!«
    »Okay«, sagte Luke, »Alexandria … Wenn Haie Ihren Sarkophag angegriffen haben, wieso haben sie Sie dann nicht aufgegessen?«
    Die Mumie zupfte an ihren Bandagen am Bauch. »Kein Fleisch, Liebes«, erklärte sie. »Ich bin schon vor Urzeiten mumifiziert worden und hier drunter sind nur Haut und Knochen!«
    In diesem Augenblick ging die Tür auf, und Nils Farr trat mit einem Tablett voller Getränke ein. Alexandria nahm sich einen goldenen Kelch und trank einen Schluck, ehe sie weitersprach: »Nachdem die Haie ein bisschen an mir geknabbert hatten, ließen sie mich in Ruhe, und ich trieb ziellos im Wasser herum, bis ich mich schließlich
in einem Fischernetz verfangen habe und an Land gezogen wurde.«
    »Wo war das?«, fragte Cleo völlig gefesselt.
    »Irgendwo an der afrikanischen Ostküste, glaube ich«, sagte Alexandria. »Aber egal, wo es war: Die Sonne war so heiß, dass meine Bandagen trockneten, und ich machte mich auf den Weg.« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Es hat viele, viele Jahre gedauert, bis ich endlich Scream Street und meine lang verlorene Familie erreicht habe!«
    Nils schlang seiner Frau die Arme um die Schultern und zog sie an sich. Cleo schaute ihn liebevoll an.
    »Ich versteh’s nicht«, sagte Luke. »Ich dachte, einzig und allein die Packer wissen, wie man zur Scream Street gelangt.«
    »Man kann das Geheimnis, wo sich die Scream Street befindet, durchaus lüften, wenn
man nur gründlich genug danach sucht«, entgegnete Alexandria.
    »Das widerspricht aber dem, was Mr Stolperstein sagt«, hielt Luke dagegen, »und er sollte es wissen. Er erforscht den Ort hier schließlich schon seit vielen Jahren.«
    »Entschuldigt uns!«, unterbrach Rhesus und zog Luke am Arm zur anderen Seite des Raumes hinüber. Als sie außer Hörweite waren, sprach er seinen Freund an: »Was soll das werden?«
    »Da stimmt was nicht«, antwortete Luke mit einem Blick auf die drei Mumien, die sich umarmten. »Das ist nicht Cleos Mutter.«
    »Woher willst du das wissen?«, fuhr Rhesus ihn an. »Cleo und ihr Vater halten sie anscheinend für echt, und sie sollten es wissen.«
    »Eine Täuschung!«, erwiderte Luke. »Sie
wollen es einfach so gern glauben, dass sie die Fehler in der Geschichte übersehen.«
    »Bisher gab es nur einen einzigen Fehler«, sagte Rhesus, »und der war, dich herzubringen! So, und jetzt zeigst du am besten Cleo das Herz, und dann lassen wir die Familie allein, damit sie in Ruhe das Versäumte nachholen kann.«
    »Okay«, seufzte Luke. Er zog Herus Herz aus der Tasche und ging zu Cleo, die mit ihren Eltern zusammensaß.
    »Wir, äh … müssen jetzt gehen. Aber ich dachte, du willst vielleicht sehen, dass wir das Herz endlich bekommen haben.«
    »Gott sei Dank«, sagte Cleo. »Das macht also schon drei Relikte, und -«
    »Woher habt ihr das?«, fiel ihr Alexandria ins Wort.
    Luke starrte Cleos Mutter an. »Eine Mumie hat es uns gegeben.«

    »Welche Mumie?«
    »Heru«, entgegnete er. »Er war ein Pharao.«
    »Ich weiß, wer Heru war«, sagte Alexandria ernst. »Ich war ein wichtiges Mitglied an seinem Hof, bevor ich Nils begegnete und mich mit ihm niederließ, um eine Familie zu gründen.«
    Luke zwang sich krampfhaft zu einem Lächeln, aber ihn beschlich zunehmend ein Unbehagen. »Ja, er ist eine ziemliche Persönlichkeit, nicht?«
    »Ich war bei seiner Mumifizierung dabei, deswegen habe ich jetzt auch gleich sein Herz erkannt«, sagte Alexandria. Sie stellte ihren Kelch ab. »Gib es mir.«
    »Was?«, fragte Luke. »Das kann nicht Ihr Ernst sein!«
    »Doch, das ist mein absoluter Ernst!«, fuhr Alexandria ihn an. »Ein Pharaonenherz
ist kein Andenken, das man sammelt, junger Mann. Und jetzt gib es her, und ich werde dafür sorgen, dass es wieder an seine angestammte Ruhestätte zurückgelangt.«
    »Mum, du verstehst nicht -«, begann Cleo. »Heru hat Luke sein Herz gegeben, damit -«
    »RUHE!«, befahl Alexandria. »Wie ich sehe, haben die Jahrhunderte in der Obhut deines Vaters deine Manieren nicht gerade verbessert, junge Dame. Darum werde ich mich kümmern,

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