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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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keine Sorgen. Niemand wird etwas erfahren.«
    Jacobs seufzte. »Danke.«
    »Ich bin in zehn Minuten bei Ihnen.«
    Auf dem Bett lagen der Schalldämpfer und die Glock mit einem vollen Magazin Hydrashok-Munition. Natürlich standen noch weitere Optionen zur Wahl. Man musste nur die richtigen Nervenenden ausfindig machen, ausreichenden Druck ausüben, und Fletcher würde singen.
    In dem schattigen kleinen Arbeitszimmer seiner Suite, nicht einzusehen von den Fenstern zur Straße, saß Malcolm Fletcher mit geschlossenen Augen auf einem braunen Ledersessel. Er saß dort schon seit Stunden, vollkommen still, und dachte an Goyas rätselhaftes Gemälde Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, als er den hellen roten Punkt eines Laserstrahls über die weiße Wand im Nebenzimmer wandern sah.
    Überrascht war er nicht. Er hatte darauf gewartet. Das FBI nutzte für seine Telefone eine reichlich simple Verschlüsselungstechnik.
    Er hielt einen kleinen Transmitter in der Hand, der es ihm ermöglichte, die Wanzen anzusteuern, die er im ganzen Haus installiert hatte. Über Kopfhörer hörte er, wie Jacobs den Hörer auf die Gabel legte und mit nervösen Schritten im Foyer auf und ab ging.
    Fünf Minuten später öffnete sich die Eingangstür. Dragos stellte sich vor.
    »Ich müsste eigentlich eine wichtige Besorgung machen, kann aber hierbleiben, wenn Sie es wünschen«, bot Jacobs beflissen an.
    »Nicht nötig. Es könnte sein, dass ich eine Weile hierbleibe. Ich muss ein paar Sachen in dem Zimmer installieren und will unter keinen Umständen dabei gestört werden, weder von Ihnen noch sonst jemandem. Verstanden?«
    »Kein Problem. Ich werde zwei Stunden weg sein. Meine Frau ist in der Küche für den Fall, dass Sie einen Wunsch haben. Wenn Sie wollen, sage ich ihr, dass sie aufpassen und rechtzeitig Bescheid geben soll, falls er zurückkommt.«
    »Mir wäre es lieber, Sie und Ihre Frau hielten sich zurück. Je weniger Sie ihr sagen, desto besser. Sie soll sich keine Sorgen machen.«
    »Schön.«
    »Vielen Dank für Ihre Hilfsbereitschaft. Niemand wird erfahren, was hier gespielt wird, das verspreche ich Ihnen.«
    Wie wahr, dachte Fletcher schmunzelnd. Ihm schwebte schon etwas ganz Besonderes vor.
    Er hörte die Eingangstür auf- und zugehen, gefolgt von Schritten auf der Treppe. Agent Victor Dragos kam, um ihn zu besuchen.
    Dabei war Dragos gar kein FBI – Agent, wie Fletcher wusste.
    Er konnte sich nun wieder gefahrlos bewegen. Der Strahl des Lasermikrophons war verschwunden. Er setzte den Kopfhörer ab, legte den Transmitter auf den Beistelltisch und schaute sich im Zimmer um.
    Der Holzstuhl aus dem Schlafzimmer würde genau richtig sein, um ihn in die Wanne zu stellen … Ja, so würde es gehen.
    Der Pager an seinem Gürtel vibrierte. Jack Casey versuchte, ihn zu erreichen, schon zum dritten Mal in der vergangenen halben Stunde.
    Jack würde sich gedulden müssen. Ein wichtigeres Problem kam gerade die Treppe hoch.
    Jetzt hatte es den Flur erreicht und kam langsam näher.
    Fletcher nahm seine Taser-Pistole vom Tisch und stellte sich hinter die Tür. Per Knopfdruck stieß die Waffe einen Impuls von fünfzigtausend Volt aus. Ehe Dragos auf dem Boden aufschlüge, wäre er besinnungslos. Wenn er dann aufwachte, würden sie Bekanntschaft miteinander machen.
    Der Schlüssel fuhr ins Schloss. Es war an der Zeit, die wahren Absichten dieses Mannes kennenzulernen.
    Malcolm Fletcher lächelte.
    Es konnte losgehen.

XLVIII
    Mike hatte alles organisiert. Als Jack auf dem Flughafen Logan die Maschine verließ, erwarteten ihn zwei FBI-Agenten. Sie brachten ihn in weniger als einer halben Stunde nach Marblehead.
    Zweimal hatte Jack Fletchers Pager angepiept. Dessen Rückruf war ausgeblieben. Wenn er Mikes Handynummer wählte, war nur statisches Rauschen zu empfangen. Auch mit dem Versuch über Mikes Pager hatte er keinen Erfolg. Und wo war Ronnie Tedesco? Warum hatte er sich noch nicht gemeldet?
    Zum x-ten Mal versuchte Jack, Taylor auf ihrem Handy zu erreichen, ließ es klingeln und klingeln. Auch bei ihr zu Hause ging niemand ans Telefon. Ebenso wenig im Büro.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen steckte er sein Handy in die Tasche.
    Ihr geht’s gut, redete er sich ein. Ronnie und seine Leute passen auf sie auf. Wenn es Probleme gäbe, würde er anrufen. Mit ihr ist alles in Ordnung. Dass sich niemand meldet, hat bestimmt einen ganz simplen Grund.
    Vor Taylors Haus standen auf beiden Seiten der Straße zivile Polizeifahrzeuge. Neugierige

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