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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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du verdammter Sack morscher Knochen! Chaos- Zauberei!Wir müssen den verdammten Dreckskerl erledigen!« Trull ging weiter, ließ Ibra Gholan einfach stehen.
     
    Ahlrada Ahn sah drei seiner Krieger unter dem großen Steinschwert des T’lan Imass fallen – der untote Bastard in der Schmalstelle der Kluft hatte noch nicht einen Schritt nach hinten gemacht. Ahlrada Ahn drehte sich zu Sathbaro Rangar um. »Wir müssen dieses Ding zurücktreiben! Es wird nicht müde werden – es kann diese Stellung ewig halten!«
    Taralack Veed drängte sich vor. »Schickt Icarium in den Kampf!«
    »Der Jhag kann nichts ausrichten«, sagte der Hexer wegwerfend. »Zieh deine Krieger zurück, Ahlrada Ahn. Und sorge dafür, dass sich die letheriischen Bogenschützen zurückhalten – ich will keinen verirrten Pfeil in den Rücken kriegen.« Nach diesen Worten schritt Sathbaro Rangar vorwärts.
    Und Ahlrada Ahn sah eine Gestalt hinter dem T’lan Imass auftauchen, eine Gestalt, die einen Speer trug – sie war groß und halb in den Schatten verborgen, aber dennoch wirkten ihre Umrisse, ihre geschmeidigen Bewegungen vertraut –, er sah einen Pfeil an der Schulter des untoten Kriegers vorbeizischen, beiseitegewischt von dem Speerschaft.
    Nein. Das kann nicht sein. Ich muss mich irren. »Sathbaro!«
    Der T’lan Imass gab plötzlich seine Position auf, trat zurück in die Dunkelheit, und dann zogen er und die andere Gestalt sich tiefer in den Durchgang zurück -
    Sathbaro Rangar humpelte noch ein bisschen näher an die Engstelle heran. Macht ballte sich um ihn, und eine Woge mit silbernen Rändern stieg auf, flackerte silbrig. Der feuchte Stein, aus dem die Wände der Kluft bestanden, platzte; es knackte merkwürdig, als sich Wasser in Dampf verwandelte. Plötzlich blätterte unweit der engsten Stelle eine große Felsplatte von der Wand ab, stürzte zu Boden und zerbarst in unzählige Splitter.
    Die zauberische Energie stieg höher, wurde dichter, breitete sich erst zu den Seiten aus, dann über Sathbaros Kopf, eine sich aufbäumende Woge aus Macht, die knisterte und zischte wie tausend Schlangen.
    Ahlrada Ahn trat vor. »Sathbaro! Warte!«
    Aber der Hexer achtete nicht auf ihn, und mit einem donnernden Tosen schoss die brodelnde Woge aus magischer Energie in die Kluft, brannte einen Pfad in den Durchgang – und zerschellte plötzlich.
    Die Erschütterung stieß Ahlrada Ahn drei Schritte zurück, und eine Hitzewoge traf ihn wie ein Faustschlag.
    Sathbaro Rangar schrie.
    Während etwas Großes in der Engstelle auftauchte, mit buckligen Schultern, die sich durch den Spalt schoben. Untot und hager, mit einer Haut, die wie eine Landkarte aus Grau und Schwarz war, Fell mit silbernen Haarspitzen um. den Hals und entlang der Schultern, wie Nackenfedern – so tauchte die Kreatur aus der Engstelle auf und raste auf Fingerknöcheln und wie Hände aussehenden Hinterbeinen geradewegs auf Sathbaro Rangar zu.
    Ahlrada Ahn stieß einen Warnruf aus -
    - doch es war zu spät, denn die Bestie hatte schon die Arme ausgestreckt und packte den Hexer mit riesigen Händen, hob ihn hoch, riss ihm erst den einen, dann den anderen Arm aus. Blut spritzte, als die Erscheinung den schreienden Sathbaro herumdrehte und ihn ins Genick biss, die langen Eckzähne tief ins Fleisch des Edur grub. Der untote Dämon schloss die Kiefer und warf den Kopf zurück – riss dabei einen Großteil von Sathbaros Genick mit –, und die blutige Wirbelsäule des Hexers wippte wie eine Ankerkette hin und her.
    Dann schleuderte die Bestie den Leichnam beiseite und stürmte auf Ahlrada Ahn los.
     
    Icarium stand über den Leichnam eines Kindes gebeugt, starrte hinunter auf die Flüssigkeiten, die aus dem geborstenen Schädel ausgetreten waren, sah auf die glasigen Augen und den halb geöffneten Mund. Der Jhag stand da wie angewurzelt. Er zitterte.
    Taralack Veed stand vor ihm. »Jetzt, Schlächter. Jetzt ist der Zeitpunkt!«
    »Ich will nicht«, murmelte Icarium. »Ich will so etwas nicht tun.«
    »Hör zu – «
    »Sei still. Ich werde keine Kinder töten. Ich werde nicht an – «
    Ein donnernder Ausbruch von Zauberei weiter vorn; die Erschütterung lief zurück, schüttelte sie beide durch. Rufe, dann Kreischen. Und ein tierisches Knurren. Kreischen und Entsetzensschreie von den Letherii und den Edur, gefolgt von ängstlichem Wimmern.
    »Icarium! Ein Dämon geht auf uns los! Ein Dämon! Kein Kind, keine Kinder – siehst du das? Du musst etwas tun -jetzt gleich! Zeig es ihnen! Zeig den

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