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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Eure Gründe aus, Korbolo Dom?«
    »Ich mag es, Menschen zu töten. Es ist etwas, worin ich richtig gut bin.«
    »Meint Ihr Menschen im Allgemeinen?«, fragte ihn Heboric. »Oder habt Ihr vielleicht nur die Feinde der Apokalypse gemeint?«
    »Ihr sagt es, Geisterhand.«
    Einen Augenblick lang herrschte unbehagliches Schweigen, dann räusperte sich L’oric und fuhr fort. »Diese Usurpation, Korbolo Dom, ist das eine, von dem einige der anwesenden Magier vielleicht bereits wissen. Ich möchte nun gerne zu den weniger bekannten Entwicklungen im fernen Genabackis überleiten. Um also fortzufahren … Das Pantheon ist noch einmal erschüttert worden – von der plötzlichen, unerwarteten Inbesitznahme des Throns der Tiere durch Togg und Fanderay, das alte Wolfspaar, das – auseinander gerissen nach dem Sturz des Verkrüppelten Gottes – auf ewig verflucht schien, einander niemals mehr zu finden. Welche Auswirkungen dieses Wiedererwachen der uralten Feste der Tiere haben wird, muss sich erst noch herausstellen. Ich möchte allerdings allen Wechselgängern und Vielwandlern unter uns eines ans Herz legen: Hütet Euch vor denen, die jetzt den Thron der Tiere innehaben. Es könnte sehr gut sein, dass sie irgendwann einmal zu Euch kommen und von Euch verlangen, niederzuknien.« Er lächelte. »Ach, all die armen Narren, die dem Pfad der Hände gefolgt sind. Das Spiel wurde in weiter, weiter Ferne gewonnen – «
    »Wir waren das Opfer einer Täuschung«, murmelte Fayelle. »Durch Günstlinge Schattenthrons, und dafür werden sie eines Tages bezahlen.«
    Bidithal lächelte bei ihren Worten, sagte aber nichts.
    L’orics Schulterzucken sollte Gleichgültigkeit vortäuschen. »Was das angeht, Fayelle, so ist meine Geschichte noch längst nicht zu Ende. Erlaubt mir daher also, nun zu den weltlichen, möglicherweise sogar noch bedeutenderen Ereignissen zu kommen. Auf Genabackis war ein sehr beunruhigendes Bündnis geschmiedet worden, um mit einer geheimnisvollen Bedrohung umzugehen, die die Pannionische Domäne genannt wurde. Einarms Heer hatte ein Abkommen mit Caladan Bruth und Anomander Rake getroffen. Unterstützt von der überaus reichen Stadt Darujhistan, sind die vereinten Armeen losmarschiert, um Krieg gegen die Domäne zu führen. Wir waren, um die Wahrheit zu sagen, kurzfristig betrachtet darüber erleichtert, doch uns wurde bald klar, dass sich auf lange Sicht ein solches Bündnis möglicherweise als katastrophal für die Sache der Rebellion hier im Reich der Sieben Städte erweisen könnte. Friede auf Genabackis würde schließlich Dujek und seine Armee freisetzen, was uns möglicherweise den Albtraum bescheren würde, dass Tavore sich von Süden her nähert, während Dujek und seine zehntausend Mann in Ehrlitan landen und dann von Norden her auf uns zumarschieren.«
    »Ein unangenehmer Gedanke«, knurrte Korbolo Dom. »Tavore allein wird uns nicht allzu viele Schwierigkeiten machen. Aber Hohefaust Dujek und seine Zehntausend … das ist eine ganz andere Sache. Zugegeben, die meisten seiner Soldaten sind aus dem Reich der Sieben Städte, aber ich würde nicht darauf setzen, dass sie die Seiten wechseln. Sie haben sich Dujek mit Leib und Seele verschrieben …«
    »Abgesehen von ein paar Spionen«, sagte Sha’ik. Ihre Stimme klang merkwürdig ausdruckslos.
    »Von denen keiner Kontakt zu uns aufgenommen hätte«, bemerkte L’oric, »hätten sich die Dinge … anders entwickelt.«
    »Einen Augenblick bitte«, unterbrach ihn Felisin die Jüngere. »Ich dachte, Dujek und sein Heer wären von der Imperatrix zu Ausgestoßenen erklärt worden.«
    »Um ihm zu ermöglichen, das Bündnis mit Bruth und Rake zu schmieden«, erklärte L’oric. »Ein kleiner, passender Trick, Mädchen.«
    »Wir brauchen Dujek nicht an unseren Küsten«, sagte Korbolo Dom. »Die Brückenverbrenner. Elster, den Schnellen Ben, Kalam, Schwarze Moranth und ihre verdammte Munition – «
    »Erlaubt mir, Euer pochendes Herz zu beruhigen, Kommandant«, murmelte L’oric. »Wir werden Dujek nicht zu Gesicht bekommen. Zumindest in absehbarer Zeit nicht. Der pannionische Krieg hat sich als … verheerend erwiesen. Die Zehntausend haben fast siebentausend ihrer Kameraden verloren. Die Schwarzen Moranth hat es ähnlich schwer erwischt. Oh, sie haben am Ende gewonnen – doch um welchen Preis? Die Brückenverbrenner … dahin. Elster … tot.«
    Heboric richtete sich langsam im Sitzen auf. Es war plötzlich eiskalt im Raum.
    »Und Dujek selbst ist ein

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