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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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bedrohliches elektrisches Leuchten von seinen schwarzen Augen auszugehen.
    »Es scheint, der Sandmann kennt Ihre Gedanken.«
    Jack sagte nichts.
    Fletcher musterte ihn eingehend. »Was verbergen Sie, Detective?«
    »Ich verberge nichts.«
    »Wie haben Sie auf die Enthüllungen der Zeitungen in Sachen Charles Slavitt reagiert?«
    »Ich habe nichts davon gelesen.«
    »Das sollten Sie aber. Wenn ich mich nicht täusche, sind Sie inzwischen eine Berühmtheit.«
    »Kommen wir auf San Diego zu sprechen.«
    »Wenn Sie mir zuerst erklären, warum der Sandmann so viel über sie weiß.«
    »Unwichtig. Viel wichtiger ist jetzt, was –«
    »Für mich ist es wichtig.«
    Fletcher wartete geduldig. Seine sonderbaren schwarzen Augen zeigten keinerlei Regung. Jack schaute auf die Brandung in der Ferne und holte Luft. Was damals nachts in der Scheune passiert war – er hatte niemandem davon berichtet. Jetzt machte es Schlagzeilen, landesweit. Taylor sah ihn mit anderen Augen, und bald würde jeder in Marblehead mit dem Finger auf ihn zeigen. Wo gehst du hin, wenn es dazu kommt?
    »Es gab da ein Tagebuch bei mir zu Hause.«
    »Und dann haben Sie und der Sandmann einen kleinen Literaturzirkel ins Leben gerufen und sich gegenseitig daraus vorgelesen?«
    »Nicht ganz. Er hat es gestohlen.«
    Fletcher grinste. »Ich wette, Ihr Tagebuch ist ein richtiger Reißer.«
    Jack lehnte sich bäuchlings ans Geländer und umklammerte mit beiden Hände den Handlauf.
    »Dass Sie Tagebuch führen, passt gar nicht zu Ihnen. Schätze, es stammt noch aus Ihrer Zeit in Ocean Point.«
    »Das haben Sie doch in den Zeitungen gelesen«, entgegnete Jack und dachte an sein jüngstes Gespräch mit Taylor zurück.
    »Der Name dieser Anstalt wurde nirgends erwähnt.«
    »Aber Sie kennen ihn. Woher?«
    »Wir leben im Informationszeitalter. Mit der Privatsphäre wird es bald vorbei sein. Die Datenbanken wachsen. An medizinische Daten ist besonders einfach heranzukommen. Sind Sie aus freien Stücken nach Ocean Point gegangen, oder hat Ihr damaliger Arbeitgeber Druck gemacht?«
    »Ich würde mich lieber mit Ihnen über den Sandmann unterhalten – und über San Diego.«
    »Sie sind gekommen, um Rat einzuholen. Wollen Sie meine Hilfe?«
    »Vielleicht.«
    »Warum so zögerlich?«
    »Ich bin mir über Ihre Motive nicht im Klaren.«
    Fletcher lachte. »Wie misstrauisch Sie doch sind. Wohl nicht zuletzt sich selbst gegenüber. Es wird nicht so einfach sein, wieder in den dunklen Sumpf Ihrer Seele abzutauchen, den Sie während Ihres Aufenthaltes in Ocean Point trockenzulegen versucht haben. Aber es reizt Sie, am Schorf der kranken Vorstellungen zu kratzen, nicht wahr? Vorsicht, Sie könnten sich infizieren. Werden Sie, wenn das passiert, wieder zu einem Antidepressivum greifen?«
    Jack biss die Zähne aufeinander.
    »Woher ich das weiß? Ihre medizinischen Daten waren sehr aufschlussreich. Nehmen Sie immer noch Medikamente?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht? Verglichen mit früher, sind Sie, wie es scheint, ein Langweiler geworden.«
    Jack spürte, wie ihm vor Wut der Kragen zu platzen drohte. Er wollte nicht an früher erinnert werden. »Was wissen Sie über die Verbindung des Sandmanns mit San Diego?«
    »Mir scheint, Sie versuchen dem Unausweichlichen auszuweichen. Ich zitiere: (Ich will, kann aber nicht vergessen.)«
    »Auf Wiedersehen, Fletcher.«
    »Sind auf der Hand Kugelschreiberspuren festgestellt worden?«
    »Ja.«
    »Ein Name?«
    »Ja.«
    »Gabriel?«
    Jack erstarrte. Er kennt den Sandmann.
    Fletcher zuckte kein einziges Mal mit der Wimper. »Und der Nachname lautet LaRouche, nicht wahr?«
    »Woher kennen Sie ihn?«
    Fletcher nippte an seinem Wein. »Stimmen Sie mit mir überein, dass gegenseitiges Vertrauen für eine gute Zusammenarbeit unabdingbar ist?«
    »Was soll die Frage?«
    »Der Presse zufolge sind Sie geistig abnorm.«
    »Glauben Sie alles, was in den Zeitungen steht?«
    »Natürlich nicht. Ich mache mir mein eigenes Bild. Halten sie sich selbst für abnorm?«
    Jack blickte auf die Wohnhäuser am Rand der Bucht. Nacht für Nacht träumte er von der dritten Familie, die womöglich schon bald ein ähnliches Schicksal ereilen würde wie die Familien Roth und Dolan. Er sah Taylor mit der morgigen Zeitung in den Händen, verstörende Enthüllungen lesend, die ein Bild von ihm zeichneten, das ihr fremd sein musste.
    Er wandte sich wieder Fletcher zu, der ihn ungerührt betrachtete. Hinter diesen Augen verbarg sich der Schlüssel zur Lösung des Falles und zur

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