Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
Vom Netzwerk:
hierher gezogen, in meine alte Hei mat.«
    Jack stach dem Mann mit der Klingenspitze in den Ober schenkel. Matt Windham reagierte nicht.
    »Nach dem Unfall brauchte ich einen Ortswechsel, um mich neu zu orientieren. Meine Eltern haben mir von dem Haus erzählt, das leersteht und für acht Monate gemietet werden kann. Es gehört Marty, dem Mann, den Sie sprechen wollen.«
    Jack stieß die Klinge in die Wade. Matt Windham redete unbeeindruckt weiter.
    »Er suchte jemanden, der das Haus in Ordnung hält, und schlug vor, das Honorar mit der Miete zu verrechnen. Darauf bin ich sofort angesprungen. Das war im Februar. Ich habe ihm einen Scheck für die erste Monatsmiete an die hiesige Adresse geschickt, bin dann Ende März mit dem Flieger gekommen und von meinen Eltern hierher gebracht worden. Ich habe meinen Vermieter nie gesehen.«
    Jack steckte das Messer in die Hosentasche zurück. Die Geschichte stinkt zum Himmel. Das muss doch der Sandmann sein.
    Eine Falle?
    Der Sandmann hatte von diesem Haus aus telefoniert, und von der Anrufererkennung konnte er nichts wissen.
    Aber der hier ist der Falsche.
    Jack sah sich im Zimmer um. Ihm war schwindlig. Was zum Teufel habe ich übersehen?
    »Wohin schicken Sie jetzt Ihre Miete?«
    »An ein Postfach. Die Adresse hängt am Kühlschrank. Mein Scheckheft liegt auf der Anrichte, gleich neben dem Toaster. Überzeugen Sie sich selbst.«
    Jack klemmte die Pistole hinter den Gürtel und trat einen Schritt zurück.
    »Tut mir leid.«
    »Ist das alles? Nach diesem Auftritt?«
    Jacks Anspannung ließ nach. Er fühlte sich wie nach einem Marathonlauf und atmete tief durch. Matt Windham rollte auf seinem Stuhl bis zur Zimmermitte vor.
    »Hat sich Tobasky zwischenzeitlich nochmal in der Gegend blicken lassen?«, fragte Jack.
    »Kann sein, ich habe ihn jedenfalls nicht gesehen.«
    »Seit wann hat er dieses Haus?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Was wissen Sie denn?«
    »Ich habe Ihnen alles gesagt. Ich wohne hier nur den Som mer über.«
    »Dass Sie sauer sind, ist verständlich, aber ich frage nicht zum Scherz.«
    Windham breitete die Arme aus. »Ich weiß wirklich nicht, was ich Ihnen sonst noch sagen könnte. Soll ich mir irgendwas ausdenken?«
    Jack starrte auf den Mann. Das Bild vor seinen Augen fing an zu flackern.
    Das sind nur die Nerven. Du bist erschöpft. Jack wischte sich mit der Hand über die Augen und versuchte, den Blick zu schärfen. Die Konturen verschwammen.
    »Was ist los mit Ihnen?«, erkundigte sich Windham.
    Vielleicht eine Art posttraumatische Stressreaktion. Beruhige dich, und immer schön durchatmen.
    Ja. Das war wohl die Erklärung.
    Aber dann meldete sich eine andere Stimme, warnend und am Rande der Panik: Nein. Da stimmt was nicht …
    Jack taumelte auf die Couch zu und hielt sich daran fest. Der ganze Raum schien sich zu drehen.
    Windham rollte auf ihn zu. »Hey, Ihnen fehlt doch was. Ich sollte besser den Notarzt rufen.«
    Als Jack sein Handy aus der Tasche ziehen wollte, knickten die Beine unter ihm weg. Er versuchte die Arme zu heben, um den Sturz abzufangen, doch sie gehorchten ihm nicht. Er fiel zu Boden und schlug mit dem Gesicht auf. Ihm wurde schwarz vor Augen.
    Nein … nein, nicht schon wieder …
    »Machen Sie nicht schlapp, Mann, um Himmels willen«, hörte er Windham rufen.
    Jack wollte etwas sagen, brachte aber keinen Laut hervor. Ihm schwanden die Sinne.
    Gib jetzt nicht auf, kämpf dagegen an!
    Im Hintergrund glaubte er Schritte hören zu können.
    »Phil, ein Glück, dass du kommst«, sagte Windham. »Der Typ hier ist aus den Latschen gekippt. Du musst mir helfen.«
    Jemand blieb hinter Jacks Kopf stehen.
    »Er hat eine Pistole«, bemerkte der Mann, den Windham Phil genannt hatte.
    »Ich weiß. Er wollte zu Tobasky. Mach was, Phil. Hilf ihm auf.«
    Jack spürte, wie ihm die Pistole unter dem Gürtel weggezogen wurde. Eine schreckliche Ahnung stieg in ihm auf. Er versuchte mit letzter Anstrengung, den Blick auf Windham zu richten.
    »Ich habe dir doch vergangene Woche von einer neuen Behandlungsmethode für Querschnittsgelähmte erzählt«, sagte Phil.
    »Ja. Was ist damit?«
    Ein Schuss krachte, und Windhams Hinterkopf platzte auf wie eine Wassermelone.

LXIX
    Langsam und allmählich kam er wieder zu sich. Zuerst war da nur ein dumpfes Pulsieren, das an Intensität zunahm. Dann setzten nach und nach die Sinne ein. Die Kehle war wie ausgetrocknet. Er spürte die Bartstoppeln auf der Haut über den Schlüsselbeinen. Unter der Zunge hatte sich Speichel

Weitere Kostenlose Bücher