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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Sommerliga, weil ich in diesem Jahr in der Schulmannschaft spielen werde. Meine Mutter hat mich abgeholt. Danach sind wir wie jeden Donnerstagabend zum Drivethrough von Burger King gefahren. Als wir zu Hause waren, haben wir gegessen und uns dabei die Simpsons angesehen.«
    »Eine meiner Lieblingsshows«, erklärte Jack.
    »Mein Dad konnte sie nicht leiden.«
    »Wie gefällt dir South Park?«
    »Ja, das ist super. Meine Mutter verzieht immer das Gesicht, wegen der vielen Pupswitze und so. Aber sie lässt’s mich trotzdem sehen.«
    Eric strahlte. Er spricht von ihr in der Gegenwart, dachte Jack.
    »Finden Sie die wirklich gut, oder sagen Sie das nur?«
    »Ich will dir was verraten«, erwiderte Jack mit einem Lächeln. »Als ich gesehen habe, wie Mr. Hanky aus der Kloschüssel gestiegen ist und allen »Heidi-ho« zugerufen hat, hätte ich mir fast in die Hose gemacht.«
    »Ja, darüber hat sogar Mom gelacht.«
    Jack kam sich in seiner Rolle als Einschmeichler erbärmlich vor.
    »Ist dann dein Dad am Freitag gekommen?«
    »Ja, Freitagnachmittag. Er hat in seinem Büro früher Schluss gemacht. Wir sind in die Pizzeria Uno gegangen und wollten danach ins Kino. Aber … das hat nicht geklappt.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe meine Basketballschuhe zu Hause vergessen. Als ich ihm das beim Essen sagte, ist er fast ausgeflippt, weil ich am nächsten Morgen ein Playoff-Spiel hatte. Er wohnt jetzt in Medford, und das Spiel war in Nashua – das ist in New Hampshire. Er hätte also den ganzen Weg zurück nach Newton fahren müssen. Deshalb war er sauer auf mich.« Der Junge stockte. » Richtig sauer.«
    »Hast du deine Mom angerufen und ihr gesagt, dass du die Schuhe vergessen hast?«
    »Nein. Wir sind sofort ins Auto gestiegen und nach Newton gefahren. Ich habe nämlich einen Hausschlüssel. Die Fahrt dauert normalerweise drei Viertelstunden, aber wegen des Verkehrs hat’s länger gedauert.«
    »Hast du deine Mom vom Auto aus angerufen?«
    »Nein.« Eric senkte den Kopf. »Er war wütend und hat mich angeschrien. Die ganze Zeit. Auf mich wär kein Verlass und so.«
    Jack wollte den Jungen zur Ruhe kommen lassen. »Wie geht es dir?«
    Ein Achselzucken. »Okay«, antwortete Eric leise und vorsichtig.
    »Du hilfst mir sehr, und du sollst wissen, dass ich dir dafür dankbar bin.«
    »Aber wir müssen jetzt darüber reden.«
    »Ja. Es wird dir schwerfallen, aber all diese Leute hier im Zimmer stehen dir bei. Wenn du etwas nicht verstehst, eine Frage hast oder aufhören möchtest, lass es mich wissen. Okay?«
    »Okay.«
    Irgendwo in Erics verletzter Seele lag womöglich der Schlüssel zur Lösung des Falls. Um ihn zu finden, würde Jack seine Worte sorgfältig wählen und sich davor hüten müssen, den Jungen zu verstören. Er sah Darren Nigra – sah sich selbst in Erics Angst – und scheute vor dem zurück, worauf er nun zusteuern musste.
    »Sag mir, was passiert ist, als ihr Freitagabend nach Hause gekommen seid.«
    »Mein Dad ist ausgestiegen und hat an der Tür geklingelt. Als meine Mutter nicht aufgemacht hat, ist er zurück zum Auto und sagte, ich solle aussteigen.«
    »Weil du einen Schlüssel hattest.«
    »Ja.«
    »Hast du gedacht, deine Mutter sei zu Hause?«
    »Ihr Wagen war da. Und sie geht freitagabends nie aus, weil –« Eric unterbrach sich. Jack ließ ihm Zeit. »Meine Mom wollte nicht, dass ich Dad besuche, und ist immer zu Hause geblieben, wenn ich bei ihm war. Sie sagte, ich könne sie dann jederzeit anrufen, wenn es Probleme geben würde.«
    »Also hast du die Tür aufgeschlossen. Was ist dann passiert?«
    »Ich bin ins Fernsehzimmer gegangen. Meine Mom sitzt oft vorm Fernseher. Ich habe nachgesehen, aber da war sie nicht.«
    »Ist dir etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Im Haus?«
    »Ja, irgendetwas, das anders war. Oder hattest du vielleicht eine Ahnung, dass da was nicht stimmte?«
    Eric dachte nach.
    »Nein.« Er seufzte. »Tut mir leid.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Eric, was hat dein Vater gemacht?«
    »Er hat nach ihr gerufen. Und ist dann nach oben gegangen.«
    »Bist du ihm gefolgt?«
    »Nein.« Erics Miene nahm einen anderen Ausdruck an.
    Aufgepasst.
    »Warum nicht?«
    »Er war wütend.«
    »Weil du die Schuhe vergessen hast.«
    Eric zuckte mit den Achseln.
    »Und du hattest Angst, dass sich deine Eltern streiten könnten. Also bist du unten geblieben.«
    »Ja«, bestätigte der Junge mit dünner Stimme.
    »Wo hast du dich aufgehalten?«
    »Im Wohnzimmer. Das Handy meiner

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