Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
Lager seines Trupps zurückgetragen. Sie haben es gegrillt. Sind nur die Knochen übrig geblieben.«
    »Der Trupp hat ein ganzes Pferd gegessen?«, schnaubte Koryk. »Wie kommt es eigentlich, dass ich diesen Neffarias Bredd noch nie gesehen habe? Hat ihn überhaupt schon mal jemand gesehen?«
    »Ich«, erwiderte Lächeln.
    »Wann?«, wollte Koryk wissen.
    »Vor ein paar Tagen. Ich habe keine Lust mehr, mit euch zu reden. Dein Feuer geht aus.« Sie stapfte davon.
    Der Sergeant zupfte noch immer an seinem Bart herum. »Bei den Göttern hienieden, ich muss dieses Ding wegmachen«, murmelte er.
    »Aber die Kleinen haben das Nest noch nicht verlassen«, sagte Krake und hockte sich neben ihn. Er hatte allerhand zu essen mitgebracht. »Wer hat denn Schlangen gesammelt?«, fragte er und ließ die verschiedenen Objekte fallen. Er hob ein längliches, seilähnliches Ding hoch. »Sie stinken –«
    »Das ist der Essig«, sagte Koryk. »Eine alte Delikatesse der Seti. Der Essig gart das Fleisch, verstehst du, wenn man nicht genug Zeit hat, es langsam zu räuchern.«
    »Wie könnt ihr nur Schlangen umbringen?«, wollte Buddl wissen. »Sie sind nützlich, wisst ihr.«
    Saiten stand auf. »Buddl, lass uns mal ein paar Schritte gehen.«
    Oh, verdammt. Ich sollte lernen, den Mund zu halten. »In Ordnung, Sergeant.«
    Sie überquerten den Graben und marschierten ein Stück in die holprige Lato-Odhan hinaus, auf deren größtenteils ebenem, staubigem Boden Unmengen von Felsbrocken verstreut lagen, keiner größer als der Kopf eines Mannes. Irgendwo weit im Südwesten und immer noch außer Sichtweite lag Kayhum, während hinter ihnen das Thalasgebirge aufragte, seit Jahrhunderten baumlos und nun von Wind und Wetter zerfressen wie verfaulte Zähne. Keine Wolke gebot der hellen Morgensonne Einhalt, die bereits heiß herabbrannte.
    »Wo hast du deine Eidechsen?«, fragte Saiten.
    »In meinen Kleidern, so dass sie nicht in der Sonne sind … während des Tages, heißt das. Nachts wandern sie herum.«
    »Und du wanderst mit ihnen.«
    Buddl nickte.
    »Das ist eine nützliche Begabung«, kommentierte der Sergeant, und fuhr dann fort: »Vor allem, wenn man jemandem nachspionieren will. Nicht dem Feind, natürlich, aber allen anderen.«
    »Bis jetzt. Ich meine, wir sind dem Feind noch nicht nahe genug gekommen –«
    »Ich weiß. Und darum hast du auch noch niemandem etwas davon gesagt. Dann hast du also die Mandata oft belauscht? Ich meine, seit du vom Untergang der Brückenverbrenner erfahren hast?«
    »Nicht oft, um die Wahrheit zu sagen.« Buddl zögerte, fragte sich, wie viel er sagen sollte.
    »Raus damit, Soldat.«
    »Es ist diese Klaue …«
    »Perl.«
    »Ja. Und, nun … äh … der Hohemagier.«
    »Der Schnelle Ben.«
    »Richtig. Und jetzt ist auch noch Tayschrenn da –«
    Saiten packte Buddl am Arm und zog ihn herum. »Er ist weg. Er war nur ein paar Glockenschläge lang hier, und das war vor einer Woche –«
    »Stimmt. Aber das heißt ja nicht, dass er nicht jederzeit zurückkommen könnte, stimmt’s? Wie auch immer. All diese mächtigen, unheimlichen Magier … sie machen mich nervös.«
    »Und du machst mich nervös, Buddl!«
    »Warum?«
    Der Sergeant blickte ihn argwöhnisch an, ließ dann seinen Arm los und setzte sich wieder in Bewegung.
    »Wo gehen wir hin?«, wollte Buddl wissen.
    »Sag du es mir.«
    »Nicht in diese Richtung.«
    »Warum?« »Äh … Nil und Neder. Sie sind gleich auf der anderen Seite von dem niedrigen Hügel da vorne.«
    Saiten ließ ein halbes Dutzend Hafenarbeiterflüche vom Stapel. »Hol uns der Vermummte! Hör zu, Soldat, ich habe nichts vergessen, verstehst du. Ich kann mich daran erinnern, wie du mit Meanas gewürfelt hast, wie du Puppen aus dem Vermummten und dem Seil gemacht hast. Erdmagie und mit Geistern sprechen – bei den Göttern hienieden, du bist dem Schnellen Ben so ähnlich, dass mir die Haare zu Berge stehen. Ach, ja, richtig, das kommt alles von deiner Großmutter – es ist nur … Ich weiß, wo der Schnelle Ben seine Begabung her hat, verstehst du?«
    Buddl blickte den Sergeanten stirnrunzelnd an. »Was?«
    »Was meinst du mit was?«
    »Worüber sprichst du, Sergeant? Du verwirrst mich.«
    »Ben kann auf mehr Gewirre zurückgreifen und sich ihrer bedienen als jeder andere Magier, von dem ich je gehört habe. Außer«, fügte er mit einem gereizten Unterton hinzu, »außer dir vielleicht.«
    »Aber ich kann doch Gewirre nicht einmal leiden!«
    »Nein, du bist eher wie Nil und Neder,

Weitere Kostenlose Bücher