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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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ewig auf der Jagd.« »Wonach?«
    Leoman schüttelte den Kopf. »Y’Ghatan«, sagte er dann. »Ja, mein Freund, dort werden wir uns ihnen entgegenstellen, und der Name soll für alle Zeiten zu einem Fluch für die Malazaner werden, zu einem Fluch, der bitter auf ihren Zungen liegt.« Sein Blick wurde plötzlich härter. »Stehst du an meiner Seite? Ganz egal, was ich befehle, ganz egal, welch ein Wahnsinn mich zu befallen scheint?«
    Etwas im Blick seines Anführers ließ Corabb frösteln, aber er nickte. »Ich stehe an deiner Seite, Leoman von den Dreschflegeln. Zweifle nicht daran.«
    Ein wehmütiges Lächeln. »Ich werde dich nicht darauf festnageln. Aber ich danke dir dennoch für deine Worte.«
    »Warum solltest du an ihnen zweifeln?«
    »Weil ich allein weiß, was ich vorhabe.«
    »Sag es mir.«
    »Nein, mein Freund. Diese Last muss ich allein tragen.«
    »Du führst uns an, Leoman von den Dreschflegeln. Wir werden dir folgen. Wie du sagst, trägst du uns alle. Wir sind die Last der Geschichte, der Freiheit, und dennoch bist du nicht gebeugt –«
    »Ach, Corabb …«
    »Ich sage nur, was alle wissen, was aber noch nie zuvor laut ausgesprochen wurde, Kommandant.«
    »Es liegt Gnade im Schweigen, mein Freund. Aber keine Seele. Es ist geschehen, du hast in der Tat gesprochen.«
    »Ich habe dir noch mehr aufgeladen. Es tut mir leid, Leoman von den Dreschflegeln.«
    Leoman nahm noch einmal einen Schluck aus dem Wassersack und spuckte dann ins Feuer. »Wir brauchen nicht mehr darüber zu sprechen. Y’Ghatan. Das wird unsere Stadt sein. Vier, fünf Tage. Die Zeit des Stampfens ist gerade vorbei, oder?«
    »Die Oliven? Ja, wenn wir ankommen, werden die Olivenarbeiter sich versammelt haben. Tausend Kaufleute werden dort sein, und Arbeiter werden auf der Straße zur Küste sein und sie neu pflastern. Es wird Töpfer und Fassbinder und Fuhrleute und Karawanen geben. Die Luft wird golden vom Staub sein, und staubig vom Gold –«
    »Du bist wirklich ein Poet, Corabb. Kaufleute und ihre angeheuerten Wachen. Sag mir, was glaubst du – werden sie sich meiner Autorität beugen?«
    »Das müssen sie.«
    »Wer ist der Falah’d der Stadt?«
    »Vedor.«
    »Welcher?«
    »Der mit dem Frettchengesicht, Leoman. Sein fischgesichtiger Bruder wurde tot im Bett seiner Geliebten gefunden; die Hure war nicht aufzutreiben, aber sie ist jetzt wahrscheinlich entweder reich und versteckt sich, oder sie liegt in einem flachen Grab. Es ist immer das Gleiche bei den Falah’dan.«
    »Und wir sind sicher, dass Vedor die Malazaner auch weiterhin ablehnt?«
    »Bis jetzt kann noch keine Flotte oder Armee zu ihnen vorgedrungen sein. Das weißt du selbst, Leoman von den Dreschflegeln.«
    Der Mann nickte langsam, den Blick wieder auf die Flammen gerichtet.
    Corabb blickte zum Nachthimmel hinauf. »Eines Tages«, sagte er, »werden wir die Straßen zum Abgrund beschreiten. Und so alle Wunder des Universums zu sehen bekommen.«
    Leoman schielte nach oben. »Wo die Sterne so dick wie Adern sind?«
    »Es sind Straßen, Leoman. Du glaubst doch gewiss diesen verrückten Gelehrten nicht?«
    »Alle Gelehrten sind verrückt, ja. Sie sagen nichts, das es wert wäre, geglaubt zu werden. Dann also die Straßen. Der Pfad des Feuers.«
    »Natürlich«, fuhr Corabb fort, »wird das erst in vielen Jahren geschehen …«
    »Ganz wie du sagst, mein Freund. Und jetzt schläfst du am besten noch ein bisschen.«
    Corabb stand auf; seine Knochen knackten. »Mögest du in dieser Nacht von Ruhm träumen, Kommandant.«
    »Von Ruhm? Oh, ja, mein Freund. Unser Pfad des Feuers …«
    »Ach, die Schnecke hat mir eine Magenverstimmung beschert. Es waren die Eier.«
     
    »Der Scheißkerl will nach Y’Ghatan.«
    Sergeant Fiedler warf Buddl einen Blick zu. »Du hast nachgedacht, stimmt’s? Das ist nicht gut, Soldat. Gar nicht gut.«
    »Ich kann nichts dagegen tun.«
    »Das ist sogar noch schlimmer. Jetzt muss ich dich im Auge behalten.«
    Koryk hockte auf Händen und Knien und mit gesenktem Kopf vor der Feuerstelle und versuchte, den von der letzten Nacht übrigen Kohlen neues Leben einzuhauchen. Plötzlich hustete er, als er eine Aschewolke einatmete, duckte sich blinzelnd weg und hustete weiter.
    Lächeln lachte. »Der schlaue Mann aus den Steppen tut es schon wieder. Du hast geschlafen, Koryk, aber ich sollte dir vielleicht sagen, dass Starr letzte Nacht das Feuer ausgepisst hat.«
    »Was?!«
    »Sie lügt«, sagte Starr, der neben seinem Packen hockte und einen Lederriemen

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