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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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war, und schlug mit dem anderen nach unten, gegen den anderen Arm, durchtrennte Sehnen unterhalb des Ellbogens. Er ließ auch diese Waffe fallen, drehte die linke Hand, während sie nach vorn zuckte, um die Klaue am Wams zu packen; seine andere Hand schloss sich um etwas im Schritt des Angreifers – ein Mann –, dann hob Kalam ihn hoch, wuchtete ihn über seine linke Schulter, wirbelte herum und hämmerte die Klaue mit dem Kopf voran auf die Pflastersteine.
    Der gesamte Schädel schien in den Falten von Kapuze und Umhang zu verschwinden. Weißliches Zeug spritzte.
    Kalam ließ den zuckenden Leichnam los, sammelte seine beiden Langmesser wieder ein und drehte sich nach den beiden letzten Mitgliedern der Hand um.
    Aber sie lagen bereits am Boden. Die Mandata stand über dem einen, das blutverschmierte Schwert in der Hand. T’amber schien mit der anderen Klaue in den Nahkampf gegangen zu sein und es irgendwie geschafft zu haben, dem Mann das Genick zu brechen, während er ihr seine beiden Dolche in den Körper gerammt hatte. Kalam starrte sie an, als sie die Waffen herauszog – unterhalb der rechten Schulter, knapp unter dem Schlüsselbein, und an der rechten Hüfte –, und sie wegwarf, als wären sie nichts weiter als Splitter.
    Er blickte der jungen Frau in die Augen und hatte den Eindruck, dass sie ganz kurz golden aufflammten, ehe sie sich beiläufig abwandte. »Stopft die Löcher zu«, sagte Kalam, »oder Ihr werdet verbluten.«
    »Kümmere dich nicht um mich«, entgegnete sie. »Und wohin jetzt?«
    Das Gesicht der Mandata verzog sich voller Qual, als sie ihre Geliebte ansah, und es hatte den Anschein, als müsste sie sich zusammenreißen, um nicht die Arme nach ihr auszustrecken.
    »Wohin jetzt, T’amber?«, wiederholte er ihre Frage. »Auf jedem Weg zu den Hauptdocks erwarten uns sicherlich eine Menge Hinterhalte. Sorgen wir dafür, dass die Gegner ihre Deckungen verlassen und sich bewegen müssen, wenn sie uns abfangen wollen. Nach Westen, Mandata, tiefer in die Stadt. Und dann wenden wir uns nach Süden und marschieren weiter, mitten durchs alte Stadtzentrum, überqueren eine der zum Landesinnern hin gelegenen Brücken und gehen rüber ins Mausviertel – die Gegend kenne ich gut –, und wenn wir es tatsächlich so weit schaffen, begeben wir uns ans Ufer und wenden uns dann wieder nach Norden. Falls es notwendig ist, können wir ein Fischerboot stehlen und zur Geiferwolf hinüberrudern.«
    »Vermutlich werden wir in ebendiesem Augenblick bereits beobachtet«, sagte die Mandata.
    Kalam nickte.
    »Und sie wissen, dass ihre Zauberei sie im Stich lassen wird.«
    »Ja.«
    »Was sie dazu zwingt … direkter vorzugehen.«
    »Es wird nicht allzu lange dauern«, sagte Kalam, »dann wird uns mehr als eine Hand auf einmal angreifen. Und dann werden wir echte Probleme haben.«
    Ein schwaches Lächeln.
    Kalam wandte sich erneut T’amber zu. »Wir werden uns rasch bewegen müssen – «
    »Ich kann mithalten.«
    »Warum habt Ihr nicht Euer Schwert benutzt, um mit dem Narren fertig zu werden?«
    »Er war zu dicht bei der Mandata. Ich habe ihn von hinten überrascht, aber er war so gut, dass er trotzdem zustoßen konnte.«
    Verdammt. Wie war das noch mal mit dem schlechten Anfang? »Nun gut. Keine der beiden Wunden sieht so aus, als würdet Ihr an ihr verbluten. Wir sollten jetzt los.«
    Als sie sich in Bewegung setzten – in Richtung Westen, so dass die Felswand der Klippe zu ihrer Rechten war –, sagte die Mandata: »Ist es eigentlich immer so, dass die meisten Erwachsenen von dir abprallen, wenn sie in dich hineinlaufen, Kalam Mekhar?«
    »Der Schnelle Ben sagt immer, ich wäre der schwerfälligste Mann, den er kennt.«
    »Eine Hand hat die Deckung verlassen«, sagte T’amber. »Sie bewegen sich parallel zu uns.«
    Kalam blickte nach links. Und sah nichts und niemanden. Woher weiß sie das? Zweifle ich an dem, was sie sagt? Keinen Augenblick. »Nähern sie sich unserem Weg?«
    »Noch nicht.«
    Mehr offizielle Gebäude, und dann die ersten großen Güter des Laternenviertels. Hier oben gibt es keinen plündernden Mob. Natürlich nicht. »Zumindest haben wir die Straßen für uns«, murmelte er. Mehr oder weniger.
    »Es gibt nur drei Tore, die zur Alten Oberstadt führen«, sagte die Mandata nach einer kurzen Pause, »und wir nähern uns dem letzten ziemlich schnell.«
    »Ja. Noch ein Stück weiter nach Westen gibt es dann nur noch die Mauer, und der Höhenunterschied wird immer größer, je weiter wir gehen. Aber

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