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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Geschichten anderer Leute Ungereimtheiten und wollte unbedingt die Wahrheit herausbekommen. Das war auch der Antrieb, warum ich solche Artikel geschrieben habe.« Das Buch öffnete sich und durchblätterte einige Seiten, bevor es bei einem handgeschriebenen Aufsatz aufgeschlagen liegen blieb, der mit derben Bildern illustriert war.
    Luke starrte im trüben Licht auf den Titel. » Die 25 besten Anwendungen von Fledermaus-Scheiße?«
    »Oh, tut mir leid«, sagte Stolperstein. »Falsche Seite!« Das Buch blätterte bei einem anderen Artikel auf.
    Luke sah mit zusammengekniffenen Augen angestrengt auf die winzige Schrift. »Also,
ich weiß echt nicht, wie jemand bei diesem Licht lesen kann«, stöhnte er. »Und ich habe das Gefühl, dass es im Moment sogar noch dunkler wird.«
    »Da magst du recht haben«, sagte Stolperstein. Das Buch klappte zu, sodass der Autor zum Fenster hinaufschauen konnte.
    »Es ist diese immerwährende Nacht«, fuhr Luke fort. »Rhesus meint, ich würde mich schon irgendwann dran gewöhnen, aber ich hab keine Ahnung, wie lange es dauern wird.«
    Stolperstein riss die Augen auf. »Das ist aber keine natürliche Dunkelheit …«
    Luke sprang auf und stürzte ans Fenster. Statt wie sonst über die Scream Street hinwegzuschauen, konnte er diesmal nur sein eigenes Spiegelbild erkennen. Etwas verdunkelte seinen Blick. Es sah aus wie die Fäden von…

    »Die Spinnen!«, rief er aus.
    Da ertönte plötzlich ein lauter Schrei.
     
    Luke drückte gegen die Tür zum Wohnzimmer, aber sie ging nicht auf. Als er sich mit aller Macht dagegenlehnte, konnte er die zarten Spinnfäden zwischen Tür und Türrahmen sehen. Die Spinnen waren also bereits ins Haus eingedrungen.
    Lukes Mutter schrie erneut auf, aber diesmal klang ihre Stimme gedämpfter. Luke wusste, dass er schnell zu ihr musste, bevor sie vollständig von den seidenen Fäden der Spinnen eingehüllt war wie von einem Kokon.
    Luke nahm Anlauf und warf sich mit voller Wucht gegen die Tür. Als er mit der Schulter gegen das harte Holz prallte, schrie er vor Schmerzen auf. Hinter ihm ertönten Schritte. Als er sich umblickte, sah er seinen
    Vater durch den Gang eilen.
    »Susan!«, brüllte Mr Watson und trommelte mit den Fäusten gegen die Tür. Er wirbelte zu Luke herum. »Du musst uns da reinkriegen!«, bat er.
    »Das kann ich nicht«, sagte Luke, der genau wusste, was sein Vater meinte. »Nicht vor dir.«
    »Du musst aber!«, rief Mr Watson und packte seinen Sohn bei den Schultern. »Bitte!«
    Luke zitterte. Das einzige Mal, als er sich vor seinem Vater in einen Werwolf verwandelt hatte, war das allererste Mal gewesen, dass er sich überhaupt verwandelt hatte. Mr Watson hatte wie immer bis spät gearbeitet und die Geburtstagsfeier seines Sohnes verpasst. Darüber war Luke so wütend gewesen, dass der
Werwolf in ihm die Oberhand bekommen und er seine Eltern angegriffen hatte, als sein Vater endlich nach Hause gekommen war. Wenn sie es nicht geschafft hätten, ihn mit Bettlaken festzubinden …
    »Ich kann nicht«, wiederholte Luke. »Was, wenn ich es nicht kontrollieren kann und dich angreife?«
    Mr Watson blickte seinem Sohn tief in die Augen. »Dieses Risiko gehe ich ein«, meinte er. »Dieses Risiko müssen wir auf uns nehmen.«
    Luke holte tief Luft und schloss die Augen. Im Geiste sah er seine Mutter vor sich, gefangen in einem Spinnennetz mit hundert glänzenden schwarzen Spinnen, die auf ihr herumkrabbelten und sie mit ihren klebrigen Fäden einsponnen. Schon bald wäre ihr Gesicht vollkommen bedeckt, und sie könnte nicht mehr atmen.

    Wut pulsierte durch Luke, und er lenkte sie über die Arme in seine Fingerspitzen hinunter. Er spürte, wie sich die Knochen in seinen Fingern streckten und knackten, während gleichzeitig dicke Krallen seine Haut durchstießen. Diesmal verwandelten sich bloß seine Arme.
    Luke bekam mit, wie sein Vater entsetzt die Luft einsog, aber er wusste, er durfte sich nicht ablenken lassen. Jede Sekunde zählte, und es konnte schon jetzt zu spät sein.
    Als Letztes spross Fell auf Lukes starken Pfoten. Dann machte er die Augen wieder auf und wandte sich zur Tür. Beim ersten Hieb splitterte das Holz, als wäre es nur Styropor. Nachdem Luke die Pfote wieder rausgezogen hatte, schlug er erneut zu.
    Es dauerte nicht lange, bis Luke die verbleibenden
Reste der Tür zerfetzen konnte. Lange Spinnfäden rissen entzwei, als er an dem zerbrochenen Holz rüttelte, um ein Loch zu schaffen, das groß genug war, dass sein Vater und er

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