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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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weiterer Tag ohne Pflege, und er wäre gestorben. Wie es aussah, bestand diese Möglichkeit nach wie vor. »Kräuter, mein Freund«, sagte der Hohepriester, während er sich daranmachte, die sichtbaren Wunden zu säubern. »Und Hoch Denul Salben, Elixiere, Tinkturen, Balsame, Packungen … Habe ich etwas vergessen? Nein, ich glaube nicht. Innere Verletzungen, oh ja, zermalmte Rippen, die ganze Seite. Daher auch reichlich innere Blutungen, und doch ganz offensichtlich nicht genug, um dich sofort zu töten. Bemerkenswert. Du bist beinahe so störrisch wie mein Diener hier –« Er sah auf. »He, Tier, schlag das Zelt auf und bring ein Feuer in Gang! Wenn du das tust, werde ich dich vielleicht doch noch weiter ernähren und nicht, hihi, mich von dir –«
    »Du bist ein Idiot!« Dieser Schrei kam von der Seite aus der Dunkelheit, und einen Augenblick später tauchte Mogora aus der Düsternis auf.
    Die Düsternis, ja das erklärt alles. »Was machst du hier, hässliches Weib?«
    »Mappo retten, natürlich.«
    »Was? Ich habe ihn bereits gerettet!«
    »Ihn vor dir retten, habe ich gemeint!« Sie krabbelte näher heran. »Was hast du da für ein Fläschchen in der Hand? Das ist Gift! Paralt! Du verdammter Narr, du hättest ihn glatt umgebracht! Nach allem, was er durchgemacht hat!«
    »Paralt? Das stimmt, Weib, es ist Paralt. Du bist hierhergekommen, also wollte ich es trinken.«
    »Ich habe gesehen, wie du mit diesem T’rolbarahl fertig geworden bist, Iskaral Pustl.«
    »Hast du das?« Er machte eine Pause, zog den Kopf ein. »Jetzt ist ihre Bewunderung vollkommen! Wie könnte sie mich nicht bewundern? Sie muss mich jetzt beinahe anbeten. Deshalb ist sie mir den ganzen Weg bis hierher gefolgt. Sie kann nicht genug von mir kriegen. Es ist bei allen das Gleiche – sie können einfach nicht genug von mir kriegen –«
    »Der mächtigste Hohepriester des Schattens«, unterbrach ihn Mogora, während sie verschiedene Heilsalben aus ihrem Packen nahm, »kann ohne eine gute Frau an seiner Seite nicht überleben. Da das nicht geklappt hat, hast du mich, also gewöhn dich daran, Hexer. Und jetzt geh mir aus dem Weg, damit ich mich um diesen armen, unglücklichen Trell kümmern kann.«
    Iskaral Pustl wich zurück. »Und was tue ich jetzt? Deinetwegen bin ich jetzt unnütz, Frau!«
    »Das ist nicht schwer, Mann. Schlag das Lager für uns auf.«
    »Ich habe bereits meinem Maultier aufgetragen, das zu tun.«
    »Es ist ein Maultier, du Idiot …« Ihre Worte verklangen, als sie aus dem Augenwinkel flackernde Flammen sah. Sie drehte sich um und musterte das große, sachkundig aufgebaute Zelt und die von Steinen eingefasste Feuerstelle, über der bereits ein an einem Dreibein aufgehängter Topf mit Wasser dampfte. Daneben stand das Maultier und fraß aus seinem Hafersack. Mogora runzelte die Stirn, dann schüttelte sie den Kopf und machte sich wieder an die Arbeit. »Dann kümmere dich um den Tee. Mach dich irgendwie nützlich.«
    »Ich war nützlich! Bis du aufgetaucht bist und alles durcheinandergebracht hast! Der mächtigste Hohepriester im Reich der Sieben Städte braucht keine Frau! Genau genommen ist es das Letzte, das er braucht!«
    »Du könntest noch nicht einmal einen Niednagel heilen, Iskaral Pustl. Dieser Trell hat das schwarze Gift in den Adern, die funkelnde Venen-Schlange. Für das hier werden wir mehr als Hoch Denul brauchen –«
    »Oh, so sieht es also aus. All dein Hexenquatsch. Hoch Denul wird das schwarze Gift besiegen –«
    »Vielleicht, aber das tote Fleisch wird tot bleiben. Er wird verkrüppelt sein, halb wahnsinnig, und seine Herzen werden schwächer werden.« Sie machte eine Pause und sah ihn finster an. »Schattenthron hat dich losgeschickt, um ihn zu finden, nicht wahr? Warum?«
    Iskaral Pustl lächelte süß. »Oh, jetzt wird sie argwöhnisch, nicht wahr? Aber ich werde ihr gar nichts sagen. Abgesehen von einem Hinweis, einem höchst bescheidenen Hinweis auf mein riesiges Wissen. Ja, in der Tat, ich kenne den Geist meines teuren Gottes – und es ist ein verdrehter, chaotischer und heimtückischer Geist. Tatsächlich weiß ich so viel, dass ich sprachlos bin – hah, schau sie doch an, wie diese Käferaugen sich misstrauisch verengen, als würde sie es wagen, sich meiner tiefgreifenden Unwissenheit in allen Angelegenheiten bezüglich meines geschätzten, idiotischen Gottes bewusst zu werden. Es wagen, und mich offen herausfordern. Ich würde unter diesem Ansturm natürlich zerbrechen.« Er machte eine

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