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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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tanzten in der Luft um ihn herum.
    Er reiste mit der Gabe der Erlösung. Es hatte etwas mit dem grünen Schimmer seiner Hände zu tun, und mit den Geistern, die ihn heimsuchten. Es hatte etwas mit seiner Vergangenheit zu tun, und mit dem, was er von der Zukunft sah. Doch jetzt gehörte er Treach, dem Tiger des Sommers. Keine Aussöhnung.
    Sie entdeckte einen flachen Felsblock und ging hinüber, um sich hinzusetzen und die müden Beine auszustrecken, und bemerkte die Wölbung ihres Bauchs, als sie sich zurücklehnte. Sie starrte sie an, die grausame Veränderung dessen, was einmal eine geschmeidige Figur gewesen war, und der Anblick ließ sie voller Abscheu das Gesicht verziehen.
    »Bist du schwanger?«
    Sie sah auf, musterte Schlitzers Gesicht, erheitert darüber, wie es ihm dämmerte, wie seine Augen sich weiteten und er plötzlich beunruhigt dreinblickte.
    »Manchmal hat man eben Pech«, sagte sie. Und dann: »Ich gebe den Göttern die Schuld . «

Kapitel Sechs
     
    Ziehe eine Linie aus Blut, stelle dich darüber und schüttle ein Nest mit Spinnen kräftig. Sie fallen auf diese Seite der Trennlinie. Sie fallen auf jene Seite der Trennlinie. Genauso sind die Götter gefallen, mit angespannten Beinen und bereit, während die Himmel erzitterten und inmitten des tröpfelnden Regens aus wehendem Gewebe – all diese grässlich abgeschnittenen Fäden der Intrigen, die da herabsanken –, pfeifend nun in den plötzlich aufheulenden Winden, lebendig und rachsüchtig, bereit, mit Donnerstimme zu verkünden, dass die Götter in den Krieg zogen.
     
    Schlächter der Magie
    Eine Geschichte der unzähligen Tage
    S ARATHAN
     
    C
    orabb Bhilan Thenu’alas musterte die Frau aus zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen, die im schmalen Schatten des Brauenwulstes seines großen Helms lagen.
    Arg mitgenommene Berater und Beamte eilten an ihr und Leoman von den Dreschflegeln vorbei, wie Blätter in einer reißenden Flut. Und die beiden stehen da wie Steine. Wie Felsblöcke. Wie Dinge, die … verwurzelt sind, ja, die mit dem Grundgestein verwurzelt sind, Hauptmann Brunspatz, jetzt die Drittkommandierende Brunspatz. Eine Malazanerin.
    Eine Frau. Und Leoman … nun, Leoman mochte Frauen.
    Da standen sie nun also, oh ja, und besprachen Einzelheiten, schlossen die Vorbereitungen für die bevorstehende Belagerung ab. Der Geruch von Sex umgab die beiden wie berauschende Selbstgefälligkeit oder wie giftiger Nebel. Er, Corabb Bhilan Thenu’alas, der an Leomans Seite durch Schlacht um Schlacht geritten war, der Leoman mehr als einmal das Leben gerettet hatte, der alles getan hatte, was jemals von ihm verlangt worden war, er war loyal. Aber sie, sie ist begehrenswert.
    Er sagte sich, dass das nicht ausmachte. Es hatte andere Frauen gegeben. Er hatte selbst von Zeit zu Zeit einige gehabt, wenn auch natürlich nicht die Gleichen wie die, die Leoman gekannt hatte. Und allesamt waren sie nichts gewesen verglichen mit dem Glauben, waren sie im Angesicht harter Notwendigkeiten zur Bedeutungslosigkeit verblasst. Die Stimme von Dryjhna der Apokalyptischen überwältigte alles mit ihrem drohenden Sturm der Vernichtung. So sollte es sein.
    Brunspatz. Eine Malazanerin, eine Frau, eine Ablenkung und mögliche Verführung. Denn Leoman von den Dreschflegeln verheimlichte Corabb etwas, und das war noch nie zuvor geschehen. Ihr Fehler. Sie war schuld. Er würde etwas gegen sie unternehmen müssen – aber was?
    Er erhob sich vom alten Thron des Falah’d, den Leoman so verschmäht hatte, und trat an das Bogenfenster, das auf einen Innenhof hinausführte. Noch mehr Gewusel unten auf dem Hof, während Staubwolken in der sonnendurchglühten Luft wirbelten. Jenseits der Palastmauern die ausgeblichenen Dächer von Y’Ghatan; Kleider trockneten in der Sonne, Sonnendächer zitterten im Wind, und dazu die Kuppeln und die zylindrischen, mit Flachdächern versehenen Lagerhäuser, die Maethgara genannt wurden, und in denen sich riesige Behälter mit dem Olivenöl befanden, für das die Stadt und ihre umliegenden Haine bekannt waren. Ziemlich genau im Zentrum der Stadt ragte der achtseitige, von monströsen Strebepfeilern gestützte Tempel von Scalissara in die Höhe, mit seiner inneren Kuppel, einem kleinen mit Blattgoldresten und grünen Kupferziegeln gesprenkelten Hügel, der zudem reichlich mit Vogelscheiße verziert war.
    Scalissara. Ehrwürdige Göttin der Oliven, verehrte Beschützerin der Stadt – und mittlerweile zutiefst verrufen. Zu viele Eroberungen,

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