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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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finden.«
    »Ach ja, Hexe? Und wie kannst du da so sicher sein?«
    »Es ist ein uraltes Bauwerk, sogar älter als Ugarat selbst. Es stimmt schon, dann und wann sind Veränderungen daran vorgenommen worden – all die alten Mechanismen haben wir nicht verstanden, Falah’d, bis zum heutigen Tag nicht, und alles, was jetzt noch von ihnen übrig ist, sind ein paar Einzelteile. Ich habe die wenigen Bruchstücke lange studiert, und ich habe viel herausbekommen –«
    »Du langweilst mich, Hexe. Du hast mir immer noch nicht erklärt, warum es in der Festung keine Beute geben soll.«
    »Es tut mir leid, Falah’d. Um Eure Frage zu beantworten – die Festung ist unzählige Male erforscht worden, und dabei ist niemals irgendetwas Wertvolles gefunden worden, abgesehen von den zerlegten Mechanismen –«
    »Wertloser Abfall. Gut, dann plündert der Barbar also nicht. Er verhandelt mit den verkommenen, schäbigen Malazanern – vor denen wir schon bald wieder die Knie werden beugen müssen. Ich wurde auf geradezu demütigende Art von den feigen Rebellen der Raraku im Stich gelassen. Oh, in diesen Tagen kann man wirklich auf niemanden mehr zählen.«
    »Es scheint so, Falah’d«, murmelte Samar Dev.
    Inashan warf ihr einen raschen Seitenblick zu.
    Samar wischte sich erneut den Schweiß von der Stirn.
    »Oh!«, rief der Falah’d plötzlich. »Ich zerfließe!«
    »Wartet!«, sagte Inashan. »War da nicht eine Art Gebrüll?«
    »Wahrscheinlich vergewaltigt er irgendjemanden.«
    Als er die Kreatur fand, humpelte sie einen Korridor entlang; ihr Kopf schwankte von einer Seite zur anderen, und sie stieß erst gegen die eine Mauer, dann gegen die andere. Karsa rannte hinter ihr her.
    Sie musste ihn gehört haben, denn sie wirbelte herum, und wenige Augenblicke, bevor er heran war, öffnete sie das Maul zu einem Zischen. Der Toblakai schlug eine herumfuchtelnde Hand beiseite und rammte der Bestie das Knie in den Bauch. Das Reptil knickte in sich zusammen, der Brustwulst krachte auf Karsas rechte Schulter herunter. Er trieb seinen Daumen von unten in die linke Achselhöhle der Bestie, wo er Haut fand, die so weich wie Rehleder war. Er durchbohrte sie, grub sich in Fleisch, krümmte sich um Bänder. Karsa schloss die Hand und zerrte an den Bändern.
    Messerscharfe Zähne strichen seitlich über seinen Kopf und rissen ein Stück Haut ab. Blut strömte in Karsas rechtes Auge. Er zog fester und warf sich nach hinten.
    Die Bestie fiel mit ihm zusammen um. Karsa wand sich zur Seite, entging nur ganz knapp dem zermalmenden Gewicht. Er war nahe genug, um zu sehen, wie sich die Rippen des Reptils beim Aufprall unnatürlich verbogen.
    Es versuchte, auf die Beine zu kommen, doch Karsa war schneller. Wieder hockte er sich rittlings auf seinen Gegner, hämmerte mit den Fäusten auf den Echsenschädel ein. Bei jedem Hieb knallte der Unterkiefer gegen den Fußboden, und er konnte spüren, wie die Schädelknochen allmählich unter seinen Fäusten nachgaben. Er schlug weiter zu.
    Ein Dutzend wilde Herzschläge später wurde er langsamer, als ihm dämmerte, dass die Bestie sich nicht mehr unter ihm bewegte; ihr Kopf lag flach auf dem Fußboden und wurde bei jedem Hieb seiner zerschlagenen Fäuste breiter und flacher. Flüssigkeit quoll heraus. Karsa hörte auf zuzuschlagen. Er holte rasselnd, schmerzerfüllt Luft, hielt sie an, als plötzlich Wolken aus Dunkelheit brausend durch seinen Geist wogten, und atmete dann langsam und gleichmäßig wieder aus. Er spuckte erneut blutigen Schleim aus, der den zerschmetterten Schädel der Bestie traf.
    Karsa hob den Kopf und blickte sich um. Eine Tür zu seiner Rechten. Im Raum dahinter befanden sich ein langer Tisch und Stühle. Ächzend erhob er sich und stolperte in das Zimmer.
    Auf dem Tisch stand ein Krug mit Wein. Becher waren in gleichmäßigen Reihen auf beiden Seiten des Tischs aufgestellt, jeweils einer vor jedem Stuhl. Karsa wischte sie von der Tischplatte, nahm den Krug und legte sich auf die fleckige, hölzerne Platte. Er starrte zur Decke hoch, auf die irgendjemand ein Pantheon unbekannter Götter gemalt hatte, die auf ihn herunterstarrten.
    Sie alle hatten einen spöttischen Gesichtsausdruck.
    Karsa pappte sich den losen Hautfetzen wieder an die Schläfe und grinste den Gesichtern an der Decke höhnisch zu, ehe er den Krug an die Lippen setzte.
    Ein gesegneter kühler Wind, nun, da die Sonne tief über dem Horizont stand. Es war nun schon einige Zeit still – genauer gesagt, seit dem letzten

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