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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Nachbarn, Radfahrer und Jogger mischten sich unter die Reporter und Kamerateams. Warum sind die hier? Ist was passiert? Jack machte sich verrückt vor Sorgen.
    Der Fahrer hielt an. Jack sprang aus dem Wagen und rannte los, um den Reportern zu entwischen. Er stieß die Fliegengittertür auf und eilte durch den Flur.
    Sechs Polizisten standen vor dem Ausgang zum Balkon und tranken Kaffee aus großen Pappbechern. Sie verstummten, als Jack aufkreuzte.
    »Wo ist Mike Abrams?« Seine Stimme kam aus trockener Kehle.
    »Im Hinterhof«, antwortete einer der Polizisten.
    Entsetzliche Bilder gingen ihm durch den Kopf, als er die Kellertreppe hinunterhastete. Es geht ihr gut, wiederholte er im Stillen wie ein Mantra. Es geht ihr gut es geht ihr gut es geht ihr gut.
    Polizisten, Zivilbeamte und FBI-Agenten standen in kleinen Gruppen beieinander. Mike Abrams lehnte am Geländer der Stufen, die zum Strand führten. Er hatte den anderen den Rücken gekehrt und sprach in ein Handy. Jack eilte auf ihn zu und hörte Mike sagen: »Okay, danke.« Seine Miene war ernst.
    Taylor. Sie haben Taylor gefunden. Sie ist tot. Jack verlor den letzten Rest an Beherrschung. Er taumelte, stürzte fast. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.
    »Was ist?«
    Mike holte tief Luft, bevor er antwortete. »Alicia Claybrook ist tot aufgefunden worden, im Fluss, ertrunken in ihrem Wagen. Ihr Sohn saß angeschnallt neben ihr. Sieht nach einem Unfall aus, auf den ersten Blick jedenfalls.
    Ich habe soeben mit Voyles gesprochen. Hamilton liegt mit einer schweren Gehirnerschütterung auf der Intensivstation. Was zum Teufel ist da passiert?«
    »Scheiß drauf. Wo ist Taylor?«
    »Ihr Porsche ist hier. Also wird sie Rachel und den Hund in den Ford Expedition gepackt haben und weggefahren sein.«
    »Ich habe ihr gesagt, sie soll hierbleiben. Sie weiß, was Sache ist. Wir wollten die beiden heute Nacht wegbringen.«
    »Vielleicht kauft sie was zum Essen ein.«
    »Aber sie hat mir versprochen, das Haus nicht zu verlassen.«
    »Hast du eine Ahnung, wohin sie gefahren sein könnte?«
    Jack hatte sich das Gespräch mit ihr am Morgen wiederholt Wort für Wort durch den Kopf gehen lassen. »Sie sagte, sie wolle hierbleiben und keinen Anruf entgegennehmen. Sie hat ihr Handy immer dabei und schaltet es nie aus.«
    Jack warf einen Blick auf das Haus. Du hast mir versprochen, hierzubleiben, Taylor. Warum bist du weggefahren?
    Weil der Sandmann sie aus dem Haus gelockt hat, antwortete eine Stimme.
    Nein. Nein, das kann nicht sein.
    Jack schaute sich um. Ronnie müsste hier sein. Warum hatte er nicht angerufen? Oder Taylor? Ohne ihr Handy ging sie doch nirgendwohin. Irgendetwas war eindeutig schiefgelaufen. Er hätte auf Mike hören und nicht wegfliegen sollen. Wenn er Ronnies Rat befolgt und Taylor von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte, würde er jetzt nicht hier stehen und sich Schreckensszenarien ausmalen, die so furchterregend waren, dass er fast durchdrehte. Hätte, hätte, würde …
    Ja, du hättest Hamilton damals verhaften sollen. Er hat dich schon einmal an den Rand des Abgrunds gebracht und tut es jetzt wieder.
    »Wie kommt es, dass all diese Reporter hier sind?«
    Mike zeigte sich betreten.
    »Sag’s mir.«
    »Sie haben einen anonymen Hinweis erhalten«, antwortete Mike.
    Jack spürte, dass mehr dahintersteckte. »Was für einen Hinweis?«
    »Es ist nicht so, dass …«
    »Was für einen Hinweis?«
    »Der Anrufer sagte, der Sandmann habe sein nächstes Verbrechen angekündigt.«
    »Und Taylors Namen und Adresse genannt.«
    Mike nickte.
    Jack öffnete den Mund, um zu sprechen, doch es kamen keine Worte. Die vertraute Leere, die er empfand, machte ihn schwindelig. Er hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen. Was immer ihn jetzt treffen sollte, es war seine Schuld.
    Mike packte Jack beim Arm und zog ihn näher an sich heran. »Wir werden sie finden. Es gibt wahrscheinlich eine ganz einfache Erklärung für ihr Verschwinden.«
    »Tedesco und seine Männer sind nicht hier«, sagte Jack mit gepresster Stimme. »Da ist was passiert. Er hat mich nicht zurückgerufen.«
    »Vielleicht ist er gerade jetzt Taylor auf den Fersen. Vielleicht hat er sein Handy nicht dabei oder kann aus irgendeinem anderen Grund nicht antworten. Es könnte auch sein, dass er den Medienzirkus da draußen gesehen und beschlossen hat, sich im Hintergrund zu halten.«
    Jack blickte zum Strand, ohne wirklich hinzuschauen. Aber er registrierte, dass das Wasser zurückgegangen war. Eine Gruppe von

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