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SdG 08 - Kinder des Schattens

SdG 08 - Kinder des Schattens

Titel: SdG 08 - Kinder des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Ericson
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Geschichten der Faraed vor. Er ist einst über dieses Land gewandelt, Finadd, als körperliche Manifestation – im Anschluss an das Ende eines Zeitalters.«
    »Nach dem Ende eines Zeitalters? Was für ein Zeitalter?«
    »Die Zeit vor den Faraed, nehme ich an. Es gibt … eine Reihe von Widersprüchen und Unklarheiten.«
    »Dann nimmt Ceda Kuru Qan an, dass der Dämon, der die Schiffe getragen hat, dieser Mael war?«
    »Wenn er es war, dann ist Mael nicht mehr der, der er früher einmal war. Fast hirnlos, ein aufgeblähter Mahlstrom entfesselter Gefühle. Aber nichtsdestotrotz mächtig.«
    »Doch die Tiste Edur haben ihn gezähmt?«
    Nifadas zog die schmalen Brauen hoch. »Schlagt einen Pfad durch den Wald, und jedes Tier wird ihn benutzen. Ist das dann Kontrolle? In gewisser Weise vielleicht.«
    »Hannan Mosag wollte ein Zeichen setzen.«
    »Tatsächlich, Finadd, und das ist ihm auch gelungen. Doch ist es ein echtes Zeichen oder nur vorgespielte Tapferkeit?«
    Brys schüttelte den Kopf. Auf diese Frage konnte er keine Antwort geben.
    Nifadas drehte sich erneut um. »Der König hält dies für eine Angelegenheit von hinreichender Wichtigkeit. Im Moment bereitet der Ceda gerade alles vor. Nichtsdestotrotz verdient Ihr das Recht, gefragt zu werden und nicht einfach einen Befehl zu bekommen.«
    »Was soll ich gefragt werden – was soll ich tun, Erster Eunuch?«
    Ein schwaches Schulterzucken. »Einen Älteren Gott aufwecken.«
     
    »Da ist viel Bewegung in der Mischung. Ist das von Bedeutung? Ich glaube nicht.« Ceda Kuru Qan schob seine mit Draht zusammengebundenen Linsen ein Stück weiter die Nase hinauf und schaute Brys an. »Dies ist eine Reise des Geistes, Kämpe des Königs, doch für Euch ist das Risiko genauso groß, als würdet Ihr tatsächlich in die Unterwelt reisen. Wenn Euer Geist getötet wird, gibt es keine Rückkehr. Leider ist es absolut unvermeidlich; der König verlangt, dass Ihr das tut.«
    »Ich habe nicht angenommen, es würde ungefährlich sein, Ceda. Sagt mir, werde ich meine kämpferischen Fähigkeiten einsetzen können?«
    »Das ist nicht bekannt. Aber Ihr seid jung, aufgeweckt und unverwüstlich.« Er wandte sich ab und ließ den Blick über seinen vollgestopften Arbeitstisch schweifen. »Wirklich viel Bewegung. Leider. Damit bleibt nur eine Möglichkeit.« Er streckte die Hand aus und griff nach einem Kelch. Ein kurzes Zögern, ein zweifelnder Blick auf den Inhalt, und dann nahm er einen vorsichtigen Schluck. »Oh! Wie ich vermutet hatte. Die Bewegung in der Mischung ist ausschließlich auf die geronnene Milch zurückzuführen. Brys Beddict, seid Ihr bereit?«
    Der Kämpe des Königs zuckte die Schultern.
    Kuru Qan nickte. »Ich wollte Euch das trinken lassen.«
    »Geronnene Milch wird mir keinen Schaden zufügen«, sagte Brys und nahm den Kelch vom Ceda entgegen. Er stürzte den Inhalt rasch hinunter und stellte den silbernen Becher wieder auf den Tisch. »Wie lange wird es dauern?«
    »Was?«
    »Bis der Zaubertrank seine Wirkung zeigt.«
    »Was für ein Zaubertrank? Kommt mit. Für diese Reise werden wir das Cedarium nutzen.«
    Brys folgte dem alten Zauberer aus dem Zimmer. An der Tür warf er noch einmal einen Blick zurück auf den Kelch. Die Mischung hatte nach Zitrone und saurer Ziegenmilch geschmeckt; er konnte bereits spüren, wie sie unheilvoll in seinem Bauch brodelte. »Dann muss ich jetzt also annehmen, dass das, was ich gerade getrunken habe, keinem besonderen Zweck dient?«
    »Eine Zwischenmahlzeit. Eines von meinen Experimenten. Ich hatte gehofft, es würde Euch schmecken, aber Eurer Blässe nach zu urteilen, will es mir scheinen, als sei das nicht der Fall.«
    »Ich fürchte, Ihr habt Recht.«
    »Nun gut, wenn es sich als schädlich erweisen sollte, wird es Euch zweifellos wieder hochkommen.«
    »Das zu wissen ist tröstlich, Ceda.«
    Der Rest ihres Weges in die Tiefen des Palasts verlief glücklicherweise ohne weitere Vorkommnisse. Ceda Kuru Qan führte Brys in den großen Raum, in dem die Fliesen mit den Festen warteten. »Wir werden eine Fliese der Angelpunkte bei diesem Versuch einsetzen, Kämpe. Dolmen.«
    Sie schritten über den schmalen, erhöhten Fußweg zu der im Zentrum gelegenen Scheibe. Unter ihnen erstreckten sich die wuchtigen Fliesen nach allen Seiten.
    Das Brodeln in Brys’ Magen hatte sich ein wenig gelegt. Er wartete, dass der Ceda etwas sagte.
    »Manche Dinge sind wichtig. Andere nicht. Doch alle werden die Aufmerksamkeit eines Sterblichen in Anspruch

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