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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Zusammenprall einfach abfedern. Und die Trell würden auseinanderbrechen oder dort sterben, wo sie eingeschlossen vor den Fängen der nemilischen Piken standen.
    Und so, während die Trell nichts taten, sondern immer noch wie vom Wind zerzauste Vogelscheuchen auf dem Grat verharrten, tauchte Saylan’mathas auf seinem Schlachtross wieder auf, dieses Mal vor dem Fluss, den Blick nach oben gerichtet, als wollte er den unerschütterlichen Verstand von Trynigarr durchbohren, während er vor der Frontlinie seiner Truppen entlangritt. Ganz offensichtlich war der General ungehalten; denn jetzt würde er seine Infanterie den Hang hinaufschicken müssen, wenn er die Trell angreifen wollte, und das würde sie in eine unvorteilhafte Position bringen, dem Ansturm standzuhalten, der dann mit Sicherheit erfolgen würde. Ungehalten, vermutete Mappo, aber nicht übermäßig besorgt. Die Schlachtreihen waren hervorragend ausgebildet; sie konnten sich teilen und Durchgänge direkt nach unten öffnen, in die sie die Trell mit ihren Piken treiben konnten, wenn die Krieger getragen vom eigenen Schwung in vollem Lauf herangestürmt kamen. Dennoch – seine flankierende Reiterei hatte gerade den größten Teil ihrer Wirksamkeit eingebüßt, vorausgesetzt er ließ sie da, wo sie jetzt war, und jetzt sah Mappo, wie sich Boten aus dem Gefolge des Generals aufmachten, der eine talauf – der andere talabwärts. Die Kataphrakten würden jetzt hangaufwärts vorrücken, um den Grat in Besitz zu nehmen, den die Trell besetzt hielten, und sich dann einwärts wenden. Ein zweifacher Angriff würde die Trell zwingen, ihre Flanken neu auszurichten. Nicht dass das viel helfen würde, denn die Krieger kannten keine Taktik, um einem von schwerer Reiterei vorgetragenen Angriff zu begegnen.
    Sobald die Kataphrakten ihre Pferde gewendet und mit dem Aufstieg begonnen hatten, breitete Trynigarr die Arme aus und gestikulierte mit den Händen. Das Zeichen wurde durch die Reihen nach hinten durchgegeben, den rückwärtigen Hang des Grats hinunter, dann weiter nach Norden und Süden, zu den beiden verborgenen, abseits gelegenen Gruppen von Trell-Kriegern, die jeweils mehr oder weniger genau gegenüber den arglosen Kavallerie-Einheiten an den Flanken postiert waren. Diese Krieger begannen nun, sich nach oben zum Grat zu begeben – sie würden ihn deutlich vor den Kataphrakten und ihren mit Rüstungen belasteten Schlachtrossen erreichen, aber sie würden oben auf der Kuppe keineswegs Halt machen, sondern weitermarschieren, hinaus auf den talwärts gelegenen Hang und dann in einem Sturmlauf hinunter zu den Reitersoldaten. Trell konnten einem Angriff schwerer Kavallerie nicht standhalten, aber sie konnten eine Kavallerie-Einheit angreifen, vorausgesetzt, der Schwung war auf ihrer Seite – wie es an diesem Tage sein würde.
    Staub war nun zu sehen, und aus der Ferne waren die Geräusche eines Gemetzels zu hören. Beides kam vom Lager des Trosses westlich des Flusses, wo die fünfzehnhundert Trell, die Tyrnigarr vor drei Tagen über den Bayen Eckar geschickt hatte, nun über das nur schwach bewachte Vorratslager herfielen.
    Boten schwärmten durch das Tal unter ihnen, und Mappo sah, dass das Gefolge des Generals Halt gemacht hatte; die Pferde drehten sich mal hierhin, mal dahin, als wollten sie der Verwirrung Ausdruck verleihen, die die Offiziere ergriffen hatte, die Saylan’mathas umringten. An den fernen Flanken kamen die Trell mit lautem Kriegsgeschrei über den Grat und begannen ihren tödlichen Sturmlauf hinunter in das plötzlich verwirrte, brodelnde Knäuel aus Reitern.
    Saylan’mathas, der sich wenige Augenblicke zuvor noch als Angreifer gefühlt hatte, stellte fest, dass er seine Einstellung verändern musste, und in Gedanken verwarf er alle Vorstellungen von einem siegreichen Gemetzel und stellte sich stattdessen auf die Notwendigkeit ein, sich verteidigen zu müssen. Er teilte seine Armee aus Fußsoldaten, halbe Legionen wirbelten herum und eilten im Laufschritt zu den zu weit entfernten Flanken, und die Hörner heulten, um die Kavallerie darauf aufmerksam zu machen, dass jetzt ein Rückzugskorridor existierte. Ein paar kleinere Einheiten leichter Reiterei, die auf der anderen Seite des Flusses geblieben waren – bereit loszustürmen, um fliehende Trell niederzuhauen – schickte der General nun im Galopp zurück zum außer Sichtweite gelegenen Lager des Trosses, aber ihre Pferde mussten zunächst einen steilen Abhang erklimmen, und bevor sie auch nur

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