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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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obwohl er einen Verdacht hatte. All diese Schatten, die im Besitz des Dämons waren …
    Der Truppmagier hatte seine und Irriz’ Glieder wieder entwirrt und wandte sich jetzt an den Assassinen. »Das ist ein verdammt erschreckender Bursche, dieser Freund von dir. Und er stammt nicht aus dem Imperium. Aus der Schattensphäre?«
    »Ein zeitweiliger Verbündeter«, erklärte Kalam schulterzuckend.
    »Wie zeitweilig?«
    Der Assassine blickte den Sergeanten an. »Irriz ist jetzt hier – was habt ihr mit ihm vor?«
    »Das haben wir noch nicht entschieden. Das Mädchen hier sagt, dass du Ulfas heißt. Kann das sein? Das ist der Name eines Barghast. Eines Barghast aus Genabackis, genauer gesagt. Hat es da nicht mal einen Kriegshäuptling mit diesem Namen gegeben? Der wurde im Schwarzhundwald getötet.«
    »Ich wollte Irriz meinen richtigen Namen nicht nennen, Sergeant. Ich bin ein Brückenverbrenner im Rang eines Korporals. Ich heiße Kalam Mekhar.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    Dann seufzte der Magier. »Seid ihr nicht ausgestoßen worden?«
    »Das war eine Finte, ein Plan der Imperatrix. Dujek brauchte für gewisse Zeit freie Hand.«
    »In Ordnung«, sagte der Sergeant. »Es spielt keine Rolle, ob du die Wahrheit sagst oder nicht. Wir haben von dir gehört. Ich bin Sergeant Strang. Der Magier der Kompanie heißt Ebron. Das da ist Glocke, und das Korporal Scherbe.«
    Der Korporal entpuppte sich als Sünds Halbbruder. Das Gesicht des jungen Mannes war ausdruckslos; zweifellos war er durch das plötzliche Erscheinen des Mädchens wie benommen.
    »Wo ist Hauptmann Gütig?«
    Strang zuckte zusammen. »Der Rest der Kompanie – alle, die noch übrig sind – ist unten. Wir haben den Hauptmann und den Leutnant vor ein paar Tagen verloren.«
    »Verloren? Wie das?«
    »Sie … äh, sie sind in einen Brunnenschacht gefallen. Ertrunken. Das hat Ebron zumindest rausgefunden, als er runtergeklettert ist und sich die Sache etwas genauer angesehen hat. Da unten ist ein schnell fließender, unterirdischer Fluss. Sie wurden mitgerissen und weggeschwemmt, die armen Kerle.«
    »Und wie kommt es, dass zwei Menschen in einen Brunnenschacht stürzen, Sergeant?«
    Der Angesprochene bleckte seine Goldzähne. »Tja, ich nehme an, sie wollten ihn erforschen. Nun, es sieht so aus, als würde ich im Rang über dir stehen. Tatsächlich bin ich der einzige Sergeant, der noch übrig ist. Und wenn ihr nicht ausgestoßen seid, dann bist du noch immer Soldat des Imperiums. Und als Soldat des Imperiums …«
    »Du hast mich erwischt«, murmelte Kalam.
    »Fürs Erste wirst du meinem alten Trupp zugeteilt. Du hast im Vergleich zu Korporal Scherbe mehr Dienstjahre, daher wirst du die Verantwortung übernehmen.«
    »Nun gut. Und aus wem besteht der Trupp?«
    »Scherbe, Glocke und Humpel. Glocke hast du schon gesehen. Humpel ist unten. Er hat sich bei einem Felsrutsch das Knie gebrochen, aber es heilt schnell. Insgesamt sind wir einundfünfzig Soldaten. Zweite Kompanie, Ashok-Regiment.«
    »Es sieht so aus, als hätten eure Belagerer sich davongemacht«, bemerkte Kalam. »Die Welt hat nicht still gestanden, während ihr hier eingeschlossen wart, Sergeant. Ich glaube, ich sollte euch sagen, was ich weiß. Es gibt noch andere Möglichkeiten, als hier zu hocken – wie kuschelig es auch sein mag –, und darauf zu warten, dass wir an Altersschwäche sterben … oder vielleicht auch ertrinken …«
    »In Ordnung, Korporal. Du wirst uns Bericht erstatten. Und wenn ich einen Ratschlag dazu will, was wir als Nächstes tun, wirst du der Erste sein, an den ich mich wende. Aber jetzt ist erst mal Schluss mit eigenen Meinungen. Es ist Zeit, nach unten zu gehen. Und ich schlage vor, du suchst erst einmal eine Leine für diesen verfluchten Dämon. Und sag ihm, er soll aufhören zu grinsen.«
    »Das wirst du ihm schon selbst sagen müssen, Sergeant«, sagte Kalam gedehnt.
    »Das malazanische Imperium braucht keine Verbündeten aus der Schattensphäre – sieh zu, dass du ihn los wirst!«, schnappte Ebron.
    Der Assassine warf dem Magier einen Blick zu. »Wie ich schon zuvor gesagt habe, es hat einige Veränderungen gegeben, Magier. Sergeant Strang, du bist herzlich eingeladen zu versuchen, dem Azalan eine Leine umzulegen. Aber ich sollte dir vielleicht vorher noch sagen – auch wenn du meine Meinung nicht hören willst –, dass dieser Azalan, selbst wenn die verrückten Flaschenkürbisse, Pfannen und knotigen Stöcke an seinem Gürtel nicht unbedingt wie Waffen

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