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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Gerechtigkeit sein beziehungsweise jene, die Sie an Slavitt praktiziert haben.«
    »Ich wollte ihn nicht umbringen.«
    »In Dantes Inferno gibt es eine Zeile, die die Hölle als einen Ort bezeichnet, an dem man sich nach dem sehnt, was einen tötet. In dieser Hölle stecken Sie, denn Sie fühlen sich von jemandem wie mir unwiderstehlich angezogen. Sie halten die Wahrheit über sich nicht aus und schieben fadenscheinige moralische Rechtfertigungen vor.«
    Es klickte in der Leitung. Die Verbindung war unterbrochen.
    Jack legte das Handy beiseite. Die Worte des Sandmanns hatten keine Bedeutung für ihn. Was jetzt zählte, war die vierte Familie. Er musste sie retten.
    Er starrte vor sich hin und dachte an das, was Alex Dolan gesagt hatte. Einen Moment später sah er blutige Füße sich über das Parkett nähern.
    Alles in Ordnung?, fragte der Junge leise.
    »Ja.«
    Du kannst ruhig zugeben, wenn es nicht so ist. Das hat dir auch schon Amanda gesagt, erinnerst du dich?
    »Ja.« Jack wischte sich übers Gesicht. »Gott, ich vermisse sie so.«
    Amanda? Oder meinst du Taylor?
    Jack antwortete nicht. Alex saß auf der Bettkante. Von seinen Füßen tropfte Blut, das auf dem Boden zu einer kleinen Pfütze zusammenlief.
    Wenn die Beaumonts eine Alarmanlage hatten, stellt sich die Frage, wie er sie ausschalten konnte.
    »Vielleicht, indem er sie vom Strom genommen hat. Nein, das wäre der Firma, die sie eingebaut hat, aufgefallen, und die hätten angerufen oder jemanden vorbeigeschickt.«
    Richtig. Er ist also ins Haus eingestiegen. Der Alarm springt mit einer Verzögerung von maximal zwanzig Sekunden an. Ihm wäre nicht genug Zeit geblieben, die Anlage zu demontieren.
    »Es sei denn, er hat sie ausgeschaltet.«
    Und wie hätte er das bewerkstelligen können?
    »Mit einem dieser Hightech-Geräte, die auch von professionellen Einbrechern genutzt werden. Sind allerdings nicht billig.«
    Und auch nicht zuverlässig. Außerdem muss man wissen, welche spezielle Alarmanlage in Betrieb ist. Unser Mann war gut vorbereitet. Und sich seiner Sache absolut sicher. Er wusste alles über die Familie.
    »Und über die Alarmanlage.«
    Aber wie hat er sich die Informationen darüber verschafft?
    »Er kennt sich mit Computern aus.« Jack sprach seine Gedanken aus, wie sie kamen. »Die letzten beiden Bombenanschläge wurden per Laptop gesteuert.«
    Heutzutage sind fast alle Informationen digital gespeichert. Fletcher hat deine Patientendaten bei Ocean Point ausfindig gemacht. Alle nutzen das Internet. Auch die Firma, die die Alarmanlage eingebaut hat, wird vernetzt sein.
    Es war, als hätte er ein blankes Stromkabel angefasst. Jack wäre fast aus seinem Sessel gesprungen.
    »Er hat sich in deren System eingeklinkt und so den Code der Anlage in Erfahrung gebracht. So konnte er in das Haus eindringen, ohne Alarm zu schlagen.«
    Alex grinste breit. A-B-C, Problem gelöst.
    Das Handy klingelte.
    »Die Beaumonts hatten eine Alarmanlage«, bestätigte Duffy. »Und sie war eingeschaltet. Der Hersteller hat eine Niederlassung in Newton.« Duffy nannte ihm die Adresse. »Irgendwelche neuen Erkenntnisse?«
    Jack antwortete nicht. Hätte er Duffy eingeweiht, wäre er womöglich hergekommen, doch Jack wollte allein bleiben.
    »Nein. Entschuldigen Sie die Störung.«
    »Keine Ursache. Ich bin noch eine Stunde oder so im Büro und danach zu Hause. Rufen Sie mich an, wenn etwas ist.«
    »Das mache ich. Danke, Duff.«
    Jack stand auf. Alex Dolan hockte immer noch auf der Bettkante und blickte ihn an.
    »Ich muss gehen.«
    Du wirst dich wohl auch diesmal nicht an die Vorschriften halten, oder?
    »Dieser Fall liegt anders.«
    Das gilt für jeden Fall. Alex starrte aus dem Fenster. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Er schien Angst zu haben.
    »Was ist?«
    Ich war heute vor der Kirche und habe versucht, die Pforte zu öffnen, aber es ging nicht. Als ich mich umdrehte, hatten sich die Blumen im Garten davor in Grabsteine verwandelt. Dieser Ort … macht mir Angst. Ich bin hier so allein. Ich rufe nach meinen Eltern, aber sie antworten nicht. Wo sind sie?
    »Das weiß ich leider nicht.«
    Deine Tochter Sidney, du willst doch, dass sie bei ihrer Mutter ist, nicht wahr?
    »Natürlich.«
    Auch ich will mit meinen Eltern zusammen sein. Sie fehlen mir. Ich möchte hier nicht allein sein.
    Jack sagte nichts. Alex stand vom Bett auf und warf sich ihm an die Brust.
    Mach alles richtig. Nur so können unsere Seelen Frieden finden.

LXIII
    Auf dem Bildschirm des

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