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SdG 08 - Kinder des Schattens

SdG 08 - Kinder des Schattens

Titel: SdG 08 - Kinder des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Ericson
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an, die am Fuß der Treppe beieinander standen.
    »Die Geschäfte des Besitzers sind gewachsen«, sagte Shand, »genauso wie seine Familie.«
    »Zum Kanal hin … Dieses Haus war einiges wert …«
    »Zweitausend Drittel. Wir haben auch den größten Teil seiner Möbel im Obergeschoss gekauft. Und einen Tisch bestellt, der letzte Nacht geliefert worden ist.« Shand machte eine Geste mit einer Hand, die das gesamte Untergeschoss umfasste. »Dieser Bereich gehört Euch. Ich würde vorschlagen, ein oder zwei Wände einzuziehen, so dass ein Korridor von der Tür zur Treppe bleibt. Das Tonrohr da drüben ist der Abfluss der Küche. Wir haben den Teil, der zur oberen Küche führte, herausgeschlagen, da wir davon ausgehen, dass Euer Diener uns alle vier versorgt. Der Abort ist draußen im Hinterhof, er ergießt sich in den Kanal. Außerdem gibt es noch einen Kälteschuppen mit einer wasserdichten Eiskiste, die groß genug ist, als dass eine ganze Nerek-Familie darin leben könnte.«
    »Ein reicher Zimmermann, der zudem noch viel Zeit hatte«, sagte Tehol.
    »Er hat Talent«, sagte Shand schulterzuckend. »Und jetzt folgt mir. Das Arbeitszimmer ist oben. Wir haben einiges zu besprechen.«
    »Das klingt aber nicht so«, erwiderte er. »Es klingt eher so, als wäre schon alles entschieden. Ich kann mir vorstellen, wie sehr sich Bagg über die Neuigkeiten freuen wird. Ich hoffe, Ihr mögt Feigen.«
    »Ihr könntet das Dach nehmen«, sagte Rissarh mit einem süßen Lächeln.
    Tehol verschränkte die Arme und begann, auf den Fersen zu wippen. »Mal sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe. Ihr droht mir, meine schrecklichen Geheimnisse zu enthüllen, und bietet mir dann eine Art Partnerschaft für ein Vorhaben an, das zu beschreiben Ihr Euch bisher noch nicht die Mühe gemacht habt. Ich kann förmlich sehen, wie diese Beziehung angesichts solch fruchtbaren Bodens tiefe Wurzeln schlägt.«
    Shand blickte ihn finster an.
    »Wir sollten ihn zuerst bewusstlos prügeln«, sagte Hejun.
    »Es ist ganz einfach«, meinte Shand, ohne auf Hejuns Vorschlag einzugehen. »Wir haben dreißigtausend Drittel, und wir wollen, dass Ihr zehn daraus macht.«
    »Zehntausend Drittel?«
    »Zehn Spitzen.«
    Tehol starrte sie an. »Zehn Spitzen. Zehn Millionen Drittel. Ich verstehe. Und was genau wollt Ihr mit dem ganzen Geld machen?«
    »Wir wollen, dass Ihr den restlichen Teil der Inseln kauft.«
    Tehol strich sich mit der Hand durchs Haar und begann, auf und ab zu gehen. »Ihr seid verrückt. Ich habe mit hundert Stummeln angefangen und wäre bei dem Versuch, eine einzige Spitze daraus zu machen, beinahe drauf gegangen …«
    »Nur weil Ihr leichtsinnig wart, Tehol Beddict. Ihr habt ein Jahr dafür gebraucht, aber Ihr habt jeden Monat nur einen oder zwei Tage gearbeitet.«
    »Nun, die Tage waren aber auch mörderisch.«
    »Lügner. Ihr habt niemals einen falschen Schritt getan. Kein einziges Mal. Ihr habt hier gezupft und dort gedrückt, während alle anderen hinter Euch hergeeiert sind. Und dafür haben sie Euch angebetet.«
    »Bis Ihr ihnen allen ein Messer in die Brust gestoßen habt«, sagte Rissarh, und ihr Lächeln wurde noch breiter.
    »Euer Rock rutscht«, bemerkte Hejun.
    Tehol rückte ihn wieder zurecht. »Es war nicht direkt ein Messer. Was für schreckliche Bilder Ihr heraufbeschwört. Ich habe meine Spitze gemacht. Ich war nicht der Erste, der jemals eine Spitze gemacht hat, nur der Schnellste.«
    »Mit hundert Stummeln. Es ist schon mit hundert Höhen ziemlich schwierig. Aber Stummel? Als ich ein Kind war, habe ich alle drei Monate hundert Stummel verdient, indem ich Oliven und Trauben gepflückt habe. Niemand fängt mit Stummeln an. Niemand außer Euch.«
    »Und jetzt geben wir Euch dreißigtausend Drittel«, sagte Rissarh. »Arbeitet damit, Beddict. Zehn Millionen Drittel? Warum nicht?«
    »Wenn Ihr glaubt, dass es so einfach ist, warum tut Ihr es dann nicht selbst?«
    »So klug sind wir nun auch wieder nicht«, meinte Shand. »Wir lassen uns aber auch nicht leicht ablenken. Wir sind über Eure Spur gestolpert und ihr gefolgt – und hier sind wir nun.«
    »Ich habe keine Spur hinterlassen.«
    »Keine, die die meisten Menschen hätten sehen können, das stimmt. Aber wie ich schon gesagt habe, wir lassen uns nicht so leicht ablenken.«
    Tehol schritt weiter auf und ab. »Laut den Listen der Kaufmannsburse liegt der Gesamtwert von Letheras zwischen zwölf und fünfzehn Spitzen, dazu kommen noch etwa fünf, die vergraben

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