SdG 11 - Die Kochenjäger
Edur, was in dir steckt!«
Taralack zog ihn am Arm. Stirnrunzelnd ließ sich Icarium nach vorn ziehen, vorbei an auf dem Boden kauernden Edur. Nein, ich will das nicht! Doch er konnte spüren, dass seine Herzen immer schneller pochten, wie Kriegstrommeln, die feurige Lieder sangen-
Um sie herum roch es durchdringend nach Blut und Ausscheidungen, und die beiden Krieger kamen gerade rechtzeitig, um das schreckliche Ende von Sathbaro Rangar mitzuerleben.
Der Wechselgänger ging zum Angriff über, und Ahlrada Ahn, der tapfere Krieger, der seine Soldaten schützen wollte – verstellte der Kreatur den Weg.
Icarium hatte plötzlich sein einseitig geschliffenes Schwert in der Hand – er konnte sich nicht daran erinnern, es aus der Scheide gezogen zu haben – und bewegte sich vorwärts; er streckte die Hand aus – jede Bewegung schien unwahrscheinlich langsam, zusammenhanglos –, packte den Edur und schleuderte ihn hinter sich, als würde er kaum mehr als ein Wandbehang wiegen. Und dann bewegte sich der Jhag vorwärts, auf den untoten Affen zu.
Den er unerwarteterweise zurückweichen sah.
Noch ein Schritt vorwärts … Plötzlich erfüllte ein merkwürdiges Summen Icariums Schädel, und die Bestie wich noch weiter zurück, bis in die Engstelle, und noch weiter – und wirbelte dann herum und floh die Kluft entlang.
Icarium stolperte, keuchte, stützte sich mit einer Hand am Rand des engen Durchgangs ab – spürte den bröckeligen Fels unter seiner Handfläche. Das unheimliche Lied in seinem Kopf wurde leiser -
Und dann stürmten die Edur an ihm vorbei, rasten durch die Bresche. Und erneut ertönten ein Stück weiter vorn Kampfgeräusche. Stahl, der auf Stahl prallte, während auch der letzte Hauch von Zauberei verschwand -
Jenseits der Engstelle sah Ahlrada Ahn, wie sich der Spalt vor ihm weitete, und dort vorn, in einer ungleichmäßigen, mindestens drei Mann tiefen Reihe, standen Soldaten; sie schwenkten die Waffen, und unter ihren Helmen starrten ihm blasse, fleckige Gesichter entgegen. Da sollen mich doch die Schwestern holen, was sind die jung! Was soll das? Hier stellen sich uns Kinder entgegen!
Und dann sah er die beiden T’lan Imass, und zwischen ihnen eine große, grauhäutige Gestalt. Nein. Nein, das kann nicht sein – wir haben ihn zurückgelassen, wir -
Kholb Harat stieß einen wilden Kriegsruf aus, der fast unverzüglich von Saur Bathrada aufgenommen wurde. »Trull Sengar! Dort vor uns ist der Verräter!«
»Du gehörst mir!«
Doch im Gegensatz zu Saurs großspuriger Ankündigung gingen er und Kholb gemeinsam auf Trull Sengar los, griffen ihn gleichzeitig an.
Dann schwärmten die übrigen Edur aus, eilten der Reihe gerüsteter Kinder entgegen, und die beiden Streitkräfte prallten in einer Kakophonie klirrender Waffen und scheppernder Schilde aufeinander. Wut- und Schmerzensschreie hallten von den mitgenommenen Felswänden wider.
Und Ahlrada Ahn stand wie erstarrt da, konnte nur zusehen. Ungläubig zusehen.
Trull Sengar verteidigte sich fieberhaft mit seinem Speer, während Saur und Kholb mit ihren Waffen nach ihm stießen und schlugen. Sie zwangen ihn zurückzuweichen – und Ahlrada Ahn konnte sehen, konnte erkennen, dass Trull Sengar versuchte, die Kinder zu schützen, die sich hinter ihm befanden.
Erneute Schreie, dieses Mal von den Edur – die beiden T’lan Imass waren zum Gegenangriff übergegangen, jeder auf einer Seite, und es schien, als könnte nichts sie aufhalten.
Und doch stand er immer noch da – und dann stieß er unvermittelt einen lauten, heiseren Schrei aus und machte einen Satz nach vorn.
Trull Sengar kannte die beiden Krieger. Er konnte den Hass in ihren Augen sehen, spürte ihre Wut in der Wucht der Hiebe, mit denen sie versuchten, seine Deckung zu überwinden – er würde sie nicht mehr lange aufhalten können. Und wenn er fiel, würden die bemitleidenswerten jungen Soldaten hinter ihm den beiden mörderischen Edur gegenüberstehen, das wusste er.
Wo war Apt? Warum hielt Minala den Dämon zurück – konnte denn noch etwas Schlimmeres auf sie einstürmen?
Irgendjemand rief seinen Namen – jemand, der sich inmitten der dicht gedrängt stehenden Edur befand. Und in der Stimme, die seinen Namen rief, schwang keine Wut mit, sondern Schmerz. Aber Trull hatte keine Zeit, genauer hinzusehen, ja, er hatte noch nicht einmal Zeit, sich zu wundern – Kholb hatte ihn mit seiner Klinge am linken Handgelenk getroffen, und Blut strömte nun an der Unterseite des
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