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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Sommers.«
    Schlitzer blickte sie an. »Wider Willen.«
    Sie stopfte mehr Rostlaub in ihre Pfeife. »Er will keine Anhänger. Und wenn er welche haben wollte, wären das nicht wir. Nun, zumindest nicht ich und Felisin. Wir sind keine Krieger. Du«, fügte sie hinzu, »wärst wahrscheinlich eher ein Kandidat.«
    Er schnaubte. »Nein, ich nicht, Scillara. Es sieht aus, als würde ich einem anderen Gott folgen.«
    »Es sieht so aus?«
    Sie konnte sein Schulterzucken gerade noch erkennen. »In manche Dinge gerät man einfach so hinein«, sagte er.
    Eine Frau. Nun, das erklärt eine Menge. »Das ist ein genauso guter Grund wie jeder andere«, sagte sie durch eine Rauchwolke hindurch.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine, dass ich sowieso nicht viele Gründe sehe, irgendeinem Gott oder einer Göttin zu folgen. Wenn du ihr Interesse erweckst, benutzen sie dich. Ich weiß, wie es ist, benutzt zu werden, und die meisten Belohnungen sind alles andere als gut, selbst wenn sie anfangs danach aussehen.«
    »Nun«, sagte er nach einem Augenblick, »jemand hat dich belohnt.«
    »Würdest du es tatsächlich so nennen?«
    »Was denn? Du siehst so … gesund aus. Voller Leben, meine ich. Und du bist nicht mehr so dünn wie am Anfang.« Er machte eine Pause, fügte dann hastig hinzu: »Was gut ist. Halbverhungert hat nicht zu dir gepasst, es passt natürlich zu niemandem. Einschließlich dir. Wie auch immer, das ist alles.«
    Sie saß da, rauchte und betrachtete ihn, während es allmählich heller wurde. »Wir sind eine ganz schöne Last für dich, was, Schlitzer?«
    »Nein! Ganz und gar nicht! Ich soll euch begleiten, eine Aufgabe, die ich freudig auf mich genommen habe. Und daran hat sich nichts geändert.«
    »Glaubst du nicht, dass Graufrosch ausreicht, um uns zu beschützen?«
    »Nein, ich meine, ja, er reicht wahrscheinlich. Aber wenn schon, er ist ein Dämon, und das macht die Dinge kompliziert – es ist schließlich nicht so, dass er einfach in ein Dorf oder eine Stadt schlendern kann, oder? Oder mit irgendjemandem verhandeln, wenn es um Vorräte oder freies Geleit oder so was geht.«
    »Felisin kann das. Und ich natürlich auch.«
    »Na schön. Du sagst also, dass du mich nicht hierhaben willst?«
    »Ich sage, das wir dich nicht brauchen. Was nicht das Gleiche ist, wie zu sagen, dass wir dich nicht wollen, Schlitzer. Außerdem hast du dich gut geschlagen, diesen merkwürdigen kleinen Haufen zu führen, obwohl es ganz klar ist, dass du so etwas nicht gewohnt bist.«
    »Hör zu, wenn du den Befehl übernehmen willst, habe ich damit kein Problem.«
    Oh, also eine Frau, die nicht folgen wollte. »Ich sehe keinen Grund, irgendetwas zu ändern«, sagte sie kurz angebunden.
    Er starrte sie an, während sie ihrerseits ihn betrachtete, und ihr Blick war so gelassen und ruhig wie es ihr nur möglich war. »Um was geht es hier eigentlich?«, wollte er wissen.
    »Um was es geht? Es geht um nichts. Wir unterhalten uns einfach, Schlitzer. Es sei denn … gibt es etwas Besonderes, worüber du dich gerne unterhalten würdest?«
    Sie sah, wie er auf jede nur erdenkliche Weise – jedoch nicht körperlich – zurückwich, als er sagte: »Nein, nichts.«
    »Dann kennst du mich also nicht gut genug, ist es das? Nun, wir haben jede Menge Zeit.«
    »Ich kenne dich – glaube ich. Ich meine, ach, du hast recht. Ich kenne dich überhaupt nicht. Ich kenne keine Frauen, das will ich eigentlich damit sagen. Wie sollte ich auch? Es ist unmöglich zu versuchen, euren Gedanken zu folgen, zu versuchen, in dem, was ihr sagt, einen Sinn zu erkennen, das, was hinter euren Worten verborgen ist –«
    »Meinst du damit mich speziell oder Frauen ganz allgemein?«
    Er warf mehr Dung ins Feuer. »Nein«, murmelte er, »es gibt nichts Besonderes, worüber ich gerne reden würde.«
    »In Ordnung, aber ich habe ein paar Punkte …«
    Er ächzte.
    »Du hast einen Auftrag bekommen«, sagte sie. »Uns zu begleiten, stimmt’s? Wer hat dir diesen Auftrag gegeben?«
    »Ein Gott.«
    »Aber nicht Heborics Gott?«
    »Nein.«
    »Dann sind also mindestens zwei Götter an uns interessiert. Das ist nicht gut, Schlitzer. Weiß Geisterhand davon? Nein, tut er nicht, stimmt’s? Hat keinen Sinn, es ihm zu erzählen –«
    »Es ist nicht sonderlich schwer, es rauszukriegen«, erwiderte Schlitzer. »Ich habe auf euch gewartet. Im Tempel von Iskaral Pustl.«
    »Malazanische Götter. Schattenthron oder Cotillion. Aber du bist kein Malazaner, oder?«
    »Also wirklich, Scillara«,

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