Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
durchgegraben haben, die ganze Strecke.«
    Gesler sah die anderen beiden Sergeanten an, dann nickte er. »Ist schon gut, Krake. Wir wissen es. Wir denken nicht an Mord oder so was.«
    Krake drehte sich um und betrachtete das Lager. »Ein paar von den Soldaten denken falsch über all das.«
    »Ja«, sagte Strang, »aber das werden wir in Ordnung bringen, bevor dieser Tag zu Ende ist.«
    »Gut. Die Sache ist die …«Er zögerte, wandte sich wieder seinen Sergeanten zu. »Ich habe darüber nachgedacht. Wer im Namen des Vermummten wird uns glauben? Sieht doch aus, als hätten wir unseren eigenen Handel mit der Königin der Träume gemacht. Schließlich haben wir einen von Leomans Offizieren bei uns. Und nachdem Hauptmann Sort und Sünd desertiert und zu Geächteten erklärt worden sind … Na ja, es könnte so aussehen, als ob wir auch Verräter sind oder so was.«
    »Wir haben keinen Handel mit der Königin der Träume abgeschlossen«, sagte Strang.
    »Bist du dir sicher?«
    Alle drei Sergeanten sah ihn jetzt an.
    Krake zuckte die Schultern. »Buddl, er ist eigenartig. Vielleicht hat er irgendeinen Handel abgeschlossen, mit irgendwem. Vielleicht mit der Königin der Träume, vielleicht mit einem anderen Gott.«
    »Er hätte es uns doch gesagt, oder?«, fragte Gesler.
    »Schwer zu sagen. Er ist ein hinterlistiger Bastard. Es beunruhigt mich, dass diese verdammte Ratte uns alle gebissen hat, als hätte sie gewusst, was sie getan hat, im Gegensatz zu uns.«
    »Das ist bloß eine wilde Ratte«, sagte Thom Tissy. »Und nicht das Haustier von irgendwem, also warum sollte sie nicht beißen?«
    »Hör zu, Krake«, sagte Gesler, »das klingt, als würdest du einfach neue Sachen finden, um die du dir Sorgen machen kannst. Warum tust du das? Vor uns liegt ein ziemlich langer Marsch, und wir haben keine Rüstungen, keine Waffen und kaum noch einen Fetzen am Leib – die Sonne wird die Leute brutzeln.«
    »Wir müssen ein Dorf finden«, sagte Strang, »und zum Vermummten beten, dass die Pest es nicht vor uns gefunden hat.«
    »Siehst du, Krake«, sagte Gesler und grinste. »Schon gibt es wieder was Neues, worüber du dir Sorgen machen kannst.«
     
    Paran hatte allmählich den Verdacht, dass sein Pferd wusste, was kommen würde: Es blähte die Nüstern und schlug mit dem Kopf, während es scheute und stampfte und den ganzen Weg nach unten gegen die Zügel ankämpfte. Das Süßwassermeer war unruhig; trübe, hohe Wellen rollten in der Bucht heran und klatschten gegen die sonnengebleichten Kalksteinfelsen. Tote Wüstenbüsche reckten ihre dürren, skelettartigen Arme aus den verschlammten Untiefen, und überall schwärmten Insekten herum.
    »Dies ist nicht das alte Meer«, sagte Ganath, als sie das Ufer erreichten.
    »Nein«, gab Paran zu. »Noch vor einem halben Jahr war die Raraku eine Wüste – wie schon tausende von Jahren zuvor. Und dann hat es … eine Art Wiedergeburt gegeben.«
    »Es wird nicht lange so bleiben. Nichts ist von Dauer.«
    Er betrachtete die Jaghut einen Augenblick. Sie stand da und starrte auf die ockerfarbenen Wellen hinaus – reglos, vielleicht ein Dutzend Herzschläge lang –, dann ging sie hinunter zu den Untiefen. Paran stieg ab und band den Pferden die Vorderbeine zusammen, entging dabei knapp dem Versuch des Wallachs, den er geritten hatte, ihn zu beißen. Danach packte er seine Ausrüstung aus und machte sich daran, eine Feuerstelle zu errichten. Es lag viel Treibholz herum, darunter ganze entwurzelte Bäume, und so dauerte es nicht lange, bis er ein Kochfeuer entfacht hatte.
    Als Ganath ihr Bad beendet hatte, stellte sie sich neben ihn. Wasser strömte an ihrer seltsam gefärbten, glatten Haut hinunter.
    »Die Geister der tiefen Quellen sind aufgewacht«, sagte sie. »Es fühlt sich an, als wäre dieser Ort wieder jung. Jung und unfertig. Das verstehe ich nicht.«
    Paran nickte. »Jung, ja. Und verletzlich.«
    »Ja. Warum bist du hier?«
    »Ganath, es wäre vielleicht sicherer für dich, wenn du gehst.«
    »Wann beginnst du mit dem Ritual?«
    »Es hat bereits begonnen.«
    Sie blickte zur Seite. »Du bist ein seltsamer Gott. Du reitest eine armselige Kreatur, die davon träumt, dich zu töten. Du baust eine Feuerstelle, um Essen zu kochen. Sag mir, in dieser neuen Welt, sind da alle Götter so wie du?«
    »Ich bin kein Gott«, sagte Paran. »Statt der uralten Fliesen, die die Festen symbolisierten – ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, wie sie genannt wurden –, auf jeden Fall gibt es

Weitere Kostenlose Bücher