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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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war, als sie versucht hat, in die Stadt zurückzukehren.«
    Gesler nickte und schwieg einen Moment, dann stand er auf. »Ich wünschte, ich könnte schlafen … Und es sieht so aus, als wäre ich nicht der Einzige, was das betrifft. Ich frage mich, was es ist …«
    »Die Sterne, Sergeant«, sagte Faradan Sort. »Sie funkeln auf uns herab.«
    »Ja, vielleicht ist es nur das und sonst nichts.«
    »Sonst nichts? Ich würde sagen, das ist mehr als genug.«
    »Ja.« Er betrachtete die kleine Bisswunde an seinem rechten Zeigefinger. »Und das alles auch noch wegen einer verdammten Ratte.«
    »Ihr Idioten habt euch jetzt wahrscheinlich alle mit der Pest angesteckt.«
    Er zuckte zusammen, lächelte dann. »Soll die Hexe es ruhig versuchen.«
     
    Balsam rieb sich den letzten verkrusteten Schlamm aus dem Gesicht, dann blickte er seinen Korporal finster an. »He, Totstink, glaubst du, ich hätte nicht gehört, wie du da unten gebetet und gebrabbelt hast? Du hast es nicht geschafft, mich mit was zum Narren zu halten, das es nicht wert ist, sich groß damit abzugeben.«
    Der Angesprochene, der sich gegen einen Felsen lehnte, machte die Augen nicht auf, als er antwortete. »Sergeant, du versuchst es immer wieder, aber wir wissen es. Wir alle wissen es.«
    »Ihr wisst was?«
    »Wieso du redest und redest und immer noch redest.«
    »Wovon redest du?«
    »Du bist froh, noch am Leben zu sein, Sergeant. Und du bist froh, dass dein ganzer Trupp heil durchgekommen ist – der einzige, abgesehen von dem von Fiedler, und vielleicht noch dem von Hellian, soweit ich es sagen kann. Wir hatten Glück, weiter nichts.
    Verdammt viel Glück, und du kannst es immer noch nicht glauben. Tja – und wir auch nicht, alles klar?«
    Balsam spuckte in den Staub. »Du solltest dich mal selber wimmern hören. Alles nur sentimentaler Quatsch. Ich frage mich, wer mich verflucht hat, dass ich euch immer noch am Hals habe. Fiedler – das kann ich verstehen. Er ist ein Brückenverbrenner. Und die Götter laufen weg, wenn sie einen Brückenverbrenner sehen. Aber ihr anderen, ihr seid niemand, und das verstehe ich beim besten Willen nicht. Genau gesagt, wenn ich es verstehen würde …«
     
    Urb. Er ist genauso schlimm wie der Priester, der verschwunden ist. Der ehemalige Priester, wie war sein Name nochmal? Wie hat er ausgesehen? Nicht wie Urb, das ist jedenfalls sicher. Aber der ist genauso verräterisch und hinterhältig, genauso niederträchtig und abscheulich wie der verdammte Kerl, von dem ich nicht mehr weiß, wie er geheißen hat.
    Er ist nicht mehr mein Korporal, das ist sicher. Ich will ihn umbringen … oh, bei den Göttern, was tut mir der Kopf weh. Und das Kinn … alle meine Zähne sind locker.
    Hauptmann Sort sagt, dass sie mehr Sergeanten braucht. Nun, sie kann ihn haben, und dem Trupp, den er dann kriegt, gelten all meine Gebete und mein Mitleid. Das ist sicher. Er hat gesagt, dass da Spinnen waren, und vielleicht waren da wirklich welche und vielleicht war ich bewusstlos, so dass ich nicht durchdrehen konnte, was vielleicht passiert wäre, aber das ändert nichts an der Tatsache – und die ist so sicher wie nur irgendwas –, dass sie auf mir rumgekrabbelt sind. Überall – ich kann immer noch spüren, wo sich ihre kleinen klebrigen spitzen Beine in meine Haut gegraben haben. Überall. Überall. Und er hat es einfach zugelassen.
    Vielleicht hat Hauptmann Sort ’ne Flasche mit irgendwas zu trinken. Vielleicht, wenn ich sie herrufe und so richtig freundlich mit ihr rede, so richtig gesund und vernünftig, vielleicht binden sie mich dann wieder los. Ich werde Urb nicht umbringen. Ich verspreche es. Ihr könnt ihn haben, Hauptmann. Das werde ich sagen. Und sie wird zögern – ich würde es – aber dann wird sie nicken – die Idiotin – und diese Seile durchschneiden. Und mir eine Flasche geben, und ich werde sie austrinken. Sie austrinken, und dann werden alle sagen, he, alles in Ordnung. Sie ist wieder normal.
    Und dann werde ich ihm an die Kehle gehen. Mit meinen Zähnen – nein, die sind locker, die kann ich dafür nicht nehmen. Ich muss ein Messer finden, ja, das muss ich. Oder ein Schwert. Ich könnte die Flasche gegen ein Schwert eintauschen. Ich hab’s schon andersrum gemacht, oder nicht? Die halbe Flasche. Die andere Hälfte werde ich trinken. Eine halbe Flasche, ein halbes Schwert. Ein Messer. Eine halbe Flasche für ein Messer. Das ich ihm in die Kehle stoßen und dann zurückgeben werde, gegen die andere Hälfte der Flasche

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