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SdG 05 - Der Tag des Sehers

SdG 05 - Der Tag des Sehers

Titel: SdG 05 - Der Tag des Sehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Erikson
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letzten Überreste des Feuers aus. Als die Dunkelheit sich um sie herum schloss, trat Blend näher an Tippa heran und hakte sich bei ihrem frisch gebackenen Leutnant ein.
    »Letztlich geht’s nur um das«, murmelte sie, »was die Nacht verbirgt.«
    Zum Vermummten damit. Letztlich geht’s nur darum, was der Hauptmann tatsächlich gemeint hat. Das muss ich rauskriegen. Irgendetwas sagt mir, dass die Zeit, wo Leutnant Tippa friedlich geschlafen hat, jetzt vorbei ist …
    Sie ließen die letzten Glutstückchen zurück und wurden von der Dunkelheit verschluckt.
    Einen Augenblick später war keinerlei Bewegung mehr zu sehen; nur die Sterne warfen ihr schwaches silbernes Licht auf das Lager der Brückenverbrenner. Die häufig geflickten Zelte wirkten farblos in dem matten, geisterhaften Licht. Eine Szene, die gespenstisch und merkwürdig zeitlos war. Und auf ihre Art überaus friedlich.
     
    Elster betrat Dujeks Kommandozelt. Wie er erwartet hatte, war die Hohefaust auf sein Kommen vorbereitet. Eine abgeblendete Laterne auf dem Feldtisch, zwei Krüge voller Bier und ein großes Stück Gadrobi-Ziegenkäse. Dujek selbst saß auf einem der Stühle; sein Kopf war ihm im Schlaf auf die Brust gesunken.
    »Hohefaust«, sagte Elster, als er seine Handschuhe auszog, wobei er den Blick nicht von dem Bier und dem Käse wandte.
    Der alte Kommandant ächzte, setzte sich aufrecht hin, blinzelte. »Ja.«
    »Wir haben sie verloren.«
    »Schade. Du musst hungrig sein; ich habe extra – oh, gut. Iss und trink ruhig weiter, und überlass das Reden mir.« Er beugte sich vor und angelte sich seinen Krug. »Artanthos hat Paran gefunden und die Befehle überbracht. Also wird der Hauptmann die Brückenverbrenner bereit machen – wofür, das werden sie nicht erfahren, und wahrscheinlich ist das auch das Beste. Was Paran selbst angeht – in Ordnung, der Schnelle Ben hat mich inzwischen überzeugt. Schlimm, das Ganze. Doch ich will ehrlich sein und sagen, soweit ich es sehen kann, werden wir den Magier mehr vermissen als diesen adligen Burschen – «
    Elster, der gerade das letzte Stück Käse mit einem großen Schluck Bier hinunterspülte, hob die Hand, um Dujeks Redefluss zu stoppen.
    Die Hohefaust seufzte und wartete.
    »Dujek – «
    »Wisch dir die Krümel aus dem Bart«, grollte Einarm, »denn ich gehe davon aus, dass du ernst genommen werden willst.«
    »Ein Wort zu Paran. Nach dem Verlust von Flicken – äh, von Silberfuchs, meine ich natürlich, kann der Wert, den der Hauptmann für uns hat, gar nicht überschätzt werden. Nein, nicht nur für uns. Für das ganze Imperium. Der Schnelle Ben war in dieser Hinsicht unnachgiebig. Paran ist der Herr der Drachenkarten. In ihm liegt die Macht, die Welt neu zu gestalten, Hohefaust.« Er machte eine kurze Pause, dachte über seine eigenen Worte nach. »Nun, vielleicht gibt es keine Möglichkeit, dass Laseen die Gunst dieses Mannes jemals wiedererlangt, aber sie wäre auf alle Fälle gut beraten, wenn sie es vermeiden würde, das Verhältnis noch weiter zu verschlechtern.«
    Dujek zog die Augenbrauen hoch. »Ich werde es ihr sagen, wenn ich sie das nächste Mal sehe.«
    »In Ordnung. Tut mir Leid. Zweifellos ist die Imperatrix davon unterrichtet, dass – «
    »Zweifellos. Wie gesagt, es ist allerdings der Verlust des Schnellen Ben, der uns am meisten schmerzt. Von meiner Warte aus betrachtet, heißt das.«
    »Nun, Hohefaust, was der Magier da vorhat … äh, ich stimme mit ihm darin überein, dass es umso besser ist, je weniger Bruth und Konsorten davon wissen. Solange unsere Streitkräfte wie geplant aufgeteilt bleiben, haben sie keinen Grund, nicht zu glauben, dass der Schnelle Ben im Gleichschritt mit uns marschiert.«
    »Der Wahnsinn dieses Magiers – «
    »Hohefaust, der Wahnsinn dieses Magiers hat mehr als einmal unsere Haut gerettet. Nicht nur meine und die der Brückenverbrenner, sondern auch deine – «
    »Das weiß ich sehr gut, Elster. Vergib bitte einem alten Mann seine Befürchtungen. Aber eigentlich sollten Bruth und Rake und die Tiste Andii – und die verdammten Älteren Götter – sich dem Verkrüppelten Gott in den Weg stellen. Sie sind diejenigen mit zahllosen Gewirren und erschreckender Macht – und nicht wir, nicht ein sterblicher Trupp-Magier und ein junger adliger Hauptmann, der schon einmal gestorben ist. Selbst wenn sie das Ganze nicht vermasseln – schau dir an, was für Feinde wir uns einhandeln werden.«
    »Vorausgesetzt, unsere gegenwärtigen Verbündeten sind

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