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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Unterarms entlang, machte die Hand schlüpfrig, mit der er den Speerschaft umklammerte.
    Ich kann nicht mehr lange durchhalten. Sie sind besser geworden, alle beide -
    Und dann sah er hinter Kholb eine Machete aufblitzen, wie sie die Merude trugen. Der Hieb traf den Krieger in den Nacken, durchtrennte den Hals – und Kholb Harats Kopf rollte zur Seite, fiel zu Boden. Der enthauptete Leichnam wankte einen kurzen Augenblick und brach dann zusammen.
    Saur Bathrada knurrte einen Fluch und wirbelte herum, führte einen nach unten gerichteten Stoß, und sein Schwert grub sich tief in den rechten Oberschenkel des Neuankömmlings -
    Trull machte einen Satz, stieß Saur die Spitze seines Speers knapp unter dem Helmrand in die Stirn. Und sah voller Entsetzen, wie die Augen des Kriegers aus ihren Höhlen sprangen, als würden sie von Fäden gehalten, als der Kopf nach hinten kippte.
    Trull war noch damit beschäftigt, die Waffe wieder aus Bathradas Schädel zu zerren, als ein Edur in ihn hineinstolperte und keuchend reif: »Trull! Trull Sengar!«
    »Ahlrada?«
    Der Krieger wirbelte herum, hob beide Macheten. »Ich kämpfe an deiner Seite, Trull! Als Wiedergutmachung – bitte, ich flehe dich an!«
    Wiedergutmachung? »Ich verstehe das alles nicht – aber ich habe keine Zweifel. Willkommen – «
    Ein Laut entstand in Trulls Kopf, schien von allen Seiten auf ihn einzustürmen. Er sah, wie eines der Kinder zu seiner Linken sich die Ohren zuhielt, dann ein zweites -
    »Trull Sengar! Das ist der Jhag! Da sollen uns doch die Schwestern holen – er kommt!«
    Wer? Was?
    Was ist das für ein Laut?
     
    Onrack der Zerbrochene sah den Jhag, und er spürte, wie die Macht sich in der Gestalt aufbaute, die vorwärtsstolperte, als wäre sie betrunken, und der T’lan Imass trat ihm in den Weg. Ist das ihr Anführer? Er hat Jaghut-Blut, ja. Oh, wie die alte Bitterkeit und Wut wieder in mir anschwillt -
    Der Jhag richtete sich plötzlich gerade auf, hob sein Schwert, und der schrille, klagende Ton verwandelte sich in eine geradezu spürbare Macht, die Onrack einen Schritt zurückschlug – und endlich sah der T’lan Imass die Augen des Jhag.
    Leer und leblos waren sie, und doch schien gleichzeitig eine entsetzliche Wut in ihnen zu lodern.
    Der große Krieger mit der olivfarbenen Haut drang auf ihn ein, bewegte seine Waffe so schnell, dass sie nur noch veschwommen zu sehen war.
    Onrack fing den Hieb mit seinem eigenen Schwert ab, konterte mit einer hoch angesetzten Riposte, die den Jhag den Kopf kosten sollte – doch da war plötzlich das Schwert des Angreifers, auch wenn das vollkommen unmöglich schien, und die beiden Klingen prallten mit einer Wucht aufeinander, die den T’lan Imass erschlitterte. Eine Hand schoss vor, packte den untoten Krieger an der Brust, hob ihn hoch -
    Rippen zersplitterten, als Onrack heftig gegen die Felswand prallte. Er rutschte an der Wand nach unten, landete auf den Füßen, duckte sich, um sich einen Augenblick zu sammeln, und ging dann selbst wieder zum Angriff über -
    Der Jhag bewegte sich an ihm vorbei, genau auf Minalas junge Soldaten zu. Der schrille Laut war nun ohrenbetäubend -
    Onrack stieß mit dem Halbblut zusammen, eine Masse aus gefühllosen Knochen mit dem Gewicht eines Maultiers, die den Jhag in seiner Körpermitte traf.
    Und der T’lan Imass wurde zurückgeschleudert, schlug hart auf dem Boden auf.
    Auch sein Gegner war ins Stolpern geraten, und Onrack sah, wie er die Zähne fletschte, als er herumwirbelte und unglaublich schnell über dem untoten Krieger war, der noch nicht einmal aufstehen konnte. Eine Hand zuckte herab, Finger stießen durch dicke, vertrocknete Haut, legten sich um sein Brustbein, hoben ihn hoch und schleuderten ihn durch die Luft – so dass Onrack erneut gegen die Felswand prallte, doch dieses Mal so heftig, dass der Aufprall Knochen und die steinerne Flanke der Kluft zerschmetterte.
    Onrack sackte umgeben von Felssplittern in sich zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Aber durch die Aktion hatte sich der Jhag umgedreht und stand nun einer Menge aus Edur und Letherii gegenüber.
     
    Trull Sengar sah, wie sich der grünhäutige, monströse Angreifer – der Onrack gegen die Felswand geschleudert hatte, als wenn der T’lan Imass ein Sack Melonen gewesen wäre – plötzlich auf die Edur stürzte, die sich hinter ihm zusammendrängten, und ein schreckliches Gemetzel anrichtete.
    Der klagende Laut wurde noch schriller, und es wurde von einem wirbelnden, herumtanzenden

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