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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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um den Bürgerkrieg gekümmert, von dem die K’Chain Che’Malle heimgesucht wurden. Diese Kurzschwänze sind vor ihren Verwandten geflohen, haben eine Zuflucht gesucht. Ich bezweifle, dass sie sich damit aufgehalten hat, irgendwelche Fragen zu stellen.«
    »Glaubst du, sie weiß, was hier passiert ist?«, fragte Mappo.
    »Nein, denn dann wäre sie zurückgekommen. Es könnte sein, dass sie tot ist. So viele sind es …«
    Oh, Icarium, ich wünschte, dieses Wissen würde dir verborgen bleiben.
    Der Jhag blieb stehen und drehte sich halb um. »Ich bin verflucht. Das ist das Geheimnis, das du immer vor mir zu bewahren suchst, nicht wahr? Da sind Erinnerungsfetzen. Bruchstücke.« Er hob eine Hand, als ob er sich über die Stirn streichen wollte, und ließ sie wieder sinken. »Ich spüre … schreckliche Dinge …«
    »Ja. Aber sie haben nichts mit dir zu tun, Icarium. Nicht mit dem Freund, der hier vor mir steht.«
    Icariums sich vertiefendes Stirnrunzeln zerriss Mappo fast das Herz, aber er wollte nicht wegsehen, wollte seinen Freund in diesem quälenden Augenblick nicht im Stich lassen.
    »Du«, sagte Icarium, »bist mein Beschützer. Aber die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen. Du bist an meiner Seite, um die Welt zu schützen, Mappo. Vor mir.«
    »So einfach ist es nicht.«
    »Ist es nicht?«
    »Nein. Ich bin hier, um den Freund zu beschützen, den ich hier vor mir sehe … vor … vor dem anderen Icarium …«
    »Das muss ein Ende haben, Mappo.«
    »Nein.«
    Icarium blickte noch einmal zu dem Drachen hoch. »Eis«, murmelte er. »Omtose Phellack.« Er drehte sich zu Mappo um. »Wir werden jetzt gehen. Wir reisen in die Jhag-Odhan. Ich muss meine Blutsverwandten suchen. Jaghut.«
    Um sie zu bitten, dich gefangen zu setzen. Im ewigen Eis, das dich von allem Leben abschließt. Aber sie werden nicht darauf vertrauen. Nein, sie werden versuchen, dich zu töten. Soll sich doch der Vermummte um dich kümmern. Und dieses Mal werden sie recht haben. Denn ihre Herzen fürchten kein Urteil, und ihr Blut … ihr Blut ist kalt wie Eis.
     
    Sechzehn Hügelgräber waren eine halbe Länge südlich von Y’Ghatan errichtet worden, jedes davon einhundert Schritt lang, dreißig breit und drei Mannshöhen hoch. Grob behauene Kalksteinblöcke und inwendige Säulen, die das geschwungene Dach trugen, sechzehn in alle Ewigkeit dunkle Behausungen, eine Heimat für malazanische Gebeine. Frisch gegrabene, mit Steinen eingefasste Gräben führten von der fernen Stadt bis zu ihnen, Kanäle voller Abwasser, das träge dahinströmte und von Fliegen wimmelte. Es war den Einwohnern Y’Ghatans wohl kaum möglich, dachte Keneb säuerlich, ihre Gesinnung noch deutlicher zu zeigen.
    Er ignorierte den Gestank, so gut er konnte, und lenkte sein Pferd zum zentralen Hügelgrab, das einst von einem steinernen Monument zu Ehren der Gefallenen des Imperiums gekrönt worden war. Die Statue war umgeworfen worden, so dass nur noch das breite Podest übrig war. Auf diesem Podest standen zwei Männer und zwei Hunde, und alle starrten zu den ungleichmäßigen, weiß getünchten Mauern Y’Ghatans hinüber.
    Der Grabhügel von Dassem Ultor und seinem Ersten Schwert, in dem sich weder Dassem noch ein Mitglied seiner Leibwache befand, die vor so vielen Jahren vor der Stadt gefallen waren. Die meisten Soldaten wussten das. Die tödlichen, legendären Kämpfer des Ersten Schwerts waren in nicht gekennzeichneten Gräbern bestattet worden, um sie vor Schändung zu bewahren, und man glaubte, dass das Grab von Dassem selbst sich irgendwo außerhalb von Unta, in Quon Tali befand.
    Und vermutlich ist es leer.
    Bent, der Hirtenhund, wandte den großen Kopf und sah zu, wie Keneb sein Pferd den steilen Hang hinauftrieb. Rotgeränderte Augen, von einem Netzwerk aus unzähligen Narben umgeben – ein Anblick, der den Malazaner frösteln ließ und ihn einmal mehr daran erinnerte, dass er sich seine Vertrautheit mit dem Tier bloß einbildete. Es hätte mit Coltaine sterben sollen. Der Hund sah aus, als sei er aus nicht zusammenpassenden, unidentifizierbaren Teilen zusammengestückelt worden, und ähnelte nur grob einem Hund. Bucklig, mit ungleichen Schultermuskeln, einem Hals, der so dick war wie der Oberschenkel eines erwachsenen Mannes, missgestalteten, überaus muskulösen Keulen und einer Brust, so kräftig wie die eines Wüstenlöwen. Unter den leeren Augen bestand die Kreatur nur noch aus einem überbreiten Maul mit schiefer Schnauze, in dem die drei ihm verbliebenen

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