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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sich nun unter Leomans Kommando befanden, draußen auf den Straßen waren und die Ordnung aufrechterhielten.
    Sieben unbedeutendere Tempel – jeder einem der Sieben Heiligen gewidmet – umgaben das achteckige Bauwerk, das nun der Königin der Träume geweiht war. Der offizielle Zugang verlief spiralförmig, wand sich um die kleineren Kuppelbauten herum. Die Wände der Innenhöfe waren zweimal verunstaltet worden. Das erste Mal, als sie kurz nach der Eroberung erneut den malazanischen Göttern geweiht worden waren, und dann noch einmal im Verlauf der Rebellion, als die Tempel und ihre neuen, fremden Priester angegriffen, die heiligen Stätten auseinandergerissen und hunderte niedergemetzelt worden waren. Sämtliche Friese und Metopen, Karyatiden und Täfelungen waren jetzt zerstört, ganze Pantheons besudelt und unkenntlich gemacht.
    Genauer gesagt galt das für alle außer dem Tempel der Königin der Träume, dessen beeindruckende Befestigungen ihn praktisch uneinnehmbar machten. Auf jeden Fall umgaben Geheimnisse die Königin, wie Corabb wusste, und es wurde allgemein angenommen, dass ihr Kult nicht im malazanischen Imperium entstanden war. Die Göttin der Weissagungen warf tausend Spiegelungen über tausend Völker, und keine einzige Zivilisation konnte behaupten, dass sie ausschließlich ihr gehörte. Und so hatten die Rebellen – nachdem sie sechs Tage vergeblich auf die Wälle des Tempels eingehämmert hatten – schließlich beschlossen, dass die Königin eigentlich gar nicht ihr Feind sei, und sie von da an in Frieden gelassen. Begierde und Notwendigkeit, hatte Leoman lachend gesagt, als er die Geschichte gehört hatte.
    Nichtsdestotrotz war die Göttin, zumindest in Corabbs Augen … fremd.
    »Weshalb«, fragte Corabb, »besuchen wir eigentlich diesen Tempel?«
    Leoman antwortete ihm mit einer Gegenfrage: »Erinnerst du dich an deinen Schwur, alter Freund, mir zu folgen, was immer ich auch tue? Wie wahnsinnig es dir auch erscheinen mag?«
    »Ja, Kriegsführer.«
    »Nun, Corabb Bhilan Thenu’alas, du wirst feststellen, dass dein Versprechen schon bald einer schweren Prüfung unterzogen werden wird. Denn ich habe vor, mit der Königin der Träume zu sprechen.«
    »Mit der Hohepriesterin –«
    »Nein, Corabb«, erwiderte Leoman, »mit der Göttin selbst.«
     
    »Drachen zu töten ist ziemlich schwierig.«
    Noch immer tropfte Blut, das die Farbe einer falschen Morgendämmerung hatte, auf die gewölbten Pflastersteine und vergrößerte die bestehende Lache. Mappo und Icarium achteten darauf, nicht hineinzutreten, denn es wäre keine gute Idee gewesen, mit diesem düsteren Versprechen in Kontakt zu kommen. Der Jhag saß auf einem Steinblock, der einst einmal ein Altar gewesen sein mochte, jetzt jedoch links neben dem Eingang an die Wand geschoben worden war. Der Krieger barg den Kopf in den Händen, und er hatte schon seit einiger Zeit kein Wort mehr gesagt.
    Mappo richtete seine Aufmerksamkeit abwechselnd auf seinen Freund und auf den gewaltigen Leichnam des Drachen, der über ihnen aufragte. In beiden Fällen beunruhigte ihn das, was er sah. Es gab in dieser Höhle viel, worum es wert war zu trauern, angesichts des schrecklichen Ritualmords, der hier stattgefunden hatte, und der überwältigenden Flut von Erinnerungen, die diese Entdeckung in Icarium entfesselt hatte.
    »Damit bleibt nur noch Osserc«, sagte Mappo. »Und sollte er fallen, wird das Gewirr von Serc keinen Herrscher mehr haben. Ich glaube, ich fange allmählich an, ein Muster zu erkennen, Icarium.«
    »Entweihung«, sagte der Jhag flüsternd, ohne aufzublicken.
    »Das Pantheon wird verletzlich gemacht. Da ist zunächst einmal Fener, der in diese Welt gezogen wurde – und jetzt Osserc, dessen ureigenste Kraftquelle bedroht wird. Ich frage mich, wie vielen anderen Göttern und Göttinnen gerade so schwer zugesetzt wird? Wir waren zu lange fern von diesen Dingen, mein Freund.«
    »Fern, Mappo? Es gibt kein fern.«
    Der Trell richtete den Blick erneut auf den toten Drachen. »Vielleicht hast du recht. Wer könnte so etwas getan haben? Im Innern des Drachen ist das Herz des Gewirrs, die sprudelnde Quelle seiner Macht. Doch … irgendjemand hat Sorrit besiegt, hat sie in die Erde getrieben, in diese Höhle im Innern einer Himmelsfestung, und sie an ein Kreuz aus Schwarzholz genagelt – was glaubst du, wie lange ist das wohl her? Hätten wir ihren Tod nicht spüren müssen?« Da Icarium nicht antwortete, schob Mappo sich näher an den Teich aus

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