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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Leichnam schwankte im Sattel hin und her.
    Corabb schaute zu, wie nach etwa zwanzig Schritt das Pferd des toten Falah’d auf gleiche Höhe mit Hauptmann Brunspatz kam. Sie bemerkte es und stieß den Leichnam mit einer kurzen, raschen Bewegung aus dem Sattel.
    Leoman grunzte. »Ja. Sie ist perfekt.«
    Eine Malazanerin. »Ich habe böse Ahnungen, Kommandant.«
    »Natürlich hast du die. Deshalb behalte ich dich ja an meiner Seite.« Er warf ihm einen Blick zu. »Deshalb, und weil die Lady zieht. Komm jetzt, reite mit mir in unsere neue Stadt.«
    Sie gaben ihren Pferden die Fersen. Hinter ihnen folgten die anderen.
    »Unsere neue Stadt«, sagte Corabb grinsend. »Wir werden sie mit unserem Leben verteidigen.«
    Leoman warf ihm einen eigenartigen Blick zu, sagte aber nichts.
    Corabb dachte darüber nach. Kommandant, ich habe noch mehr böse Ahnungen …

Kapitel Fünf
     
    Die ersten Risse machten sich kurz nach Sha’iks Hinrichtung bemerkbar. Niemand wusste, was oder wie Mandata Tavore dachte. Weder die Offiziere, die ihr am nächsten standen, noch die einfachen Soldaten, die sie befehligte. Natürlich gab es entfernte Veränderungen, die im Rückblick leichter als solche erkennbar sind, und es wäre vermessen und in der Tat geringschätzig zu behaupten, die Mandata hätte den wachsenden Ärger nicht nur in der ihr unterstellten Armee, sondern auch im Herzen des malazanischen Imperiums nicht bemerkt. In Anbetracht all dieser Dinge hätten die Ereignisse in Y’Ghatan zur tödlichen Wunde werden können. Hätte jemand anderes den Befehl gehabt, wäre das Herz dieser anderen Person weniger hart, weniger kalt gewesen.
    Dies bekräftigte mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt zuvor auf brutale Weise die Überzeugung, dass Mandata Tavore kaltes Eisen war, hineingestoßen in das Innere eines wütenden Schmiedefeuers …
     
    »Und niemand hat zugesehen«
    (Die verlorene Geschichte der Knochenjäger)
    D UIKER VON D ARUJHISTAN
     
    L
    eg das hin«, sagte Samar Dev müde.
    »Ich dachte, du würdest schlafen«, sagte Karsa Orlong. Er legte den Gegenstand zurück auf den Tisch. »Was ist das?«
    »Es hat zwei Funktionen. Der obere Becher enthält Filter, die Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen. Im unteren Becher befinden sich Kupferstreifen, durch die das Wasser, das sich dort sammelt, mittels eines komplizierten Prozesses belebt wird. Ein Gas wird freigesetzt, und auf diese Weise ändert sich der Luftdruck über dem Wasser, was wiederum –«
    »Aber was machst du damit?«
    Samars Augen verengten sich. »Nichts Besonderes.«
    Er entfernte sich vom Tisch, näherte sich den Werkbänken und Regalen. Sie schaute zu, wie er die unterschiedlichen Mechanismen untersuchte, die sie erfunden hatte, und die Langzeit-Experimente, von denen viele keine offensichtliche Veränderung zeigten. Er stocherte herum. Schnüffelte und versuchte sogar, eine gallertartige Flüssigkeit zu kosten, die sich in einer Schüssel befand. Sie überlegte kurz, ob sie ihn aufhalten sollte, beschloss dann aber, nichts zu sagen. Die Wunden des Kriegers waren beängstigend schnell verheilt, und keine einzige hatte sich entzündet. Die dickflüssige Flüssigkeit, die er gerade von seinem Finger leckte, war nicht gerade gesund, wenn man sie zu sich nahm, aber auch nicht tödlich. Normalerweise.
    Er verzog das Gesicht. »Das ist schrecklich.«
    »Ich bin nicht überrascht.«
    »Was machst du damit?«
    »Was glaubst du?«
    »Du reibst Sättel damit ein. Leder.«
    »Sättel? Indirekt, nehme ich an. Es ist eine Salbe für eiternde Stellen, die sich manchmal im Gewebe um den After herum –«
    Er grunzte laut. »Kein Wunder, dass es schrecklich schmeckt«, sagte er und setzte seine Untersuchungen fort.
    Sie betrachtete ihn nachdenklich. »Der Falah’d hat Soldaten in die Festung geschickt«, sagte sie schließlich. »Sie haben Anzeichen gefunden, die auf ein früheres Gemetzel hindeuten – wie du gesagt hast, war kein einziger Malazaner mehr am Leben. Sie haben auch einen Dämon gefunden. Oder, genauer, die Leiche eines Dämons, der erst vor kurzem getötet wurde. Sie haben mich gebeten, ihn zu untersuchen, denn ich weiß ein bisschen über Anatomie und andere verwandte Gebiete Bescheid.«
    Er antwortete nicht, spähte in das falsche Ende eines Fernglases.
    »Wenn du ans Fenster gehst und durch das andere Ende schaust, Karsa, wirst du Dinge, die weit weg sind, viel näher sehen.«
    Er starrte sie finster an und legte das Instrument wieder weg. »Wenn etwas weit weg

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