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SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Rammte dem Mann die Spitze in den Unterleib.
    Flüssigkeiten spritzten heraus, die Schneide glitt an der Wirbelsäule entlang, dann trat die Spitze am Rücken aus.
    Die Parade des Pardu hatte ihm das Langmesser aus der linken Hand gerissen, so dass es zur Seite flog.
    Doch die Kralle sackte bereits in sich zusammen, krümmte sich über der Bauchwunde und der Waffe, die ihn durchbohrt hatte.
    Kalam beugte sich noch dichter heran. »Nein«, knurrte er. »Ich erinnere mich nicht an dich.«
    Er zog sein Messer heraus und ließ den sterbenden Mann auf die dicken Teppiche fallen, die den Boden des Zelts bedeckten.
    »Das ist eine verdammte Schande«, erklang eine Stimme von der Rückwand her.
    Kalam drehte sich langsam um. »Kamist Reloe. Ich habe nach Euch gesucht.«
    Der Hohemagier lächelte. Er wurde von den beiden anderen Krallen flankiert; einer der beiden hatte Kalams zweites Langmesser in der Hand und untersuchte es neugierig. »Wir haben damit gerechnet, dass die Klauen zuschlagen würden«, sagte Kamist Reloe. »Wobei ich zugeben muss, dass wir uns einiges vorgestellt haben – einen Angriff längst toter Geister allerdings nicht. Es ist die Raraku, verstehst du. Dieses verdammte Land … es … erwacht. Nun, das ist nicht wichtig. Es wird schon bald wieder … Stille herrschen.«
    »Er hat eine Otataral-Waffe«, sagte der Assassine rechts von Kamist.
    Kalam blickte auf das blutverschmierte Langmesser in seiner rechten Hand hinunter. »Oh, gut, das also.«
    »Dann«, sagte der Hohemagier seufzend, »werdet ihr beide ihn auf die … äh … weltliche Art erledigen müssen. Werdet ihr das schaffen?«
    Derjenige, der das Langmesser in der Hand hatte, warf es hinter sich und nickte. »Wir haben ihn beobachtet. Er hat bestimmte Muster … und ist sehr geschickt. Wenn wir einzeln gegen ihn kämpfen müssten, wären wir in Schwierigkeiten. Aber zu zweit?«
    Kalam musste der Einschätzung des Mannes zustimmen. Er trat einen Schritt zurück und schob seine Waffe in die Scheide. »Er hat wahrscheinlich Recht«, brummte er. Mit der anderen Hand zog er die Eichel aus seiner Gürteltasche und warf sie auf den Boden. Alle drei Männer zuckten zurück, als sie einmal aufsprang und dann auf sie zurollte. Der harmlose Gegenstand blieb liegen.
    Eine der Krallen schnaubte und kickte die Eichel zur Seite.
    Dann traten die beiden Assassinen vor; ihre Messer blitzten auf.
    Kalam hob beide Arme, drehte die Handgelenke nach außen und spannte sie kräftig an.
    Die beiden Krallen grunzten, stolperten rückwärts, beide von einem Armbrustbolzen getroffen.
    »Wie unachtsam von euch«, murmelte Kalam.
    Kamist schrie auf und öffnete sein Gewirr.
    Die von der Seite mit voller Wucht heranflutende magische Woge erwischte den Hohemagier völlig unvorbereitet. Todesmagie schlug in einem knisternden, wütenden Netz aus schwarzem Feuer über ihm zusammen.
    Sein Schrei wurde schrill. Dann brach Kamist Reloe zusammen, während die magischen Energien immer noch über seinen zuckenden, brennenden Körper flackerten.
    Ein Mann tauchte langsam dort auf, wohin die Kralle wenige Augenblicke zuvor die Eichel gekickt hatte. Er kauerte sich neben Kamist Reloe. »Untreue ist das, was uns am meisten stört«, sagte er zu dem sterbenden Hohemagier. »Wir reagieren immer darauf. Das haben wir immer getan. Und das werden wir auch immer tun.«
    Kalam sammelte sein zweites Langmesser wieder ein, den Blick auf die geschlossene Zeltklappe an der Rückwand gerichtet. »Er ist da hinten«, sagte er, hielt kurz inne und grinste plötzlich. »Tut gut, dich zu sehen, Ben.«
    Der Schnelle Ben blickte sich um und nickte.
    Der Magier sah älter aus, wie Kalam bemerkte. Mitgenommen. Das sind Narben, die er nicht auf der Haut, sondern in seinem Herzen trägt. Ich vermute, er wird mir nichts Gutes zu erzählen haben, wenn all das hier erledigt ist. »Hattest du irgendwas mit der Ablenkung zu tun?«, fragte er den Schnellen Ben.
    »Nein. Genauso wenig wie der Vermummte, obwohl der ehrwürdige Bastard mittlerweile ebenfalls hier angekommen ist. Das ist alles die Raraku.«
    »Das hat Kamist Reloe auch gesagt, aber ich habe weder ihn verstanden, noch verstehe ich dich.«
    »Ich werde es dir später erklären, mein Freund«, sagte der Schnelle Ben und richtete sich wieder auf. Er betrachtete die hintere Zeltklappe. »Er hat diese Hexe bei sich, nehme ich an – Henaras. Sie steckt hinter einigen starken Schutzzaubern, die Kamist Reloe errichtet hat.«
    Kalam näherte sich dem

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