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Scriptum

Scriptum

Titel: Scriptum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Terminplaner, vielleicht ein Programm, das mit ihrem PDA synchronisiert ist? Es
     muss doch irgendeinen Hinweis geben.»
    «Einen Moment.» Die Sekretärin klang inzwischen ziemlich gereizt.
    Reilly fing einen besorgten Blick von seinem Kollegen auf.
    «Was ist los?», erkundigte sich Aparo.
    Reilly legte eine Hand über den Hörer und kritzelte mit der anderen die Handynummer auf einen Zettel, den er Aparo reichte.
     «Es geht um Tess. Da ist irgendwas passiert. Lass ihr Handy lokalisieren.»
     
    Jenseits des East River fuhr ein grauer Volvo langsam über den Brooklyn Queens Expressway auf die Brooklyn Bridge zu.
    Drei Wagen hinter dem Volvo folgte in diskretem Abstand eine stahlgraue Ford-Limousine, deren Fahrer die unschöne Angewohnheit
     hatte, seine Zigarettenstummel noch glühend aus dem Fenster zu schnippen.
    Zu seiner Linken ragten am anderen Ufer des Flusses die Türme der Lower East Side auf.
    Wie er vermutet hatte, fuhr der Volvo wenig später auf die Brücke und hielt auf Manhattan zu.

KAPITEL 34
    Das Erste, was Tess wahrnahm, war der Geruch von Weihrauch. Als sie die Augen aufschlug, sah sie Kerzen, Hunderte, wie ihr
     schien, deren gelbe Flammen den Raum um sie herum in ein sanftes, schimmerndes Licht tauchten.
    Sie lag auf einem Teppich, einem alten Kelim, der sich rau und abgenutzt anfühlte. Mit einem Schlag kehrte die Erinnerung
     an ihre Begegnung mit Bill Vance zurück, und ein Schauder überlief sie. Doch er war nicht da. Sie war allein.
    Als sie sich aufsetzte, wurde ihr schwindelig. Trotzdem rappelte sie sich hoch, bis sie unsicher auf den Beinen stand. Dabei
     spürte sie einen scharfen Schmerz mitten auf der Brust und an einem weiteren Punkt etwas links davon. Sie blickte an sich
     hinunter, tastete die schmerzenden Stellen ab und versuchte sich zu erinnern, was geschehen war.
    Er hat auf mich geschossen, er hat tatsächlich auf mich geschossen.
    Aber ich bin nicht tot   …?
    Während sie ihre Kleidung nach Einschüssen absuchte, fragte sie sich, warum sie überhaupt noch atmete. Schließlich entdeckte
     sie zwei Löcher im Stoff, die an den Rändern ausgefranst und angesengt waren. Allmählich stieg in ihrer Erinnerung das Bild
     von Vance auf, wie er die Waffe auf sie richtete. Er hatte sie also nicht töten, sondern lediglich außerGefecht setzen wollen. Die Waffe musste eine Art Betäubungspistole gewesen sein.
    Wirklich tröstlich war dieser Gedanke allerdings nicht.
    Sie blickte sich um. Zwar sah sie noch immer verschwommen, doch es genügte, um zu erahnen, dass sie sich in einem Kellerraum
     befand. Kahle Wände, Steinfußboden, eine niedrige, gewölbte Decke, die auf kunstvoll verzierten Säulen ruhte. Keine Fenster.
     Keine Türen. In einer Ecke führte eine hölzerne Stiege hinauf in eine Dunkelheit, in die der Schein der Kerzen nicht vordrang.
    Allmählich wurde Tess klar, dass dies kein gewöhnlicher Keller war; offenbar wohnte hier jemand. An einer Wand stand eine
     Pritsche; auf einer alten Holzkiste, die als Nachttisch diente, türmten sich Bücher und Papiere. An der gegenüberliegenden
     Seite des Raumes sah sie einen langen Tisch und davor einen großen, etwas schief gesessenen Bürodrehstuhl. An beiden Enden
     des Tisches waren weitere Bücher und Papiere gestapelt, und in der Mitte, umgeben von noch mehr Kerzen, stand die Chiffriermaschine
     aus dem Museum.
    Selbst in dem schwachen Kerzenschein ging ein überirdisches Leuchten von ihr aus. Das Gerät schien in besserem Zustand zu
     sein, als sie es in Erinnerung hatte.
    Tess bemerkte ihre Handtasche auf dem Tisch, daneben ihre geöffnete Brieftasche. Vage erinnerte sie sich, dass ihr Handy geklingelt
     hatte, kurz bevor sie das Bewusstsein verlor. Sie wusste noch, wie sie in ihrer Tasche danach getastet hatte, und war überzeugt,
     dass es ihr gelungen war, eine Taste zu drücken und die Verbindung herzustellen. Hastig ging sie auf den Tisch zu, doch ehe
     sie nach ihrer Tasche greifen konnte, hörte sie ein Geräusch vom oberen Ende der Stiege. Eine Tür wurde geöffnet, dann fiel
     sie mit einem metallischen Klackenwieder ins Schloss. Gleich darauf waren Schritte auf den Stufen zu hören, und Beine wurden sichtbar, die Beine eines Mannes,
     der einen langen Mantel trug.
    Erschrocken wich Tess zurück. Aus dem Dunkel kam Vance zum Vorschein. Er blickte sie an und lächelte ihr mit solcher Wärme
     zu, dass sie sich einen Moment lang fragte, ob sie sich die Szene auf dem Friedhof womöglich nur eingebildet hatte.
    Er

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