Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
Vom Netzwerk:
dieser Truckfahrer durchs Fenster gereicht hatte?
    Der Sandmann nahm die Hand von den Tasten, rückte die Schirmmütze zurecht und schob die verspiegelte Sonnenbrille über den Nasenrücken nach oben. Polizisten, FBI-Agenten und Jacks Freund Abrams, der in seinem Volvo unmittelbar neben ihm fuhr, sie alle ahnten nicht, dass sich der Mann, der dieses ganze Chaos orchestrierte und auf ihrer Fahndungsliste ganz oben stand, als einer der ihren getarnt hatte.
    Es war alles so einfach gewesen, spielend leicht. Bevor er in das Haus der Dolans eingebrochen war und noch ehe Jack diesen Tölpel Tedesco zum Schutz seiner Freundin engagiert hatte, hatte der Sandmann einen Pager an die Zündkabel des Expedition angeschlossen und den Wagen lahmgelegt, um zu bewirken, dass sich Taylor mit ihrer Werkstatt in Verbindung setzte. Er hatte ihren Anruf abgefangen und war eine halbe Stunde später mit einem gestohlenen Abschleppwagen zur Stelle gewesen.
    Kurz nach Jacks Aufbruch am frühen Vormittag hatte der Sandmann den »reparierten« Expedition zurückgebracht. Hamilton hatte ihm geholfen, Jack aus dem Haus zu locken, und als Gegenleistung hatte Miles sich ausgebeten, ihm interessantes Bildmaterial zukommen zu lassen, vorzugsweise Videos, die er sich zu einem späteren Zeitpunkt anschauen konnte. Die im Auto montierte Kamera fing alles ein.
    Die Steuerung des Geländewagens – Bremse, Lenkung und alles andere, was über den Bordcomputer geregelt wurde – reagierte jetzt auf einen kleinen elektronischen Einbausatz, über den er das Fahrzeug fernsteuern konnte. Ursprünglich hatte er geplant, Jack und seine FBI-Freunde über Taylor in ein verlassenes Haus zu locken, das er mit fünfzehn Barren C4 präparieren wollte, um die ganze Bande in die Luft zu jagen.
    Einfacher wäre es gewesen, eine Bombe in Taylors Haus unterzubringen – oder per Post zu schicken. Aber weil keine Briefe mehr zugestellt wurden und das Haus unter Bewachung stand, erschien ihm dieses Vorhaben zu riskant. Als einzige Alternative hatte sich der Versuch angeboten, Taylor zu entführen, und der war erfolgreich verlaufen.
    Er hatte durchaus einkalkuliert, dass Jack nicht auf den Kopf gefallen war, aber wie hatte er es geschafft, Taylor so schnell zu finden? Wie hast du das angestellt, Jack? Und wer ist dieser Typ in dem Truck?
    Taylor Burton lehnte sich aus dem Beifahrerfenster des ramponierten Geländewagens und streckte den Arm nach dem Truck aus, der auf gleicher Höhe fuhr. Der Mann am Steuer packte sie beim Handgelenk und führte ihre Hand an den Gepäckträger, dann legte er ihr den Arm um die Taille und hievte sie durch das Fenster nach draußen. Der Sandmann stutzte einen Moment lang, doch dann verstand er. Jack versuchte, Taylor zu retten und dafür zu sorgen, dass sie in den Truck umstieg.
    Am liebsten hätte der Sandmann die beiden im Tunnel zur Strecke gebracht, das wäre aber zu riskant gewesen. Hier, auf dem Highway, konnte er über die nächste Ausfahrt verschwinden.
    Taylor hielt mit beiden Händen den Gepäckträger gepackt und presste ihren Körpern an die Fahrertür. Abrams, der Psychologe, folgte den beiden dichtauf.
    Der Sandmann bremste ab und ließ ein paar Streifenwagen vorbeifahren. Er ging auf Abstand und legte den Finger auf die END-Taste. Die Bombe im Geländewagen würde Jack, Abrams und den Mann im Truck ins Jenseits befördern.
    Bye-bye, Jack. Danke fürs Mitspielen.
    Er drückte.
    Der Geländewagen raste weiter. Der Truck mit Taylor Burton an der Seite scherte aus. Der Sandmann konnte ihr verängstigtes Gesicht sehen. Ihre Haare flogen im Wind, die Bluse flatterte.
    Die Bombe war nicht hochgegangen.
    Keine Zeit, um Wut aufkommen zu lassen. Das Fiasko bei den Dolans war dem Sandmann eine Lehre gewesen. Diesmal hatte er sich einen Plan B zurechtgelegt.
    Mit der Cursortaste beschleunigte er den Expedition auf hundertvierzig. Jack Caseys Tod wartete in zwanzig Kilometer Entfernung, vorausgesetzt, dass es ihm, dem Sandmann, gelang, Jack von dem Truck fernzuhalten.
    Es war unmöglich, Taylor Burton durch das Fenster hereinzuziehen. Also beschränkte sich Fletcher darauf, ihr auf die Pritsche zu helfen. Es dauerte eine Weile, aber schließlich kauerte sie sicher und geschützt hinter der Fahrerkabine. Der Expedition war inzwischen weit voraus.
    Der Funkstrahler hätte den Geländewagen längst lahmlegen müssen.
    Aber vielleicht hatte Gabriel auch mit einem solchen Störversuch gerechnet. Aus dem hoch talentierten Jungen, den er vor all den

Weitere Kostenlose Bücher