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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sagte Samar Dev schnell, bevor Karsa Orlong womöglich einen weiteren blutigen Zusammenprall auslöste. Sie deutete auf die armseligen Gestalten auf den Rahmen am Rand des Lagers. »Diese Anibar, die unter euren Raubzügen leiden, haben ihre langjährigen Verbündeten zu Hilfe gerufen, die Toblakai – .«
    Bei diesem Wort zuckte die blonde Hexe zusammen, und die länglichen Augen des Preda weiteten sich leicht.
    »- und dieser Krieger, ein unbedeutender Jäger im zwanzigtausend Köpfe starken Clan der Toblakai, war zufällig ganz in der Nähe, und daher stellt er nur den Anfang dessen dar, was – wie ich fürchte – eine höchst gründliche Vergeltung sein wird. Vorausgesetzt natürlich, der Preda ist dumm genug, auf ihre Ankunft zu warten.«
    Ein gewisses Maß an Erheiterung glänzte in den Augen des Taxiliers, das sofort wieder verborgen wurde, als er sich umdrehte, um Samars Worte an die blonde Hexe weiterzugeben.
    Was auch immer sie ihrerseits zum Preda sagte, war doppelt so lang wie die Version des Taxiliers.
    Preda. Ich frage mich, ob das eine Abwandlung von Predal`atr sein könnte. Der Kommandant einer Einheit in einer Legion des Ersten Imperiums, während der Mittleren Periode. Aber … das ergibt keinen Sinn. Diese Krieger sind schließlich nicht einmal menschlich.
    Die Übersetzung der Hexe wurde durch eine Geste des Preda abgeschnitten, der dann wieder sprach.
    Als der Taxilier schließlich übersetzte, schwang so etwas wie Bewunderung in seiner Stimme mit. »Der Preda wünscht seine Anerkennung für die beachtlichen Fähigkeiten dieses Kriegers auszudrücken. Weiterhin fragt er, ob der Rachedurst des Kriegers schon gestillt ist.«
    »Nein, das ist er nicht«, erwiderte Karsa Orlong.
    Der Tonfall genügte dem Preda, der erneut sprach. Der Gesichtsausdruck der blonden Hexe wurde plötzlich verschlossen, und sie gab seine Worte mit seltsam ausdrucksloser, eintöniger Stimme weiter.
    Sie verbirgt Freude.
    Samar Dev wurde schlagartig misstrauisch. Was kommt jetzt?
    »Der Preda versteht die … Haltung des Toblakai«, sagte der Taxilier. »In der Tat, er kann sich in ihn einfühlen, denn der Preda selbst verabscheut, was zu tun ihm befohlen wurde, entlang dieser ganzen fremden Küstenlinie. Doch er muss den Befehlen des Imperators folgen. Das bedeutet, der Preda wird einen vollständigen Rückzug seiner Tiste-Edur-Streitkräfte zurück zur Flotte anordnen. Ist der Toblakai damit zufrieden?«
    »Nein.«
    Der Taxilier nickte bei Karsas schroffer Antwort, während der Preda wieder zu sprechen begann.
    Und was jetzt?
    »Auch jetzt hat der Preda keine andere Möglichkeit, als die Befehle seines Imperators zu befolgen, eine feststehende Regel, wenn man so will. Der Imperator ist der größte Krieger, den diese Welt jemals gesehen hat, und er verteidigt diesen Anspruch immer wieder im direkten Zweikampf. Er ist tausend oder mehr Kämpfern entgegengetreten, die aus fast jedem Land geholt wurden, und er lebt immer noch, triumphierend und unbesiegt. Der Imperator hat den Befehl ausgegeben, dass seine Soldaten – ganz egal, wo sie sind, ganz egal, mit wem sie sprechen – die Herausforderung des Imperators übermitteln sollen. In der Tat lädt der Imperator sämtliche Krieger zu einem Duell, das immer bis zum Tode geführt wird – ein Duell, in das niemand eingreifen kann, wie die Folgen auch sein mögen, und das dem Herausforderer alle Gastrechte gewährt. Weiterhin sind die Soldaten des Imperators dahingehend unterwiesen, die Überfahrt zu gewährleisten und jeden Wunsch, jedes Bedürfnis der Krieger zu erfüllen, die dem Imperator in einem Duell entgegentreten werden.«
    Noch mehr Worte vom Preda.
    Ein Frösteln kroch durch Samar Dev hindurch, ein Entsetzen, das sie nicht klar erkennen oder benennen konnte – aber hier war etwas … hier war etwas schrecklich falsch.
    Der Taxilier fasste zusammen. »Also, wenn dieser Jäger aus dem Clan der Toblakai die süßeste Rache will, die überhaupt nur vorstellbar ist, dann muss er sich demjenigen entgegenstellen, der seinen Soldaten befohlen hat, allen Fremden, denen sie begegnen, scheußliche Dinge zuzufügen. Entsprechend lädt der Preda den Toblakai – und, wenn dieser Wunsch besteht, auch seine Gefährtin – ein, ihn als Gast der Tiste Edur auf der Heimreise ins Imperium von Lether zu begleiten. Nimmst du das Angebot an?«
    Karsa blinzelte, blickte dann auf Samar Dev herunter. »Sie laden mich ein, ihren Imperator zu töten?«
    »So scheint es. Aber Karsa, es gibt

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