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Scriptum

Scriptum

Titel: Scriptum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Fahrzeugen, riss Stoßstangen und Radkappen ab und kam deshalb deutlich langsamer vorwärts.
    Dann ging es wieder rechts ab, und diesmal sah Reilly Schilder, die den Lincoln Tunnel ankündigten. Vor allem aber näherten
     sie sich unaufhaltsam dem Taxi. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Aparo seine Pistole auf den Knien bereithielt.
    «Riskier’s lieber nicht», sagte Reilly. «Am Ende hast du Glück und triffst ihn.»
    Das Taxi auf dieser dicht befahrenen Straße bei so einem Tempo verunglücken zu lassen könnte katastrophale Folgen haben.
    Dann bog das Taxi wieder ab, ohne Rücksicht auf die Fußgänger, die an der Ecke gerade einen Zebrastreifen überquerten und
     sich nur mit knapper Not retten konnten.
    Reilly sah, wie etwas aus dem Fahrerfenster des Taxis geschoben wurde. Eine Pistole? Ausgeschlossen. Nur ein Idiot würde beim
     Fahren gleichzeitig noch schießen. Ein Idiot oder ein Psychopath.
    «Festhalten!», brüllte Reilly.
    Er riss, während vorne der Schuss ertönte, das Steuer herum, dass der Chrysler einen weiten Schwenk machte, und raste, eine
     mächtige Staubwolke aufwirbelnd, quer durch einen Maschendrahtzaun mitten in eine Baulücke.
    Sekunden später steuerte er den Chrysler auf die Straße zurück und nahm die Verfolgung des Taxis wieder auf. Soweit Reilly
     sehen konnte, war der Arm des Fahrers mit der Waffe aus dem Fenster verschwunden.
    Aparo brüllte: «Pass auf!»
    Eine Frau mit einem schwarzen Terrier an der Leine strauchelte und stolperte in einen Getränkeauslieferer, dessen auf einer
     Karre aufgestapelte Bierkästen prompt auf die Straße polterten, genau vor ihren Wagen. Reilly riss das Steuer herum und konnte
     den beiden mit Müh und Not ausweichen, aber nicht den Kästen, von denen einer hochgewirbelt wurde, über die Kühlerhaube flog
     und in die Windschutzscheibe krachte. Ohne zu zerplatzen, war sie sofort von einem dichten Netz feiner Risse überzogen.
    «Ich kann nichts sehen!», brüllte Reilly. Aparo hämmerte mit seinem Pistolengriff gegen die Scheibe, die beim dritten Schlag
     endlich nachgab, hochklappte und über das Auto hinweg davonsegelte, bis sie schließlich auf dem Dach eines parkenden Autos
     landete.
    Reilly, der wegen des Fahrtwinds die Augen zusammenkneifen musste, entdeckte jetzt ein Stück weiter ein «Durchfahrt verboten»-Schild,
     hinter dem die Straße sich abrupt verengte. Würde der Kerl das riskieren? Beim ersten Hindernis wäre er geliefert. Etwa fünfzig
     Meter vor dem Schild sah Reilly eine Abzweigung nach rechts. Hier würde das Taxi bestimmt einbiegen. Er holte das Letzte aus
     dem Wagen heraus, um den anderen Fahrer so zu bedrängen, dass es ihn aus der Kurve trug. Der Chrysler raste unaufhaltsam an
     das Taxi heran.
    Beinahe wäre sein Plan aufgegangen. Das Taxi bog mit einem solchen Höllentempo nach rechts ab, dass das Heck weit nach links
     ausschwenkte und mit fliegenden Reifen gegen eine Hausecke krachte.
    Reilly bog ebenfalls in die Straße ab. «Ach du Scheiße», brummte Aparo beim Anblick eines Jugendlichen, der auf seinem Skateboard
     ein Stück vor dem Taxi quer über die Straße rollte. Der Junge trug Kopfhörer und bekam von dem drohenden Unheil überhaupt
     nichts mit.
    Reilly drosselte automatisch das Tempo. Das Taxi jedoch raste unverändert schnell direkt auf den Jungen zu.
    Der fährt den um. Der fährt den einfach um.
    Reilly hupte wild, in der verzweifelten Hoffnung, der Skateboarder würde den falschen Ton aus seiner Musik heraushören. Das
     Taxi raste unaufhaltsam näher. Endlich warf der Junge einen beiläufigen Blick nach links, bemerkte dasTaxi wenige Meter vor sich und konnte sich gerade noch mit einem Hechtsprung retten. Sein Skateboard wurde unter den Rädern
     des vorbeirasenden Wagens zermalmt.
    Als sie an dem geschockten Jungen vorbeikamen, fiel Reilly auf, dass die Straße vor ihnen relativ ruhig war. Keine Fahrzeuge
     in Sicht, keine Fußgänger. Falls er irgendein Manöver versuchen wollte, dann war der Moment günstig. Ehe die Sache völlig
     aus dem Ruder lief.
    Wieder gab er Vollgas und schloss zu dem Taxi auf, von dessen linkem Hinterrad Qualm aufstieg. Offenbar war die Karosserie
     bei der Kollision mit der Hausecke gegen den Reifen gedrückt worden.
    «Was hast du vor?», fragte Aparo atemlos, als sie sich unmittelbar hinter dem Taxi befanden.
    Reilly rammte den Chrysler voll gegen den anderen Wagen. Bei dem Aufprall spürte er einen heftigen Ruck in Nacken und Schultern.
    Peng.
Einmal.
    Zweimal.
    Er

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