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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Innern, und sie würden seine Lunge, seinen Körper nie wieder vollständig verlassen. Er konnte ihren Tod schmecken, das Echo ihrer Schreie hören.
    Kurznase und Blitzgescheit rangen auf dem Deck miteinander; sie knurrten und bissen sich wie zwei Hunde. Irgendein schwelender Streit – Buddl fragte sich flüchtig, was Kurznase wohl dieses Mal abgebissen werden würde –, und dann waren Schreie und Flüche zu hören, als die beiden zwischen die Soldaten von Balsams Trupp rollten und die Würfel durcheinanderbrachten, die gerade geworfen worden waren. Augenblicke später wurde überall gekämpft.
    Als Buddl sich umdrehte, hatte Maifliege Läppchen hochgehoben, und dann sah er den unglücklichen Soldaten durch die Luft fliegen – und auf dem Haufen abgetrennter Köpfe landen.
    Schreie ertönten, als die grässlichen Dinger über das Deck rollten, mit Augen, die in die plötzliche Helligkeit blinzelten!
    Schlagartig war der Kampf vorbei; Soldaten beeilten sich, die Trophäen wieder zu dem Stapel unter der Persenning zurückzubringen.
    Fiedler tauchte aus der Kajüte auf; er sah mitgenommen aus. Nachdem er kurz stehen geblieben war und das betrachtet hatte, was da vor sich ging, trat er kopfschüttelnd zu Buddl, der immer noch an der Reling lehnte.
    »Corabb hätte mich in dem Tunnel lassen sollen«, sagte der Sergeant und kratzte sich am Bart. »Dann hätte ich zumindest ein bisschen Frieden bekommen.«
    »Es ist nur Balsam«, sagte Buddl – und schloss hastig den Mund. Aber es war zu spät.
    »Ich hab’s doch gewusst, du verdammter Bastard. Schön, es bleibt unter uns, aber als Gegenleistung will ich hören, was du denkst. Was ist mit Balsam?«
    »Er ist ein Dal Honese.«
    »Das weiß ich, du Idiot.«
    »Nun, ich vermute, dass er eine ordentliche Gänsehaut hat.«
    »Das glaube ich auch, Buddl.«
    Oh, das erklärt es dann also. »Sie ist jetzt bei uns. Wieder bei uns, meine ich.«
    »Sie?«
    »Du weißt, wer.«
    »Diejenige, die mit deinem -?«
    »Diejenige, die auch dich geheilt hat, Sergeant.«
    »Was hat sie mit Balsam zu tun?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Es geht wohl eher darum, wo sein Volk lebt, glaube ich.«
    »Warum hilft sie uns?«
    »Tut sie das denn, Sergeant?« Buddl drehte sich zur Seite, um Fiedler zu mustern. »Ich meine, uns helfen. Klar, letztes Mal … Die Illusion des Schnellen Ben, die die feindliche Flotte vertrieben hat. Aber jetzt? Jetzt haben wir diesen Sturm im Rücken, und er treibt uns nach Westen … schnell … vielleicht schneller, als es möglich sein sollte. Sieh dir die Küste an! Unsere vordersten Schiffe müssten jetzt schon ziemlich genau südlich von Monkan sein. Bei diesem Tempo werden wir Sepik erreichen, ehe die Nacht anbricht. Wir werden gestoßen, und das macht mich sehr nervös – was soll diese verdammte Eile?«
    »Vielleicht geht es einfach nur darum, ein bisschen mehr Abstand zwischen uns und diese grauhäutigen Barbaren zu bringen.«
    »Tiste Edur. Wohl kaum Barbaren, Sergeant.«
    Fiedler brummte. »Ich bin schon mit Tiste Andii aneinandergeraten, und sie haben Ältere Magie benutzt – Kurald Galain –, aber das war ganz was anderes als das, was wir vor einer Woche gesehen haben.«
    »Stimmt, das waren keine Gewirre – das waren Festen. Älter, rauer – und viel zu nah am Chaos.«
    »Was auch immer es war«, sagte Fiedler, »so was gehört nicht in einen Krieg.«
    Buddl lachte. Er konnte nicht anders. »Du meinst, ein kleines Massengemetzel ist in Ordnung, Sergeant? So was wie das, was wir auf dem Schlachtfeld machen? Fliehenden Soldaten hinterherzujagen und ihnen von hinten den Schädel einzuschlagen, ist dann also in Ordnung?«
    »Ich habe nie behauptet, dass alles sinnvoll ist, was ich sage«, gab Fiedler zurück. »Es ist nur das, was mir mein Bauch sagt. Ich habe schon Schlachten mitgemacht, in denen magische Energien entfesselt wurden – wirklich entfesselt wurden! –, aber das war etwas ganz anderes als das, was diese Edur vorhatten. Sie wollen Kriege gewinnen, ohne ein Schwert zu ziehen.«
    »Und das ändert die Sache?«
    »Es macht den Sieg unverdient, das ist der Unterschied.«
    »Und verdient die Imperatrix ihre Siege, Sergeant?«
    »Vorsichtig, Buddl.«
    »Nun«, fuhr er unbeirrt fort, »sie sitzt da einfach nur auf ihrem Thron rum, während wir hier draußen – «
    »Du glaubst, ich kämpfe für sie, Buddl?«
    »Nun – «
    »Wenn du das wirklich glaubst, dann hast du in Y’Ghatan überhaupt nichts gelernt.« Er drehte sich um und schritt

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