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SdG 04 - Die eisige Zeit

SdG 04 - Die eisige Zeit

Titel: SdG 04 - Die eisige Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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zuckenden Krieger setzte und seinen Kopf nach hinten bog, um die Kehle zu entblößen.
    Was im Namen des Vermummten -
    Ringsum herrschte ein Höllenlärm. Der Kreis löste sich auf, als Barghast-Krieger mit ihren Waffen in den Händen vorwärts stürmten, doch ganz offensichtlich wussten sie nicht so recht, was sie damit tun sollten. Parans Kopf zuckte herum, und er sah, wie sich seine Brückenverbrenner innerhalb eines Ringes aus kreischenden, streitlustigen Wilden langsam zusammendrängten.
    Bei den Göttern, es bricht alles zusammen.
    Ein Horn schnitt durch die Kakophonie. Köpfe drehten sich. Senan-Krieger stellten die Unverletzlichkeit des Kreises wieder her; sie brüllten, als sie die anderen Stammeskrieger und -kriegerinnen zurückstießen. Humbrall Taur hatte seine Keule einmal mehr hoch erhoben – eine stumme Aufforderung, die Ordnung wieder herzustellen, der man sich nicht entziehen konnte.
    Rufe stiegen von den Barghast auf, die um die Brückenverbrenner herumstanden, und der Hauptmann sah, dass seine Soldaten Moranth-Munition wurfbereit in den hoch erhobenen Händen hielten. Die Barghast wichen ein Stück zurück und holten mit ihren Lanzen aus, um sie zu werfen.
    »Brückenverbrenner!«, brüllte Paran, während er auf seine Leute zuschritt. »Packt die verdammten Dinger weg! Sofort!«
    Das Horn erklang ein zweites Mal.
    Köpfe drehten sich. Die tödlichen Granaten verschwanden einmal mehr unter Regenmänteln und Umhängen.
    »Immer mit der Ruhe!«, grollte Paran, als er sie erreichte. Etwas leiser fügte er hinzu: »Reißt euch zusammen, ihr verdammten Idioten! Niemand hat mit einem verdammten Unentschieden gerechnet, beim Vermummten! Behaltet einen klaren Kopf. Korporal Ziellos, geh zu Mulch und frag ihn, was in Feners Namen er mit dem verdammten Schnappmesser gemacht hat – und finde raus, was mit Trotter los ist –, ich weiß, ich weiß, es hat so ausgesehen, als wäre er erledigt. Aber das ist der junge Bursche auch. Wer weiß, vielleicht geht es nur darum, wer als Erster stirbt – «
    »Hauptmann«, warf einer der Sergeanten ein. »Sie wollten auf uns losgehen, das ist alles. Wir haben nichts geplant – wir haben auf Euer Zeichen gewartet, Hauptmann.«
    »Das freut mich zu hören. Und jetzt haltet die Augen offen, aber bleibt ruhig, während ich losgehe, um mich mit Humbrall Taur zu besprechen.« Paran drehte sich um und marschierte auf den Kreis zu.
    Das Gesicht des Barghast-Kriegshäuptlings war grau, sein Blick kehrte wieder und wieder zu der kleinen Gestalt zurück, die nun unheilvoll reglos ein Dutzend Schritte entfernt auf dem fleckigen Boden lag. Ein halbes Dutzend unbedeutenderer Häuptlinge hatte sich um Humbrall versammelt, und jeder schrie lauter, um seine Rivalen zu übertönen. Taur achtete auf keinen von ihnen.
    Paran drängte sich durch die Menge. Ein kurzer Blick nach rechts zeigte ihm, dass Ziellos neben Mulch hockte. Der Heiler presste eine Hand fest auf die Wunde in Trotters linkem Arm und schien zu flüstern. Seine Augen waren geschlossen. Schwache Bewegungen waren ein Hinweis darauf, dass Trotter noch am Leben war. Und er hatte aufgehört zu zucken, wie der Hauptmann feststellte. Irgendwie hatte Mulch es ihm ermöglicht, zu atmen. Ungläubig schüttelte Paran den Kopf. Zerschmettere einem Mann die Kehle, und er stirbt. Es sei denn, ein Hoch-Denul-Heiler ist in der Nähe … und das ist Mulch nicht. Er ist ein Feldscher, dem eine Hand voll Zaubersprüche zur Verfügung stehen – der Mann hat ein Wunder vollbracht …
    »Malazaner!« Humbrall Taurs kleine, ausdruckslose Augen waren auf Paran gerichtet. Er winkte. »Wir müssen reden, du und ich.« Er wechselte von Daru zu seiner Muttersprache und fauchte die Krieger an, die sich um ihn drängten. Sie machten finstere Gesichter und zogen sich zurück, warfen dem Hauptmann giftige Blicke zu.
    Einen Augenblick später standen Paran und der Barghast-Kriegshäuptling einander von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Humbrall Taur musterte ihn einen Augenblick, dann sagte er: »Deine Krieger halten nicht viel von dir. Sie sagen, du hast schwaches Blut.«
    Paran zuckte die Schultern. »Es sind Soldaten. Und ich bin ihr neuer Offizier.«
    »Sie sind ungehorsam. Du solltest einen oder zwei von ihnen töten, dann werden die anderen dich respektieren.«
    »Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie am Leben bleiben, nicht sie zu töten, Kriegshäuptling.«
    Humbrall Taur kniff die Augen zusammen. »Dein Barghast hat auf die Weise

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