Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
Dunkelheit. Harte Kanten und Scherben gruben sich in seinen Rücken – der Raum, der Honig, oh, ihr Götter, mein Kopf schmerzt … Stöhnend wälzte Buddl sich herum, spürte, wie die Tonscherben ihn schnitten und unter ihm zerbrachen. Er war in dem Raum hinter dem, in dem sich die Urnen befanden, obwohl zumindest eine ihm gefolgt und auf dem kalten Steinboden zerbrochen war. Er stöhnte noch einmal. Er war mit klebrigem Honig verschmiert, und es zwickte hier und tat da weh … aber die Verbrennungen, die Schmerzen – weg. Er holte tief Luft und hustete. Die Luft war faul. Er musste dafür sorgen, dass sich alle in Bewegung setzten – er musste -
    »Buddl? Bist du das?«
    Das war Krake, der ganz in der Nähe lag. »Ja«, sagte Buddl. »Dieser Honig –«
    »Hat uns schwer umgehauen, oh, ja. Ich habe geträumt … von einem Tiger, der gestorben ist – der genauer gesagt in Stücke gehauen wurde, von riesigen untoten Echsen, die auf zwei Beinen gelaufen sind. Der gestorben und doch aufgestiegen ist, nur, dass er mir nur von dem Teil mit dem Tod erzählt hat. Der Teil mit dem Sterben – den verstehe ich nicht. Ich glaube, Treach musste sterben, um anzukommen. Der Teil mit dem Sterben ist wichtig – dessen bin ich mir sicher, nur … bei den Göttern hienieden, hör zu. Diese Luft ist verfault – wir müssen hier weg.«
    Ja. Aber er hatte die Ratte verloren, er erinnerte sich, dass er sie verloren hatte. Voller Verzweiflung suchte Buddl nach der Kreatur -
    - und fand sie. Von seiner Berührung aufgeweckt, leistete sie keinerlei Widerstand, als er ihre Seele erneut gefangennahm, und indem er durch ihre Augen blickte, führte er die Ratte zurück in den Raum.
    »Weck die anderen auf, Krake. Es ist Zeit.«
     
    Schreie, die immer lauter wurden, und Gesler erwachte schweißgebadet. Das, beschloss er, war ein Traum, den er nie, nie wieder besuchen würde. Wenn er denn die Wahl hatte. Feuer, natürlich, so viel Feuer. Schattenhafte Gestalten, die an allen Seiten tanzten, die um ihn herumtanzten, genauer gesagt. Nacht, an der die Flammen nagten, das trommelnde Stampfen von Füßen, Stimmen, die in irgendeiner barbarischen, unbekannten Sprache sangen, und er konnte spüren, wie seine Seele antwortete, aufflammte, erblühte, als wäre sie von einem Ritual herbeibeschworen worden.
    An diesem Punkt begriff Gesler endlich. Sie tanzten um eine Feuerstelle herum. Und er blickte zu ihnen hinaus – aus der Flamme. Nein, er war die Flamme.
    Ach, Wahr, du bist einfach losgezogen und hast dich umgebracht, du verdammter Idiot.
    Soldaten erwachten überall im Raum – Schreie und Stöhnen und ein Chor aus klickernden Urnen.
    Diese Reise war noch nicht vorüber. Sie würde weitergehen, und weiter, tiefer und tiefer, bis ihr Tunnel in einer Sackgasse endete, bis ihnen die Luft ausging, bis sich eine Gerölllawine löste und sie alle zermalmte.
    Wie auch immer … nur, bitte, kein Feuer.
     
    Wie lange waren sie nun schon hier unten? Buddl hatte keine Ahnung. Erinnerungen an den offenen Himmel, an Sonnenschein und Wind öffneten dem Wahnsinn Tür und Tor, so schlimm war die Qual, sich all das in Erinnerung zu rufen, was man normalerweise als gegeben betrachtete. Jetzt bestand die Welt aus nichts weiter als scharfen Ziegelsplittern, Staub, Spinnweben und Dunkelheit. Aus Durchgängen, die sich wanden, anstiegen, sich senkten. Seine Hände waren eine zerschundene, blutige Masse vom Wühlen im dicht zusammengedrückten Geröll.
    Und nun, nachdem es zuletzt steil nach unten gegangen war, hatte er eine Stelle erreicht, die zum Durchkommen zu klein war. Er tastete mit seinen halb betäubten Händen die Ränder ab. Eine Art behauener Eckstein war schräg von der Decke nach unten gesackt. Seine unterste Ecke befand sich kaum zwei Handbreit über dem zerfurchten, sandigen Boden und teilte den Durchgang sauber in zwei Hälften.
    Buddl ließ die Stirn auf den staubigen Boden sinken. Noch immer strömte Luft an ihm vorbei, nur noch ganz schwach, kaum wahrnehmbar. Und Wasser war hier heruntergelaufen – irgendwohin.
    »Was ist los?«, fragte Krake hinter ihm.
    »Wir kommen nicht weiter.«
    Einen Augenblick war es still, dann: »Und deine Ratte ist weiter? An dem Hindernis vorbei?«
    »Ja. Dahinter wird es wieder breiter – weiter voraus ist eine Art Kreuzung, ein Schacht, der von oben kommt, und durch den Luft herunterkommt, die direkt in einem Loch im Boden verschwindet. Aber hier ist ein großer, behauener Stein, an dem wir uns unmöglich

Weitere Kostenlose Bücher