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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sagte Schlitzer müde, »müssen wir ausgerechnet jetzt darüber reden?«
    »Es sei denn«, fuhr sie fort, »deine Geliebte war eine. Eine Malazanerin, meine ich. Die ursprüngliche Anhängerin jener Götter.«
    »Oh, mir tut der Kopf weh«, murmelte er, legte sich die Hände auf die Augen, so dass die Finger seine Haare berührten, und ballte dann die Fäuste, so dass es aussah, als wollte er sich die Haare raufen. »Wie – nein, ich will es gar nicht wissen. Es spielt keine Rolle. Es ist mir egal.«
    »Und wo ist sie jetzt?«
    »Es gibt sie nicht mehr.«
    Scillara gab nach. Sie zog ein Messer mit schmaler Klinge heraus und machte sich daran, ihre Pfeife zu putzen.
    Er stand plötzlich auf. »Ich werde mich ums Frühstück kümmern.«
    Ein süßer Junge, dachte sie. Wie feuchter Ton in den Händen einer Frau. Einer Frau, die wusste, was sie tat, hieß das. Und jetzt ist die Frage, soll ich das tun? Felisin bewunderte Schlitzer schließlich. Andererseits könnten wir ihn uns immer noch teilen.
     
    »Grinsende Beobachtung. Weich gewölbte, großbrüstige Frau will ihr Fleisch an Schlitzer pressen.«
    Jetzt nicht, Graufrosch, erwiderte er, ohne es laut auszusprechen, während er etwas zu essen aus seinem Packen holte.
    »Bestürzung. Nein, in der Tat, jetzt nicht. Die anderen erwachen aus ihren beunruhigenden Träumen. Schwierig und erschreckend zu folgen, vor allem bei Felisin der Jüngeren.«
    Schlitzer unterbrach seine Tätigkeit. Was? Warum – aber sie hat kaum das entsprechende Alter! Nein. Das kann nicht sein. Rede es ihr aus, Graufrosch!
    »Graufroschs eigene Vorschläge sind unwillkommen. Kleinmütiges Schmollen. Du, Schlitzer, mit samenversprühender Fähigkeit, bist fähig, Nachkommen zu bewirken. Frühere Offenbarung. Menschenfrauen tragen den Brutteich im Bauch. Aber nur ein Ei überlebt, nur eines! Schreckliches Risiko! Du musst den Teich so schnell wie möglich füllen, bevor ein rivalisierendes Männchen auftaucht und dir deine Bestimmung raubt. Graufrosch wird deinen Anspruch verteidigen. Tapfere Selbstaufopferung, so wie die Wächter-Kreiser bei unserer eigenen Art. Selbstlose Erleuchtung im Austausch und langwierige, einseitige Belohnung einmal oder sogar mehrmals entfernt. Verkündigung von höherer Intelligenz,Bekenntnis zu den Interessen der Gemeinschaft. Graufrosch ist bereits Wächter-Kreiser der weich gewölbten großbrüstigen Mensch- Göttin.«
    Göttin? Was meinst du damit – Göttin?
    »Lüsternes Schmachten, der Verehrung würdig. Werteanzeiger in männlichem Mensch trübt die Wasser des Teichs in Graufroschs Geist. Zu lange Verbundenheit. Glücklich. Sexuelle Begierde lange zurückgehalten. Ungesund.«
    Schlitzer stellte einen Topf mit Wasser auf das Feuer und warf eine Handvoll Kräuter hinein. Was hast du vorhin über beunruhigende Träume gesagt, Graufrosch?
    »Beobachtung, beim Gleiten über die Geistteiche. Besorgt. Sich nähernde Gefahr. Es gibt warnende Zeichen.«
    Was für warnende Zeichen?
    »Offensichtlich. Beunruhigende Träume. Ausreichend in sich.«
    Nicht immer, Graufrosch. Manchmal suchen uns auch Dinge aus der Vergangenheit heim. Das ist alles.
    »Oh. Graufrosch wird darüber nachdenken. Aber zuerst – plötzlicher stechender Schmerz. Graufrosch hat Hunger.«
     
    Im grauen Flimmern aus Hitze und Staub waren die fernen Mauern kaum zu erkennen. Leoman von den Dreschflegeln ritt an der Spitze der zerlumpten Kolonne, mit Corabb Bhilan Thenu’alas an seiner Seite, als eine Gruppe von Reitern sich ihnen von den Toren Y’Ghatans her näherte.
    »Da«, sagte Corabb, »der vordere Reiter rechts neben dem Bannerträger, das ist Falah’d Vedor. Er sieht … unglücklich aus.«
    »Dann sollte er mit diesem Gefühl am besten seinen Frieden schließen«, knurrte Leoman. Er hob eine behandschuhte Hand, und die Kolonne hinter ihm wurde langsamer und kam schließlich zum Stillstand.
    Sie beobachteten die Gruppe, die herangeritten kam.
    »Kommandant, sollen wir beide – du und ich –, sollen wir uns auf halbem Wege mit ihnen treffen?«, fragte Corabb.
    »Natürlich nicht«, schnappte Leoman.
    Corabb sagte nichts mehr. Sein Anführer war in düsterer Stimmung. Ein Drittel seiner Krieger saßen zu zweit auf ihren Pferden. Eine sehr beliebte alte Heilerin war an ebendiesem Morgen gestorben, und sie hatten ihren Leichnam mit einer Steinplatte zugedeckt, damit kein wandernder Geist sie fand. Leoman selbst hatte in die acht Himmelsrichtungen gespuckt, um die Erde zu weihen, und hatte

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