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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Tontafeln, und als sie die letzte herausnahm, bemerkte sie ganz unten am Boden etwas Seltsames. Sie zog die Laterne näher heran. Tonscherben. In Mebras Handschrift beschriftet. »Er macht sie kaputt«, sagte sie leise zu sich selbst. »In regelmäßigen Abständen.« Sie betrachtete die letzte Tontafel in ihrer Hand. Sie war viel staubiger als alle anderen, die Schriftzeichen nicht mehr so deutlich zu erkennen. »Aber die hier hat er aufbewahrt.« Eine weitere Liste. Nur kannte sie einige der Namen, die da standen. Apsalar fing an, laut zu lesen: »Duiker hat endlich Heboric Leichte Hand befreit. Der Plan wurde durch die Rebellion vereitelt, und Heboric ist verschwunden. Coltaine marschiert mit seinen Schützlingen, doch unter den Malazanern gibt es Schlangen. Habe Kalam Mekhar zu Sha’ik geschickt; die Roten Klingen folgen ihm. Kalam wird Sha’ik das Buch übergeben. Die Roten Klingen werden die Hexe töten. Ich bin sehr zufrieden.« Die nächsten paar Zeilen waren erst in den Ton geritzt worden, als er schon hart gewesen war. »Heboric ist bei Sha’ik. Er trägt jetzt den Namen Geisterhand, und in seinen Händen liegt die Macht, uns alle zu vernichten. Die ganze Welt. Und niemand kann ihn aufhalten.«
    Das war voller Entsetzen und panischer Angst geschrieben worden. Doch … Apsalar schaute sich die anderen Tontafeln an. Etwas musste geschehen sein, das ihn wieder beruhigt hatte. War Heboric mittlerweile tot? Sie wusste es nicht. War jemand anderes über seine Spur gestolpert, jemand, der sich der Bedrohung bewusst war? Und wie im Namen des Vermummten war Heboric – ein unbedeutender Historiker aus Unta – in Sha’iks Gefolge gelangt?
    Ganz offensichtlich hatten die Roten Klingen versagt, als sie versucht hatten, Sha’ik zu ermorden. Schließlich hatte doch erst Mandata Tavore Sha’ik getötet – oder etwa nicht? Vor zehntausend Zeugen.
    »Diese Frau hier wacht auf.«
    Sie blickte hinüber zu Telorast. Der schattenhafte Geist schwebte über der Pardu, die in der Nähe des Eingangs lag. »In Ordnung«, sagte Apsalar, schob die Tontafeln wieder in die Grube und legte den Stein dahin zurück, wo er hingehörte. »Wir gehen.«
    »Endlich! Draußen ist es fast schon hell!«
    »Kein Fußweg?«
    »Nichts als Ruinen, Nicht-Apsalar. Oh, dieser Ort sieht zu sehr aus wie zu Hause.«
    Rinnsel zischte. »Still, Telorast, du Närrin. Darüber reden wir nicht, erinnerst du dich?«
    »Tut mir leid.«
    »Wenn wir wieder in meinem Zimmer sind«, sagte Apsalar, »will ich, dass ihr beiden mir etwas über den Thron erzählt.«
    »Sie kann sich erinnern.«
    »Ich nicht«, sagte Rinnsel.
    »Ich auch nicht«, sagte Telorast. »Ein Thron? Was für ein Thron?«
    Apsalar musterte die beiden Geister, deren schwach leuchtende Augen zu ihr aufblickten. »Oh, ist nicht weiter wichtig.«
     
    Der Falah’d war einen Kopf kleiner als Samar Dev – und sie selbst war kaum durchschnittlich groß –, und er wog wahrscheinlich weniger als eines ihrer Beine, wenn man es an der Hüfte abgetrennt hätte. Ein unangenehmes Bild, musste sie zugeben, aber eines, das der Wirklichkeit erschreckend nahe kam. Eine schlimme Entzündung hatte sich in den gebrochenen Knochen festgesetzt, und es waren vier Hexen nötig gewesen, um sie zu vertreiben. Das war in der vergangenen Nacht geschehen, und Samar fühlte sich noch immer schwach und schwindlig, und dass sie nun hier in der glühenden Hitze stehen musste, machte die Sache nicht besser.
    Wie klein und schmächtig der Falah’d auch sein mochte, er gab sich alle Mühe, eine edle, beeindruckende Gestalt abzugeben, wie er da hoch oben auf dem Rücken seiner langbeinigen Stute hockte. Leider zitterte das Tier unter ihm und zuckte jedes Mal zusammen, wenn Karsas Hengst den Kopf zurückwarf. Der Falah’d hielt das Sattelhorn umklammert; seine schmalen Lippen waren zusammengepresst, und in seinen Augen stand eine gewisse Verzagtheit. Seine reich verzierte, juwelenbesetzte Telaba war unordentlich, und der runde, gepolsterte Seidenhut saß schief auf seinem Kopf, als er den Mann anschaute, den alle als Toblakai, den ehemaligen Leibwächter von Sha’ik kannten. Der neben seinem Pferd stand und – wenn er es denn gewollt hätte – immer noch in der Lage gewesen wäre, auf den Herrscher von Ugarat hinabzublicken.
    Fünfzig Palastwachen begleiteten den Falah’d, doch keiner der Männer wirkte entspannt, genauso wenig wie ihre Pferde.
    Toblakai musterte das gewaltige Gebäude, das als Festung Moraval bekannt

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